Calcium-Versorgung-Beikost und Medikament

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Calcium-Versorgung-Beikost und Medikament

Hallo Biggi, ich möchte mich mit drei Sachen melden: 1. Meine Freundin mit dem Frühchen (wir telefonierten), stillt ihren Sohn noch immer - allerdings nicht voll. Sie möchte auch nichts mehr in diese Richtung versuchen - sie ist zufrieden mit der Art und Weise wie sie es miteinander handhaben. Als ich sie letztens besuchte stellte ich erfreut fest, dass der Kleine ganz oft an der Brust ist - doch für ihn bedeutet dies in erster Linie nicht Nahrungs- sonder Liebes-Quelle. Wenn meine Freundin und der Kleine damit zufrieden sind, dann will ich es auch sein! 2. Eine Bekannte von mir hat einen 9 Monate alten Jungen, der 2 x täglich (mittags und abends) Beikost erhält - ansonsten wird er nach wie vor gestillt. Nun fragte sie mich nach der Calcium-Abdeckung (ich las nach, dass sie zwischen 6 und 24 Monaten bei 44% liegt, und was sie ihm (er ist allergiegefährdet) noch zusätzlich als Calciumlieferant (weisst Du was wegen weissem Mandelmus?)geben kann. Ausserdem fragte sie mich wegen Abnehmen, sie ist ihrer Meinung nach noch zu dick und würde gerne daher, wenn der Kleine 1 Jahr alt ist, abstillen, damit sie abnehmen kann. Kannst Du mir da einen Auszug aus einem Artikel schicken, den ich ihr vielleicht geben kann? 3. Ich habe ja ein Schuppenflechtenproblem - habe nun doch endlich eine stillfreundliche Hautärztin gefunden, bei der ich mich seit einem halben Jahr in Behandlung befinde. Nun wir kriegen das Ganze ohne Kortison in Griff, doch ganz weg ist sie nicht. Jetzt schrieb sie mir ein Medikamt auf, bei dem in ihrem Computer vermerkt war, dass über die Anwendung während der Stillzeit nichts bekannt wäre. Sie bat mich in Berlin anzurufen - doch dort erreichte ich heute keinen mehr. Daher hätte ich Dich gefragt, ob Du vielleicht in der Arzneimittelverordnung für mich nachgucken könntest, ob da was drinsteht - ansonsten gedulde ich mich bis Montag..... Das Medikament heisst: PSORCUTAN Lösung, LOE, 30 ML, N1, Kohl Pharma GmbH Ich danke Dir wie immer tausendmal! Alles Liebe. Melanie mit Cara-Salome

Mitglied inaktiv - 15.02.2002, 15:36



Antwort auf: Calcium-Versorgung-Beikost und Medikament

Liebe Melanie, ich freue mich, dass deine Freundin doch nicht ganz abgestillt hat. Wichtig ist, dass SIE mit der Situation zufrieden ist und Ihr Baby jetzt einfach nur genießen kann. Solange deine Freundin noch mehr als dreimal täglich stillt, braucht das Kind kein zusätzliches Kalzium. Mandelmus enthält hochwertiges Eiweiß, ungesättigte Fettsäuren, eine breites Spektrum von Mineralstoffen, B-Vitamine und ist besser verträglich als andere Nussmuse. Wenn keine Allergiegefährdung besteht, ist Mandelmus ein hochwertiges Nahrungsmittel, aber nicht für Säuglinge. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es aus geschälten Mandeln hergestellt wurde. Als Ersatzprodukt für Muttermilch eignen sich Mandelmus- und sogenannte Mandelmilchzubereitungen jedoch nicht. 100 ml reife Muttermilch enthalten 35 mg Kalzium. Das ist etwa dreimal weniger als in Kuhmilch, ABER das Kalzium aus der Muttermilch wird aufgrund des optimalen Kalzium-Phosphor-Verhältnis und dem hohen Laktosegehalt der Muttermilch wesentlich besser resorbiert. Vom Kalzium in der Muttermilch werden mindestens 67 % aufgenommen, vom Kalzium aus Kuhmilch nur 25 %. Der Mineralgehalt der Muttermilch ist ideal auf die Bedürfnisse des Menschenkindes abgestimmt und außerdem werden die Inhaltstoffe der Muttermilch optimal ausgenutzt und bei einem einjährigen Kind, das noch mindestens dreimal täglich gestillt wird, ist der „Milchbedarf" sicher gedeckt. Deine Freundin muss auch nicht abstillen, um abnehmen zu können. Blitz- und Modediäten sowie ein schneller Gewichtsverlust sind bei stillenden Müttern nicht unproblematisch. Echte Fastenkuren und Fastentage sind in der Stillzeit in jedem Fall nicht sinnvoll. Eine stillende Frau sollte Ihre tägliche Kalorienzufuhr nicht unter 1800 kcal fallen lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche bzw. zwei Kilogramm im Monat abnehmen. Allerdings gibt es inzwischen neuere Untersuchungen, die keinen Zusammenhang mehr zwischen dem Abbau der Fettdepots und dem Schadstoffgehalt der Muttermilch finden konnten. Dennoch ist es besser langsam abzunehmen und so auch dem JoJo-Effekt auszuweichen. Das heißt jetzt aber nicht, dass in der Stillzeit keine Gewichtsreduzierung erfolgen darf. Es ist auch möglich weiter abzunehmen als bis zum Vorschwangerschaftsgewicht. Eine stillende Frau sollte jedoch ihre tägliche Kalorienmenge nicht unter 1800 Kalorien sinken lassen und nicht mehr als 500 g pro Woche (2 kg im Monat) abnehmen. Zu deinem Medikament steht auch in meiner Literatur nur, dass keine Erkenntnisse vorliegen. Bitte doch deine Ärztin, dass sie dort am Montag anruft. Die Nummer ist ausschließlich für med. Personal und man sieht es dort nicht gerne, wenn Mütter anrufen . Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, vielleicht telefonieren wir ja bald mal wieder? :-) LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 15.02.2002



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