Abstillen trotz Einschlafenstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen trotz Einschlafenstillen

Hallo Unser Sohn ist fast 15 Monate jung. Zuhause schläft er nur an der Brust ein, dies möchte ich ihm abgewöhnen. Weil ich finde es ist Zeit, dass er lernt ohne Brust einzuschlafen und weil wir einen zweit Kinderwunsch haben. Seit dem er 11 Monate ist habe ich wieder meine Periode, aber leider ist von einer Schwangerschaft bis heute keine Anzeichen. Wir wünschen uns sehr gerne noch ein Geschwisterchen für unseren Sohn. Ich stille ihn noch zum Einschlafen zu Mittag, abends und nachts wird er noch 4 /5 /6 mal wach und lässt sich nur durch die Brust beruhigen. Ich habe schon gehört und gelesen, dadurch dass ich noch stille, deshalb eine erneute Schwangerschaft erschwert ist. :( Haben Sie Tipps für mich wie ich meinen Sohn abstillen und ihm beibringe ohne Brust einzuschlafen? Liebe Grüße

von Vöglein93 am 15.11.2019, 12:49



Antwort auf: Abstillen trotz Einschlafenstillen

Liebe Vöglien93, was den Kinderwunsch betrifft, so steht das Stillen dem nicht im Weg, wenn du deine Periode schon wieder hast. Da hast du also Fehlinformationen erhalten!! Ein Kind braucht nicht zu "lernen", ohne Brust einzuschlafen, weil es das von allein macht, sobald es dem entwachsen ist - das kann aber tatsächlich länger dauern, als es Mama lieb ist. Und darum ist es natürlich dein gutes Recht zu entscheiden, dass sich was ändern soll. Nur: es gibt keine Tipps und Tricks mit Gelingsicherheit. Das wichtigste ist, dass du ihm eine Alternative zur Brust bietest, dass er also die Erfahrung machen kann, dass er sich auch anders gehen kann. Das kann zum einen eine Flasche sein, wenn er aus Hunger wach wird (was nicht ungewöhnlich wäre - und sich nicht ändert, auch wenn die Abendmahlzeit ihn pappsatt machen sollte.) Ein Schnuller kann helfen, wenn es um die Befriedigung des natürlichen Saugbedürfnisses geht. Die nämlich trägt dazu bei, dass sich sein Nervensystem beruhigt, entspannungsfördernde Hormone ausgeschüttet werden und Stresshormone reduziert werden. Du kannst also intensiv mit ihm Kuscheln, ihn vor dem Schlafengehen ausgiebig massieren und streicheln, ihn tagsüber viel Tragen (in einem Tragetuch oder einer GUTEN Tragehilfe geht das, ohne dich zu belasten), und ihn nachts ebenfalls durch Streicheln und Tragen und sanfte, beruhigende Worte begleiten. Das wird natürlich nicht auf Anhieb gefeiert werden von deinem Kind, aber wenn du gelassen, liebevoll und klar bleibst, geht das in der Regel nach einigen Tagen doch ziemlich gut. Eine bewährte Methode ist die Einführung eines Stillsignals, um stillfreie Zeiten zu schaffen und auszudehnen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker/die kleine Lavalampe o.ä. angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker/die Lampe kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren (etwa durch den Einsatz eine Zeitschaltuhr), so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei. Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann. Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird. Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du deiner Tochter wirklich beistehst und sie nicht "strafst" für ihre natürliche Reaktion auf diese Veränderung. Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest. Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte". Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht. Vielleicht ist es auch für euch hilfreich? Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 15.11.2019



Antwort auf: Abstillen trotz Einschlafenstillen

Unser Sohn ist nach dem Abstillen im Buggy oder in der Trage eingeschlafen. Meistens haben wir ihn einfach kurz im Haus geschoben und konnten ihn dann ins bett umlegen. Einfach so im liegen einschlafen, klappt bei uns auch nicht. Auch jetzt mit 2,5 kann er zwar manchmal im bett einschlafen, oft gehen wir aber immer noch in den buggy. Das ist für uns einfach am stressfreisten.

von wieverrueckt am 17.11.2019, 08:14



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