Lieber Doc, ich bin sehr verwirrt? War heute mit meiner Tochter bei unserer Kinderärztin und sie hat Ringelröteln diagnostiziert? So dann habe ich ihr erzählt das ich in der 5 SSw bin und sehr viel Angst habe das ich das auch bekommen kann und das baby verliere. sie hat mich sehr gut beraten und meinte ich solle mein FA anrufen und fragen ob er es schon mal getestet hat, dadurch das ich schon mal ne Fehlgeburt hatte? Naja dann rief ich ihn auch an und er meinte das steht in meinem Mutterpass, ich sei immun! aber im Mutterpass steht nur etwas unter den normalen Röteln, also die waren negativ, darunter steht Röteln IgG- 33 und darunter wieder Rötel AK (Hei) oder so und da steht positiv? Dann meinte aber ne bekannte von mir wieder das sind nur die Werte von den ganz normalen Röteln? aber so steht es bei meiner FG nicht, da steht nur röteln negativ und der titer, aber bei meiner 2 SS steht es anders! Oh gott das klingt sicher verwirrend abert ich hoffe sie können mir helfen? bin so verunsichert! Muss ich mir Sorgen machen, habe so eine Angst vor noch einer Fehlgeburt!
Mitglied inaktiv - 28.12.2010, 17:03
Antwort auf:
Schwanger u meine große Tochter hat Ringelröteln
Hallo,
der Erreger der Ringelröteln ist das Parvovirus Typ 19. Nicht zu verwechseln mit dem Rötelnvirus, das die Röteln verursacht.
Fetale Komplikationen treten hauptsächlich bei mütterlicher Infektion gegen Ende des 1. Trimenons (Schwangerschaftsdrittel) und im 2. Trimenon auf. Hierzu gehören Wassereinlagerung (in ca. 10-15 Prozent der akut infizierten Schwangeren) und in seltenen Fällen eine Fehlgeburt.
Im letzten Teil der Schwangerschaft sind kaum mehr Folgen für das Kind zu erwarten. Das Intervall zwischen mütterlicher Infektion und der der kindlichen Komplikation kann zwischen 2 bis 17 Wochen variieren, beträgt aber in 80 Prozent zwei bis vier Wochen.
Hatte die Schwangere Kontakt zu einer Person mit Ringelröteln, sollte bei der betroffenen Schwangeren der Titer bestimmt werden. Wenn dieser negativ ist, sollte er nach 2-4 Wochen aber noch einmal bestimmt werden, um eine zwischenzeitliche Infektion nicht zu übersehen. Für den Fall einer fehlenden Immunität gibt es gegen die Ringelröteln - anders als bei den Röteln – keine Impfung. Hat die Schwangere nachgewiesenermaßen Immunität, dann hält diese erfahrungsgemäß zeitlebens an.
Im Falle einer Ansteckung der Schwangeren, sollte sie den Titer abwarten, denn der kann eine genauere Aussage über ihre Abwehrlage geben.
Im Fall einer Infektion sind dann über mehrere Wochen engmaschige Ultraschallkontrollen durch einen entsprechend erfahrenen Pränataldiagnostiker sinnvoll, um zu sehen, ob es zu Wassereinlagerungen beim Kind kommt.
Wichtig: es sind keine eigentlichen Fehlbildungen, wie bei der Rötelninfektion, die hervorgerufen werden, sondern .es kann beim Kind infolge der Ringelrötelninfektion zu extremer Blutarmut kommen. Dieses kann dazu führen, dass Blutübertragungen beim Ungeborenen notwendig werden.
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 28.12.2010