Beikost und Stillen - morgens zu wenig Milch

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Beikost und Stillen - morgens zu wenig Milch

Hallo, ich weiß nicht recht weiter und versuche hier mal mein Problem zu schildern, vielleicht weiß ja jemand von euch Rat. Ich habe morgens nicht genügend Milch. Meine Tochter ist jetzt 8 Monate alt und bekommt täglich 3 Mahlzeiten (mittags, nachmittags, abends). Ich stille sie nachts und vormittags. Nachts wird sie 2-3 mal wach, manchmal reichen Tee und Schnulli, oft beruhigt sie sich erst, wenn ich sie an die Brust anlege. Meist ist das mehr so ein Nuckeln zur Beruhigung. Es ist eher selten, dass sie wirklich was trinkt in der Nacht. Nach dem Aufwachen zwischen 7 und 8 Uhr bekommt sie die Brust bei uns im Bett, danach ist sie eine Weile zufrieden und schläft oft nochmals 30-45 Minuten, danach wird sie gewickelt und Co. - danach wird wieder getrunken. Da sie seit einigen Wochen aber bei diesem Stillvorgang total abgelenkt ist (u.a. von unseren Katern oder dem Zimmer), bin ich dazu übergegangen, abzupumpen (wenn sie wieder schläft oder nach dem wickeln) und ihr die Milch dann per Flasche zu geben. Dann trinkt sie sehr gut, denn sie kann ja mit der Flasche gut sehen. Mein Problem ist aber, dass die abgepumpte Menge selten noch 50ml überschreitet, so dass ich die letzten Wochen meine eingeforenen Vorräte aufgetaut und mit zugefüttert habe. Da sich diese jetzt dem Ende neigen, habe ich die zweite Flasche am Vormittag jetzt schon mit Folgemilch zubereitet. (Die kleine Maus braucht jetzt morgens und am Vormittag bis zu 250ml Milch.) Ich habe es auch schon versucht, am Vormittag mehrfach abzupumpen, um die Milchbildung anzuregen. Leider ohne Erfolg. Die Milchmenge lässt sich nicht steigern. (Das Anregen mit der Milchpumpe hat zu Zeiten des Vollstillens immer super funktioniert - deshalb hatte ich auch recht viel eingefroren.) Seit ein 3 Tagen habe ich wieder damit begonnen, abends gegen 21 Uhr abzupumpen, um diese Milch für den nächsten Morgen zu haben. Hier hat das Steigern der Milchmenge von 50ml auf 120ml bereits wunderbar geklappt. Nur am Morgen bzw. Vormittag will das nicht klappen. Achja, abends trinke ich einen halben Liter Stilltee. Insgesamt schaffe ich also 1,5 - 2 Liter am Tag. Nachts habe ich viel Durst, wenn ich die Kleine versorge und trinke auch noch. Was ich seit einigen Wochen auch nicht mehr habe: das Ziehen in Brust, wenn der Milchspendereflex einsetzt... hat das vielleicht damit zu tun? Lange Rede - kurze Frage: wie kann ich die Milchmenge am Morgen wieder steigern? Vielen Dank!! LG Nicole

von clonie am 19.04.2012, 20:58



Antwort auf: Beikost und Stillen - morgens zu wenig Milch

Liebe Nicole, Du solltest einfach öfters abpumpen (lieber mehrmals am Tag und dafür kürzer) und evtl. eine andere Pumpe verwenden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mitDoppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Nach Möglichkeit solltest Du keine zu großen Mengen auf einmal abpumpen, um nicht zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage einzugreifen. Mengen zwischen 30 und 50 ml zwei oder drei Mal täglich ergeben recht rasch einen stattlichen Vorrat. Muttermilch, die über einen Zeitraum von 24 Stunden abgepumpt wird, kann gesammelt und dann zusammen eingefroren werden, vorausgesetzt die einzelnen Portionen wurden bei Temperaturen zwischen 0 und 15 °C aufbewahrt. Am einfachsten wäre es, wenn Du dein Kind einfach wieder öfters anlegen würdest. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 19.04.2012



Antwort auf: Beikost und Stillen - morgens zu wenig Milch

Hallo Biggi, vielen Dank für die Anregungen. Das mit dem öfter Abpumpen werde ich auf jeden Fall versuchen - ebenso mit dem Massieren. So lässt sich auf jeden Fall wieder ein kleiner Vorrat anlegen. Morgens und im Laufe des Vormittags lässt sich die Maus sicher öfter anlegen, aber ab Mittags ist das keine Option mehr für mich. Ich bin froh, dass die Maus so gut isst und den Brei als Erstaz der Milchmahlzeit angenommen hat. LG Nicole

von clonie am 20.04.2012, 20:25



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