Unser Sohn (6 Monate, bis jetzt voll gestillt)) bekommt seit zwei Wochen am Mittag Gemüse, zuerst Pastinake (hat ihm nicht geschmeckt), jetzt Kürbis. Er löffelt so ca. 100 gramm, nimmt etwas Wasser mit dem Löffel und schläft danach erstmal, oder will noch gestillt werden. Seit dem ersten Tag Gemüse kommt er in der Nacht wieder mehrfach - er hat vorher seit fast drei Monaten durchgeschlafen - und ist insgesamt sehr unruhig im Schlaf. Hängt das mit der Beikost zusammen? Oder ist es Zufall und er hat einen Entwicklungsschub, oder die Zähne? Soll ich weiter Beikost geben, oder lieber noch mal absetzen?
Mitglied inaktiv - 12.02.2009, 10:49
Antwort auf:
Beikosteinführung und Schlaf
Liebe Kwon,
ich denke eher, dass es ein Entwicklungsschub ist, aber Sie können die Beikost ja einmal für ein paar Tage weglassen und sehen dann, ob Ihr Baby ruhiger schläft.
Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 12.02.2009