hallo,
eine freundin von mir ist in der 38ssw und hat jetzt so ne symphysen lockerung...
und hat man dadurch "einschrenkungen" bei der geburt bzw kann man da überhaupt noch spontan entbinden?denn sie hat extreme schmerzen am meisten morgens udn abends.
lg jenny
Mitglied inaktiv - 23.01.2009, 16:53
Antwort auf:
symphysenlockerung
Liebe Jenny,
1. In den meisten Fällen hat sich die krankengymnastische Therapie als am sinnvollsten erwiesen. Diese kann ergänzt werden durch entsprechende
Medikamente, die in d. Schwangerschaft erlaubt sind.
Bei einer Lockerung gelten konservative Maßnahmen als Mittel der Wahl.
Eine Konsultation des Orthopäden ist ebenfalls in Erwägung zu ziehen,
wobei sich die Versorgung mit einem orthopädisch angepassten Beckengurt sowie Bettruhe bewährt haben.
2. es gibt zu der Frage des optimalen Entbindungsmodus bei Symphysendehnung nur eine gering überschaubare Menge an Literatur.
Gleiches gilt für die Frage, nach welchem Entbindungsmodus nun die anschließende Regenerationsphase im Hinblick auf die Symphysenbeschwerden die kürzeste ist.
Bekannt ist, dass es in einer nachfolgenden Schwangerschaft mehrheitlich zu erneuten, meist stärkeren Beschwerden kommt.
Insofern sollte die Frage nach dem geburtshilflichen Vorgehen hier immer individuell beantwortet werden, da hierzu mangels geeigneter Studien keine Leitlinien vorliegen.
Ein Kaiserschnitt ist nicht zwingend erforderlich und die Diagnose "symptomatischer Symphysenschaden" ist für viele Geburtshelfer keine Indikation für einen primären Kaiserschnitt.
Die Entscheidung für oder gegen eine Spontangeburt bzw. für oder gegen eine vorzeitige Geburtseinleitung sollte von den klinischen Beschwerden, dem Schwangerschaftsalter, und der ursprünglichen Geburtsvorstellungen der Frau abhängig gemacht werden.
Der Einsatz der Periduralanästhesie kann gerade bei symphysären Schmerzen sehr hilfreich sein.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 24.01.2009