Hallo Dr.Bluni,
ich habe heute morgen bei ES+14 sehr schwach positiv getestet. Nun mache ich mir Sorgen, weil ich vor 14 Tagen eine Impfung gegen Tetanus/Diphterie erhalten habe. Außerdem nehme ich Remergil. In wieweit könnte das die Schwangerschaft negativ beeinflusst haben?
LG Ulli
Mitglied inaktiv - 10.05.2006, 10:40
Antwort auf:
Frühschwangerschaft ,Impfen, Remergil
hallo Ulli,
die Impfung gegen Tetanus ist in der Schwangerschaft unbedenklich. Die Diphterieimpfung sollte möglichst nicht in den ersten drei MOnaten einer Schwangerschaft durchgeführt werden.
Es liegen allerdings keine Berichte über Schäden vor, wenn es dennoch durchgeführt wurde.
2. für das Medikament liegen meines Wissens bisher keine ausreichenden Daten zur Sicherheit in der Schwangerschaft vor. Des weiteren kann ich zur Therapie von Depressionen in der Schwangerschaft folgendes sagen:
bei Vorliegen von Depressionen ist es in jedem Fall ratsam mit dem behandelnden Therapeuten/Therapeutin zu sprechen, denn eine behandlungsbedürftigen Depression sollte während der Schwangerschaft fortgesetzt werden.
Zur medikamentösen Behandlung der Depression in der Schwangerschaft kann man folgendes ausführen:
Es können eine Reihe von Substanzen eingesetzt werden. Jedoch sollte die medikamentöse Behandlung zeitlich begrenzt werden, um teratogene und toxische Effekte zu vermeiden. Wenn möglich, sollten aber Antidepressiva in der Schwangerschaft und besonders im ersten Trimenon, also während der Organentwicklung, nur bei schweren Erkrankungen verordnet werden.
Auf Grund der aktuellen Datenlage (Empfehlungen der amerikanischen Aufsichtsbehörde, FDA) sollte bei Diagnose einer Schwangerschaft in einer laufenden Therapie mit dem Wirkstoff Paroxetin, die Therapie umgestellt werden. Und bis zum Vorliegen neuer Sicherheitsdaten ist Patientinnen, die eine Schwangerschaft beabsichtigen oder im 1 Trimenon schwanger sind, von einer Behandlung mit Paroxetin abzuraten.
Was Neuroleptika anbelangt, so dürfen Butyrophenone während der Schwangerschaft verabreicht werden, ebenso sind Phenothiazine kaum teratogen. Bei Benzodiazepinen besteht eine relative Kontraindikation. Schlafmittel und Tranquilizer vom Benzodiazepin-Typ sollten während des ersten Trimenons gemieden werden und sollten zwei bis drei Wochen vor dem errechneten Entbindungstermin nicht mehr verabreicht werden.
Generell sind in der Schwangerschaft nur bewährte und gut untersuchte Substanzen zur Behandlung der Depression zu empfehlen. Dieses sollte dann mit dem behandelnden Arzt vor Ort besprochen werden.
Bei weiteren Fragen wenden Sie sich doch bitte an unseren Experten für Medikamente in der Schwangerschaft, Herrn Dr. Paulus. Er hat übrigens hier bei rund-ums baby.de auch ein Forum zu solchen Fragen.
Die Adresse ist
http://www.rund-ums-baby.de/med_schwangerschaft/
VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 10.05.2006