Frage: Vitamine? Magnesium?

Hallo, heute hat mir meiner Aerztin bei der VU einen Stapel Vitaminpraeparat-Proben in die Hand gedrueckt und meinte, ich solle die nehmen. Irgendein Mix fuer Schwangere ... In der 1. SS hatte ich auch nichts genommen, da ich mich relativ ausgewogen und gesund ernaehre ... Ist das echt noetig, so kuenstliches Zeug zu nehmen oder sollte sie das nicht nach einem Bluttest o.ae. entscheiden? Achso, wie sieht es mit Magnesium aus? Sollte man das ab einer bestimmten SSW vorsorglich nehmen oder erst, wenn man "Probleme" (vorzeitige Wehen/Kraempfe) hat? Hatte in der 1. SS ab der 24. Woche messbare Wehen. Danke unf mfG, Katja

Mitglied inaktiv - 21.08.2006, 12:19



Antwort auf: Vitamine? Magnesium?

liebe Katja, 1. Was die Frage nach einer Substitution von Nahrungsergänzungsstoffen & Vitaminen bei Kinderwunsch und in der Schwangerschaft angeht, so ist dieses für die sich normal ernährende und gesunde Mitteleuropäerin und Nordamerikanerin auf Folsäure und Jodid beschränkt. Eine darüber hinausgehende Vitaminsubstitution ist nach bisheriger Datenlage nicht zwingend notwendig, auch, wenn es für einige Substanzen einen gewissen Nachholbedarf gibt. Eine sinnvolle Substitution betrifft vor allem Folsäure, Jodid (sofern keine Schilddrüsenfunktionsstörung vorliegt)und Magnesium und/oder Eisen (bei nachgewiesenem Eisenmangel). 2. neueste ernährungswissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die Magnesiumversorgung in Deutschland unzureichend ist. In einer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung 1995 publizierten Studie erwies sich jede fünfte Frau zwischen 18 und 24 Jahren als Magnesium-therapiepflichtig/substiutionspflichtig. Untersuchungen bei Frauen vor der Geburt zeigten, dass die Magnesium-Serum-Konzentrationen nur in Einzelfällen im Normbereich waren. In der Schwangerschaft ist der Magnesiumbedarf erhöht, da beim Feten und der Mutter neue Gewebe aufgebaut werden. Bei den meisten Schwangeren reicht das mit der Nahrung aufgenommene Magnesium zur Deckung des Bedarfs nicht aus. Parallel zum Serummagnesiumspiegel sinkt in der Schwangerschaft auch der Magnesiumgehalt in der Gebärmuttermuskulatur. In Form von Wadenkrämpfen treten meistens in der zweiten Schwangerschaftshälfte die ersten Magnesiummangelerscheinungen auf. Als Zeichen für allgemeine muskuläre Übererregbarkeit, die auch die Gebärmuttermuskulatur erfasst, kann dies zu vorzeitigen Wehen führen. Das Risiko für eine Fehlgeburt oder einer Frühgeburt erhöht sich bei Magnesiummangel erheblich. Auch Herzrasen, Abgeschlagenheit und Übelkeit mit Erbrechen werden als Magnesiummangelsymptome gewertet. In klinischen Studien wurde die Wirksamkeit von Magnesium in der Behandlung von Wadenkrämpfen immer wieder dokumentiert. Hierbei erwies sich eine Dosierung von 15 mmol oder 300 mg pro Tag als wirksam und sicher. Sehr wichtig zu erwähnen ist, dass sich in Studien bestätigt hat, dass die Einnahme von Magnesium eine prophylaktische Wirkung hat gegenüber einer Gestose hat. Die Dosis kann meist ohne Bedenken gesteigert werden. Einzige Nebenwirkung wäre dann bei zu hoher Dosis Durchfall. Die manchmal noch vertretene Ansicht, Magnesium etwa ab der 37. SSW absetzen zu müssen, weil es vielleicht die Geburt verzögern würde, ist mittlerweile überholt. Auch, wenn wehenhemmende Maßnahmen so mit der 37. SSW abgesetzt werden sollten, kann die Frau bei entsprechenden Beschwerden (Wadenkrämpfen u.a.) das Magnesium bedenkenlos weiter einnehmen, denn in der oralen Verabreichungsform wird das Magnesium kaum geburtsreife Wehen unterdrücken. Für weitere Informationen bitte mal oben auf den Banner von Magnetrans-forte klicken. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 21.08.2006



Antwort auf: Vitamine? Magnesium?

Ui, danke fuer die klasse Antwort! Schoenen Abend noch! MfG, Katja

Mitglied inaktiv - 21.08.2006, 23:09



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