Hallo Frau Welter,
unsere Tochter ist mittlerweile 11 Wochen alt. Das Stillen hat von Anfang an gut geklappt, sie wurde immer nach Bedarf gestillt und hat reichlich getrunken. Allerdings hat sie auch schon immer Bauchschmerzen und Blähungen gehabt und schreit tagsüber oft in Begleitung ihrer Blähungen. Bis vor einer Woche haben wir ihr Bigaia Tropfen gegeben, hatten es auch mal eine Zeit mit Sab Simplex probiert, hat aber nicht geholfen. Ich esse keine Zwiebeln und kein blähendes Gemüse, habe mal tageweise auf Kuhmilchprodukte verzichtet, Besserungen waren hier kaum spürbar. Ich bin ehrlich gesagt öfter mal inkonsequent was die Brustwahl angeht. Da sie oft nur eine Brust will, nehme ich häufig die, die sich voller anfühlt.
Tagsüber schläft sie meist mittags 2-3 Stunden, hier schläft sie ruhig. Wenn wir sie nachts zu Bett bringen gegen 22 Uhr schläft sie meist 3 Stunden und fängt dann an sich zu krümmen und zu wälzen, dann trinkt sie eine Brust und schläft direkt wieder ein. Ab da schläft sie jeweils meist nur 2 Stunden und wälzt sich dann wieder woraufhin ich sie wieder anlege usw. Ich habe sie, nachdem sie wieder einschläft mal bäuern lassen, mal direkt schlafen gelegt, auch hier habe ich keinen Unterschied bemerkt. Tagsüber spuckt sie manchmal richtige Fontänen, nachts spuckt sie garnicht.
Ich würde gerne wissen, wie Ihre Erfahrungen bzgl. dem leidigen Thema Ernährung während der Stillzeit ist. Sollte ich auf Milchprodukte ggf. länger verzichten und schauen was passiert? Könnte es einen Einfluss auf die MuMi haben, dass ich insgesamt eher wenig trinke (ca.1-1,5L täglich)?
Zur Stillroutine: sollte ich sie nach JEDER Mahlzeit hochnehmen und bäuern lassen? Sollte ich sie wecken, dass Sie auch die zweite Brust nimmt oder schlafen lassen? Kann das Bauchweh an meiner Inkonsequenz bzgl. der Brustwahl liegen, bzw. sollte ich immer die zuletzt gestillte Brust nochmal nehmen, auch wenn sie gefühlt zuletzt "leer getrunken" wurde? Kann es sein, dass sie sich aus dem Wunsch nach Beruhigung heraus an der Brust "überfrisst" und das nächtliche wälzen auch durch die einfache Nähe besser wird (noch nicht auspobiert)?
Vielen Dank Ihnen schonmal für Ihre Meinung und danke für dieses Format!
von
Lavendel91
am 30.05.2023, 05:17
Antwort auf:
Bauchweh, Ernährung, stillen und co
Liebe Lavendel91,
normalerweise können stillende Mütter alles essen, bei manchen Nahrungsmitteln ist es allerdings anzuraten, dass sie nicht im Übermaß genossen werden. Am ehesten ist zu erwarten, dass Nahrungsmittel, die bei dir Blähungen hervorrufen auch beim Kind zu Blähungen führen können. Manche Babys haben Blähungen oder Koliken, ganz gleich, was ihre Mutter isst oder nicht isst.
Letztendlich bleibt nichts anderes übrig, als auszuprobieren, ob ein Baby auf etwas reagiert oder nicht, denn das ist wirklich von Kind zu Kind unterschiedlich.
Es ist auch völlig okay, wenn du nur eine Seite anbietest und die nimmst, die sich voller anfühlt und ein Kind muss auch nicht immer aufstoßen, wenn es keine Luft geschluckt hat.
Auch ist deine Trinkmenge nicht verantwortlich für Bähungen bei deinem Baby, trotzdem solltest du für dich darauf achten, ausreichend zu trinken.
Für eine Stillberaterin besteht der erste Schritt bei einem Kind mit Bauchproblemen darin, die Stillposition, Anlegetechnik und das Saugverhalten des Kindes zu überprüfen. Ein nicht korrekt angelegtes Kind und/oder ein Kind, das nicht richtig saugt, schluckt an der Brust meist sehr viel Luft und darin kann schon die Ursache für die Bauchschmerzen begründet sein. Solange diese Ursache nicht beseitigt wird, können alle anderen Maßnahmen allenfalls "Kosmetik" betreiben, aber nicht wirklich helfen.
Aus meiner Sicht macht es Sinn, dass du einmal nach einer Stillberaterin in deiner Gegend schaust, die das Baby beim Stillen beobachten kann und sieht, ob dein Baby möglicherweise nicht ganz korrekt andockt und daher Luft schluckt und deshalb die Koliken hat.
Adressen von Stillberaterinnen findest du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Trinkst du viel Milchbildungstee? Wenn ja, dann lass diesen mal vorsichtshalber weg, denn gerade darauf reagieren manche Babys mit massiven Blähungen, gerade auch, wenn die Mutter mehrere Tassen trinkt.
Lieben Gruß
Biggi
von
Biggi Welter
am 30.05.2023
Antwort auf:
Bauchweh, Ernährung, stillen und co
Ich hatte vergessen zu erwähnen, dass sie ansonsten nur noch Vitamin D Tropfen in Ölform nimmt. Könnten die Schmerzen daher rühren?
von
Lavendel91
am 30.05.2023, 05:19