Guten Tag,
ich habe ein Problem mit meiner Tochter (12 Wochen). Heute Morgen ist mir aufgefallen, dass auf dem Spucktuch, auf dem sie schläft, dunkle Blutflecken sind. Daraufhin habe ich das Kind abgesucht - nichts, ich sah mir meine Brüste an, die linke sonderte ein wenig Blut aus - daher wird die kleine ein wenig Blut von mir geschluckt haben und durch ihr häufiges spucken auf dem Spucktuch gelandet sein.
Daraufhin habe ich mir keine weiteren Gedanken gemacht „kann ja mal sein“ dachte ich mir. Die Brustwarze ist heil, evtl ein klein wenig
Ihre erste Windel war noch einigermaßen... sehr voll aber auch mit sehr vielen dunklen Flecken.
Die nächsten beiden waren komplett dunkel.
Auch nach dem stillen spuckt sie nun Blut - hell und dunkel. Ihr geht es aber blendend.
Mit einer handpumpe habe ich ein wenig Milch abgepumpt - aus einem Kanal kam „nur“ Blut.
Können die Symptome meiner Tochter wirklich nur von mir kommen?
Einen Termin beim Frauenarzt habe ich schon... sollte ich mit meiner Tochter auch zum Arzt?
Was könnte es sein? Und sollte ich nun lieber noch Pulvermilch kaufen?
Liebe Grüße
Eve
von
Eve131
am 29.09.2020, 14:00
Antwort auf:
Blut...
Liebe Eve,
das war sicher ein ziemlicher Schreck, aber in der Regel ist das nichts Schlimmes. Ich zitiere dir dazu aus dem "Handbuch für die Stillberatung" der LLL:
"Blut in der Milch, ohne dass die Brustwarze wund oder verletzt ist, kann verschiedene
Ursachen haben. Ein Grund für Blut in der Milch schwangerer
oder stillender Frauen wird auf eine »Gefässüberfüllung« zurückgeführt, eine
leichte innere Blutung, die durch das gleichzeitige Auftreten eines erhöhten
Blutflusses in die Brust und der schnellen Entwicklung der Milch bildenden
Drüsen entsteht. Dies wird sehr verbreitet bei Erstgebärenden beobachtet,
tritt meist in beiden Brüsten auf (es kann in einigen Fällen zunächst nur in
einer Brust auftreten) und verursacht wenig bis keine Unannehmlichkeiten
(Lawrence, S. 526). Bei einer Untersuchung an 32 australischen Frauen, die
von Blut in der Milch während der Schwangerschaft und Stillzeit berichteten,
das durch keine andere Ursache erklärt werden konnte, sagten die meisten
Frauen, dass die Blutbeimischung innerhalb von drei bis sieben Tagen nach
dem Beginn der Laktation aufhörte (O’Callaghan, 1981).
Weitere verbreitet auftretende Ursachen für Blut in der Milch sind Papillome
innerhalb eines Milchgangs und Fibrome (Lawrence, S. 526). Ein Papillom
innerhalb eines Milchganges ist ein gutartiger Tumor, der in einem
Milchgang angesiedelt ist. Derartige Tumoren treten gewöhnlich nur in einer
Brust auf, können nicht als Verhärtung ertastet werden und können von
Schmerzen und gelegentlichem Unwohlsein begleitet werden. Das Bluten
hört oft spontan ohne jegliche Behandlung auf (Riordan und Auerbach, S.
392).
Eine weitere mögliche Ursache können geplatzte Kapillare in der Brust
sein. Dies kann durch zu heftige Brustwarzenvorbereitung, rohe Behandlung
der Brust oder unsachgemäßen Gebrauch einer Milchpumpe verursacht werden.
Das Blut in der Milch schadet dem Baby nicht, und es kann weiterhin gestillt
werden."
Es gibt sogar einen lustigen Namen für dieses Syndrom: Das "Rostige-Leitungen-Syndrom" (im Original, auf Englisch, spricht man vom "rusty-pipe-syndrome"). Das aus geplatzten Kapillargefäßen in der Brust austretende Blut der Milch nimmt einen rostbraunen Anschein an, gerade so wie Wasser, das aus alten rostigen Wasserleitungen fließt.
Hoffe, das beruhigt dich. Du solltest aber sicherheitshalber auch einen Frauenarzt mal nachschauen lassen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.09.2020
Antwort auf:
Blut...
Hallo Biggi,
danke für Ihre Nachricht. Ich mache mir Gedanken, weil es „so viel“ Blut ist. Die kleine sieht nach dem stillen aus wie ein kleiner Vampir, spuckt teils richtige Batzen Blut und ihr Stuhl ist fast komplett schwarz...
Ist dies typisch für die Rostige-Leitung?
Beste Grüße und einen schönen Abend
Eve
von
Eve131
am 29.09.2020, 19:29
Antwort auf:
Blut...
Liebe Eve131,
um wirklich sicher zu sein, solltest Du mal mit dem Kinderarzt sprechen, er wird Dich sicherlich beruhigen.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 29.09.2020