Meine Tochter ist mitlerweile 15 Monate alt und wird eigentlich noch voll gestillt, sie hat nie wirkliches Interesse am Essen gezeigt. Mit 6 Monaten wollte ich die Beikost einführen die sie leider nicht wollte. Am Familientisch ist sie auch nur ein paar stücke und hat dann hat sie keine lust mehr. Ich bin langsam verzweifelt, möchte gern abstillen. Nachts kommt sie auch noch mindestens 3-4 mal. Sie nimmt keine Flasche und auch keinen Schnuller, brauche einfach mal wieder eine Nacht die ich durchschlafen kann. die letzten zwei tage habe ich sie versucht abzustillen, doch heute muss ich mir eingestehen das ich nicht mehr kann außer zwei schlaflose nächte und die schmerzende Brust hat es mir nichts gebracht.
Bitte geben sie mir einen tipp wie ich weiter verfahren kann. Wird das abstillen eigentlich mit dem alter leichter oder schwerer abzustillen. Wie kann ich ihr das essen schmackhaft machen.
von
chrissy123
am 17.02.2016, 15:24
Antwort auf:
Abstillen
Liebe chrissy123,
dein Kind wird nicht besser schlafen, wen Du jetzt abstillst und erst einmal solltest Du klären, warum dein Kind nicht essen mag.
wurde der Eisenwert des Kindes einmal kontrolliert? Kann dein Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes Kind sein. Wichtig ist jetzt wirklich, dass die Ursache für die Essensverweigerung gefunden wird und nicht, dass mit dem Kind eine Gewaltkur inklusive plötzlichen (und traumatischem) Abstillen veranstaltet wird.
Der beste Weg, ein Kind zu einem „schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet „Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst".
Wichtig ist, dass das Thema Essen nicht in Kampf ausartet, sonst kommt ihr rasch in einen
Teufelskreis, aus dem ihr schwer wieder herauskommt. Wenn es um das Essen geht, sind wir Eltern
bei einem Machtkampf schnell die Verlierer.
Du solltest weiterhin versuchen, deinem Kind feste Nahrung anzubieten. Nicht nur Brei, denn sehr oft liegt das zögernde Essverhalten einfach daran, dass das Kind keinen Brei mag und/oder nicht gefüttert werden will. Es gibt Kinder gibt, die es geradezu hassen, wenn ihnen etwas in den Mund gesteckt wird und schon fast panisch darauf reagieren, wenn der Löffel kommt. Diese Kinder essen aber oft sehr gut, wenn man sie selbst essen lässt. Das gibt zwar am Anfang einiges Geschmiere, doch die Kinder lernen erstaunlich schnell selbstständig zu essen.
Versuch es deshalb auch weiterhin mit fingergerechter Nahrung. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden.
Setze auf den Nachahmungstrieb des Kindes und biete ihm an, was auch ihr esst (natürlich nur, wenn es sich um etwas babygeeignetes handelt). Stillkinder sind durch die immer wieder auftretenden Geschmacksveränderungen der Muttermilch (je nach dem was die Mutter isst, schmeckt die Milch unterschiedlich) an den Speiseplan der Mutter gewöhnt und lehnen andere Nahrung dann oft ab. Wenn Du zum Beispiel nie gekochte Karotten isst, dann kennt dein Kind diesen Geschmack nicht über die Muttermilch und wird sie höchst wahrscheinlich auch vom Löffel ablehnen.
Lass dich bitte nicht auf einen Kampf ein, denn den haben die Eltern sehr schnell verloren und ihr erreicht nur das Gegenteil dessen, war ihr wolltet.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.02.2016