Guten Tag,
mein Sohn bekommt am Abend einen Milchbrei. Er ist 10 Monate und ist ein sehr guter Esser. Ich dachte, dass es wie mit dem Mittag ist das irgendwann die Milchflasche entfällt. Aber leider ist dem nicht so. Mein Sohn besteht auf seine Flasche am Abend. Es ist wie ein Ritual das er nur ungern aufgeben möchte. Meinen Sie ich kann ihm die Flasche am Abend noch lassen oder sollte ich anfangen zu verdünnen. Ich bin mir sicher, dass er sie nicht bräuchte. Aber ich möchte ihm auch seine Gewohnheiten nicht wegnehmen. Meinen Sie es ist schlimm es noch eine Weile so zu belassen?
von
"Sylke"
am 09.09.2019, 16:45
Antwort auf:
Wie lange darf ich die Abendflasche erlauben?
Liebe „Kristina A.“,
an Milch braucht Ihr Kleiner noch 400-500 ml inklusive Gramm Milchbrei. Meist teilt sich das auf in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Zum Ende des Jahres sind jetzt als Milchmahlzeit auch Brot plus Milch oder ein Müesli möglich.
Wenn Sie in diesem Rahmen sind, kann Ihr Schatz die abendliche Flasche gerne noch genießen.
Die Flasche am Abend ist für viele Babys ein liebes Ritual. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Also die Zähnchen vor dem zu Bett gehen noch zu putzen. Denn die Milch kann die Zähne nachts gut umspülen und eine Karies so begünstigen.
Es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen an sich zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell.
Sind Ihnen bzw. Ihrem Jungen die Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Auch hier eine gute Zahnhygiene vorausgesetzt.
Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen, dass es Getränke und Milch einmal nur noch aus der Tasse gibt.
Und die Einschlafflasche kann gut durch andere Rituale ersetzt werden. Ihr Kleiner könnte vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen noch etwas Wasser oder Tee aus dem Becher gegen den Durst bekommen. Das ist nur ein anderer Abendbrauch zum Runterfahren, an den sich Ihr Junge genauso gewöhnen wird. Das ist besser für die ersten Zähne, wenn diese nach dem abendlichen Milchfläschchen trinken erfahrungsgemäß nicht mehr geputzt werden.
Die Einschlafmilch kann also durch andere Rituale ersetzt werden: baden, Fingerspiele, ein Getränk aus dem Becher vor dem Zähne putzen, Lied singen, beten, Geschichte vorlesen…..helfen die Zeit am Abend genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Das ist alles nur Übung und Gewöhnung, Nutzen Sie doch dann den Schritt vom Baby zum Kleinkind und unterstützen Sie Ihren Jungen ohne Milch in den Schlaf zu finden.
Herzlicher Gruß
Doris Plath
von
Doris Plath
am 10.09.2019