Hallo Dr. Bluni,
Ich bin in der 6. Woche schwanger. Meinen ersten Termin beim FA hab ich erst in 3 Wochen. Die Schwangerschaft ist somit noch nicht bestätigt. Mein AG weiß noch nichts von der ss.
Ich arbeite in einer Jugendwohngruppe mit minderjährigen Flüchtlingen, alles Jungs. Ich bin immer alleine im Dienst.
Ein Junge neigt sehr oft zu Gewaltausbrüchen. Er fängt gerne streit mit den anderen Jungs an und dann eskaliert es und es kommt zu Schlägerein. Das passiert sehr oft. Ausserdem ist er sehr dominant und fordert Dinge immer sofort ein und wenn er das nicht sofort bekommt dann wird er aggressiv. Er ist laut und brüllt mich an. Mittlerweile habe ich richtig Angst vor ihm und vor jedem neuen Dienst.
Ich weiß, dass mir und natürlich dem Baby nicht gut tut.
Ich bin echt verzweifelt... Soll ich mir beim FA einen früheren Termin holen oder könnte mich mein Hausarzt aufgrund dessen auch "krank" schreiben? Zumindest bis zum Fa Termin?
von
Arwen81
am 02.07.2017, 15:19
Antwort auf:
Angst im Job, aggressive Jugendliche
Hallo,
wenn die Situation so ist, dann können beide Vorschläge sinnvoll sein.
Herzliche Grüße VB
von
Dr. med. Vincenzo Bluni
am 02.07.2017
Antwort auf:
Angst im Job, aggressive Jugendliche
Hallo,
bei Gefahr am Arbeitsplatz kann/muss dein AG ein Beschäftigungsverbot aussprechen bzw. dich an anderer Stelle einsetzen. Wenn du bis zum FA Termin warten möchtest würde ich mich bis dahin beim Hausarzt krank schreiben lassen. Wenn du ihm das erklärst hilft er dir sicherlich.
von
MamaDita
am 02.07.2017, 19:40
Antwort auf:
Angst im Job, aggressive Jugendliche
Ich kann dir auch nur raten, dich krank schreiben zu lassen, wenn du nicht früher zum Frauenarzt gehst. Die Sicherheit deines Babys (und deine eigene natürlich) gehen da eindeutig vor, und ich würde dann beim Frauenarzt auch gleich mal ein Berufsverbot zur Sprache bringen, um auszuloten, ob du da Chancen hast. Alles Gute!
von
Anniquita83
am 02.07.2017, 20:47
Antwort auf:
Angst im Job, aggressive Jugendliche
Nur das der Arzt gar kein BV ausstellen darf. Die TE ist ja "nur" schwanger und durch die Schwangerschaft selbst auch nicht gesundheitstechnisch "bedroht". Das MÖGLICHE BV wegen des Jobs darf also nur der AG ausstellen. Kann der AG natürlich erst prüfen, wenn er auch von der Schwangerschaft weiß. dann allerdings muss er schauen wie er das Mutterschutzgesetz einhalten kann, ob es einen Ersatzarbeitsplatz gibt oder ob evtl wirklich nur der Weg BV bleibt. Wie soll der Arzt wissen ob der Ag das kann oder nicht? Auf die reine Aussage der TE - sorry geht nicht. Die kann auch nicht wissen was der AG für Optionen hat. Stellt der Arzt das BV darauf aus, kann der AG das theoretisch sogar anfechten - und die KK eh welche das ganze am Ende zahlt.
Davon ab, vom lauten schreien usw passiert nichts. Wenn es zur FG kommt, dann in den meisten Fällen aufgrund genetischer Fehlbildung, Stress, Angst müssten schon absurd hoch sein um evtl sich auszuwirken. So krass es klingt, in dem frühen Stadium der Schwangerschaft müsste sogar ein Schlag sehr ungünstig platziert sein da das Kind recht gut geschützt ist. Ich lese aber nichts davon das die TE geschlagen wird, sondern das der Junge sich mit den anderen Jungs prügelt. Da man in der 6ten SSW auch oft noch nichts auf einen US-Bild sieht, bliebe wahrscheinlich also eh nur der Weg der AU wenn die TE diese ganze Gefahr von Anfang an umgehen will zB wenn sie mitten in eine dieser Schlägereien kommt. Kann man menschlich gut verstehen, würde ich wohl auch gehen wenn es wirklich so unzumutbar ist. Allerdings bin ich der Meinung, schwanger sein ist die eine Sache. Die andere ist da der AG auch den unschwangeren Kollegen gegenüber verpflichtet ist diese zu schützen. Unter diesen Voraussetzungen alleine dort Dienst zu haben geht IMO nicht. erst recht nicht alleine als Frau. Unabhängig von einer Schwangerschaft.
Mitglied inaktiv - 02.07.2017, 23:24