Fruchtblasenprolaps und Frühgeburt und Endometriose

Dr. med. Vincenzo Bluni Frage an Dr. med. Vincenzo Bluni Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Fruchtblasenprolaps und Frühgeburt und Endometriose

Sehr geehrter Herr Dr. Bluni, wir haben kürzlich in der 20 SSW unsere Tochter auf die Welt bringen müssen. Sie war kern gesund und es ist sehr schmerzlich. Ich hatte einen Fruchtblasenprolaps in der Scheide. Einen Tag zuvor war beim Frauenarzt noch alles ok, wobei er die letzen beiden Male nicht mehr vaginal untersuchte, was ja auch ok ist. Ich habe bereits ein gesundes Kind vor 2,5 Jahren zur Welt gebracht mit 4100 Gramm und normal entbunden, allerdings mit Saugglocke und Zange (SS Diabetes ab 10 SSW vorhanden). Davor hatte ich in der 7 SSW eine Fehlgeburt. Ich habe schon 3 OP´s wegen Endometriose im kleinen Becken und Blasenperitoneum. Ich habe schlechtes Bindegewebe, einen operierten Leistenbruch (mit Bauchschnitt) und auch ein Zwerchfellbruch (nicht dramatisch). Zystozele leicht und ein durchhängendes C. transversum. Laut MRT vor 4 Jahren: Verlagerung Uterus deutlich nach rechts verzogen, an der Uterushinterwand adhärenten Dünndarmschlingen dd persisitierenden Adhäsionen. Der Fruchtblasenprolaps setzte in der 18 SSW ein. Die Ärtze sagten uns, dass die Chancen bei 1 Prozent liegen und rechneten am gleichen Tag mit der Geburt. 3 Tage später Fruchtwasserabgang, Blase aber zu, Verdacht auf hohen Blasensprung. Fruchtwasser auf Ultraschall immer wieder da, dann komplett weg. Herzschlag positiv. Dann Verlegung in eine UNI Klinik nach 9 Tagen zur Einleitung der Geburt. Dort sah man noch, dass die Nabelschnur in die Scheide prolabiert ist, wäre aber nicht schlimm. Sie schlugen mir eine Notfallcerclage vor allerdings mit hohen Risiken: - Platzen der Fruchtblase - Infektion - Frühgeburt und Komplikationen wie zum Beispiel starke Behinderungen Der Ausfluss (Fruchtwasser) müsste nicht auf einen hohen Blasensprung hindeuten, sondern könne auch eine Schicht zwischen der Fruchtblase sein, die verloren geht, wobei es immer recht viel war. Im Abstrich wurden lediglich B Streptokokken festgestellt. Manche Ärzte sagten, das könne alleiniger Auslöser sein, andere wiederum sehen das anders. Ich habe auf mein schlechtes Bindegewebe hingewiesen. Auch das könne nicht alleiniger Auslöser gewesen sein. Fragen: 1. Kann es sein, dass durch die schwere Geburt meines Sohnes etwas an der Gebärmutter kaputt gegangen ist, so dass ich kein Kind mehr austragen kann? 2. Können es alleine die Bakterien gewesen sein? 3. Könnte es eine Blasenentzündung gewesen sein? 4. Könnte es die schlimme Virusgrippe von Februar gewesen sein? 5. Im OP Bericht steht: `(...) dass die Lig. rotunda bds. nur sehr gering ausgeprägt ist und bds. deutlich gerötet ist (Bericht von vor 5 Jahren). Ist das wichtig als Haltefunktion und könnte das nach der schweren Geburt meines Sohnes zur Verschlimmerung beigetragen haben? 6. Wie hoch ist das Wiederholungsrisiko. Laut der Ärzte sei es einfach nur Pech gewesen und ich könne sogar nach 2-3 Zyklen wieder schwanger werden, da auch keine Ausschabung notwendig war. Eine Cerclage prophylaktisch wollen sie dann auch nicht einsetzen. Wie sehen sie das? 7. Würden Sie zu einer Gebärmutterspiegelung oder Bauchspiegelung vor einer erneuten SS raten? Es tut mir leid für den langen Text. Ich sitze schon seit 2 Stunden daran und habe ihn ständig gekürzt. Ich Danke Ihnen für Ihre Mühe. Viele Grüße Ela

von Lissje1980 am 23.05.2018, 10:40



Antwort auf: Fruchtblasenprolaps und Frühgeburt und Endometriose

Hallo, 1. Nein, das ist nicht anzunehmen 2. das wird so gut wie nie der Fall sein. Vielmehr handelt es sich hier um ein sehr komplexes Geschehen und dabei können viele Faktoren ursächlich sein 3.+4.+5. auch hier gibt es keinen Zusammenhang 6. das lässt sich zahlenmäßig nicht eingrenzen. Sicherlich ist es sinnvoll, wenn sich hier das Vorgehen für den Fall einer weiteren Schwangerschaft dann mit der zuständigen Oberärztin/Oberarzt in einem Perinatalzentrum besprechen. Diesen sollten dann die Berichte zum Verlauf der letzten Fehlgeburt vorliegen. VB

von Dr. med. Vincenzo Bluni am 23.05.2018



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