Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch für den Abendbrei?

 Doris Plath Frage an Doris Plath Ernährungsberaterin

Frage: Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch für den Abendbrei?

Hallo zusammen, in meinem Bekanntenkreis wurde schon sehr oft disuktiert welche Milch denn die Beste für den Abendbrei ist, können sie mir weiter helfen ? Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch ? Die fertigen Milchbreie enthalten doch oft versteckte Zucker und Fruchtpulver, oder ? Vielen Dank für ihren Rat im Voraus.

von herbie84 am 27.09.2012, 15:09



Antwort auf: Vollmilch oder Pre, 1er oder Folgemilch für den Abendbrei?

Liebe „herbie84“, es freut mich sehr, dass Sie hierzu auch unsere Meinung einholen. Das ist in der Tat ein „heiß“ diskutiertes Thema. Ich gehe jetzt mal davon aus, dass es sich um die Ernährung im zweiten Halbjahr handelt. Da sind alle genannten Milch-Varianten (Pre, 1er, Folgemilch und Vollmilch) zur Zubereitung eines Milch-Getreide-Breis möglich. Der Vorteil der Säuglingsnahrungen ist sicherlich, dass diese besser an die Ernährungsbedürfnisse von Babys angepasst sind als Kuhmilch. V.a. der Eiweißgehalt liegt hier niedriger. Das bedeutet weniger Belastung für die noch empfindlichen Nieren und ist evtl. auch besser für die spätere Gewichtsentwicklung, da wissenschaftliche Untersuchungen darauf hindeuten, dass eine hohe Eiweißzufuhr im jungen Alter die Tendenz zu Übergewicht fördern könnte. Wir empfehlen wir für die Zubereitung von unseren Bio-Getreidebreien deshalb eine Mischung von 50% Vollmilch (3,5% Fett) und 50% Wasser. Durch die Verdünnung der Vollmilch wird der hohe Eiweißgehalt der Kuhmilch reduziert. Dem Brei kann dann noch ein Teelöffel Rapsöl beigefügt werden. Wenn Sie eine Säuglingsmilch verwenden, können Sie sicher sein, dass diese ist in den Nährstoffen bereits an die Bedürfnisse des Babys in diesem Alter angepasst ist. Bei den verschiedenen Säuglingsnahrungen verhält es sich so: Ganz wichtig noch vorneweg: Das Baby wird mit jeder Säuglingsmilchnahrung mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt! Eine Pre-Nahrung kommt der Muttermilch am nächsten. Sie enthält wie Muttermilch als Kohlenhydrat nur Milchzucker. Daneben gibt es Nahrungen mit der Ziffer 1. Bei unserer HiPP 1 zum Beispiel wird ein kleiner Teil des Milchzuckers durch Stärke ersetzt. Die Nahrung verweilt dadurch etwas länger im Magen-Darm-Trakt und wird von vielen Eltern deshalb als "sättigender" beschrieben. Die Erfahrung zeigt, dass sich bei vielen Babys dadurch leichter ein regelmäßiger Trinkrhythmus einstellen kann. Dann gibt es nach sechs Monaten sogenannte Folgenahrungen, die in der Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt sind. Die Breikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens. Und: Folgemilch hat gegenüber den Anfangsnahrungen einen höheren Eisengehalt und unterstützt so den Eisenhaushalt des Babys besonders. Bestimmt interessiert Sie noch folgendes: Heutige Folgenahrungen (z.B. HiPP 2 oder HiPP 3) machen nicht dick! Das wird fälschlicherweise immer noch und immer wieder kommuniziert. In der Vergangenheit ist man davon ausgegangen, dass das Baby nach dem 4. Monat mehr Kalorien braucht. Aus diesem Grund hatte man den Folgemilchnahrungen deutlich mehr Stärke und manchmal auch Zucker zugesetzt. Darin sahen Ärzte und Ernährungswissenschaftler die Gefahr der Überfütterung. Seit Ende 2008 schreibt eine EU-Richtlinie vor, dass Folge- wie Anfangsnahrungen keinen höheren Kaloriengehalt als maximal 70 kcal/100ml haben dürfen. Die Folgemilchen wurden im Kaloriengehalt den Anfangsmilchen (Pre und 1) angenähert. Eine Folgemilch wie HiPP 2 unterscheidet sich also im Energiegehalt kaum von den Anfangsnahrungen (HiPP Pre und HiPP 1). Unsere Folgenahrungen sind ideal angepasst an das Gläschenkostalter und enthalten genau darauf abgestimmte Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen. Folgemilch hat eben den besonderen Vorteil, dass die Eisenversorgung eines Babys verbessert wird. Bei den fertigen Milchbreien kann ich nur für unsere HiPP Milchbreie sprechen: Die überwiegende Anzahl unserer Milchbreie ist ohne Zuckerzusatz. Aber natürlich sind „Zucker“ im Milchbrei enthalten. Das ist ja auch der Sinn eines Milchbreis! Er soll Energie liefern und gut sättigen. Da der Fett- und Eiweißgehalt gesetzlich begrenzt sind, sind eben Kohlenhydrate/Zucker die entscheidenden Energieträger im Milchbrei. Auch wenn Sie den Milch-Getreide-Brei selbst herstellen und mit Obstmus abschmecken, ist das so. Bedenken Sie mal: In unseren Lebensmitteln kommen ganz natürlicherweise Kohlenhydrate wie Stärke, Ballaststoffe und unterschiedliche Zucker (Fruchtzucker, Traubenzucker, Milchzucker, Saccharose = Haushaltszucker, Malzzucker etc.) vor. Getreide enthält Stärke und Stärkeabbauprodukte, Milch enthält Milchzucker. Früchte sind von Natur aus süß da sie Fruchtzucker, Traubenzucker, Saccharose... enthalten. Selbst mit Gemüse nehmen Sie „Zucker“ zu sich. Denken Sie an eine Karotte, die süß schmeckt. Was ich damit zeigen möchte, ist, dass sobald Getreide, Milch und Obst zu einem Milch-Getreide-Brei zusammengemischt werden, dieser Brei immer auch verschiedenste natürliche Zucker enthält. Wenn Sie in einem Milchbrei keinen extra zugesetzten Haushaltszucker (Saccharose) haben möchten, dann kann ich das verstehen und bin voll und ganz auf Ihrer Seite. Drum machen wir bei unseren HiPP Milchbreien den Vermerk „ohne Zuckerzusatz“, damit Sie diese Breie schnell und einfach erkennen können. Und eines ist doch auch klar. Als Hersteller müssen wir uns bei der Zusammensetzung der Breie an strenge gesetzliche Vorgaben halten. Damit wird sichergestellt, dass der Brei so zusammengesetzt ist, dass er für Babys gesunde Entwicklung die nötigen Nährstoffe liefert und aber auch keinen „Schaden“ anrichtet. Achten Sie bei unseren Breien auf den Vermerk „ohne Zuckerzusatz“, dann machen Sie ganz sicher nichts verkehrt. Wollen Sie selbst bestimmen wie der Milch-Getreide-Brei zusammengestellt wird? Dann sind unsere reinen Bio-Getreidebreie (grüne Packung) ideal. Die Getreideflocken einfach mit Milch zusammenmischen und nach Belieben mit Früchten oder Gemüsen verfeinern. Ich würde dabei nach sechs Monaten eine Folgemilch verwenden. Damit wird der Eisenhaushalt besser unterstützt. Liebe „herbie84“, jetzt ist meine Antwort ganz schön lang geworden. Aber ich weiß, dass diese Themen immer wieder für Verunsicherung sorgen und Teilinformationen von hier und da oft mehr verwirren als helfen. Drum hoffe ich, dass diese Ausführungen für mehr Klarheit sorgen. Das würde mich freuen. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath

von Doris Plath am 28.09.2012



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Kann ich den Abendbrei mit Vollmilch anstelle von Folgemilch anrühren?

Hallo, ich habe gelsen, das die Kinder mit 7 Monate 3-4 Milchmahlzeiten bekommen sollten. Meine Tochter bekommt nur morgens und nachts eine Flasche und abends einen Milchbrei. Allerdings sind die Milchmengen nicht sehr hoch. Ist das zu wenig? Morgens trinkt sie gerade 70 bis 80ml. Nachts 150ml. Den Abendbrei setze ich mit 130ml an, doch den sc...


Wieviel Vollmilch und Folgemilch?

Liebes Expertenteam, mein Sohn (13 Monate) hat noch keine Zähne und isst daher noch seine gewohnten Breimahlzeiten. Er bekommt morgens und abends einen Halbmilchbrei (100ml Milch + 100ml Wasser + Getreide). Da er so hungrig ist erhält er nachts noch 1-2 Flaschen (240ml/Flasche) Folgemilch 2. Nun meine Frage: Ist das zuviel Milch pro Tag? Was ...


Folgemilch oder Vollmilch?

Guten Morgen, unsere Tochter ist 17 Monate alt und trinkt morgens im Bett noch eine Flasche Folgemilch. Sie hat lange die Folgemilch 1 getrunken und nund wollten wir auf die 2 wechseln. Versehentlich haben wir die 3 gekauft, welche mir aufgrund der Inhaltsstoffe überhaupt nicht gefällt. Sie trinkt die Flasche (ca 260 ml) immer im Bett (gg ...


Kann ich anstelle der Folgemilch auch verdünnte Vollmilch geben?

Hallo, meiner Tochter ist 8 Monate jung. Wir haben bereits erfolgreich Mittagessen, am Nachmittag Getreide-Obst-Brei und abendlich einen Milchbrei ( aktuell mit 200 ml Vollmilch) eingeführt. Ich würde sehr gerne abstillen, allerdings verweigert meine Tochter jegliche Folgemilch. Ich habe bestimmt 5 oder sechs Marken durchprobiert, sogar mit Obst ...


Pre oder Folgemilch

Würden Sie eher pre oder Folgemilch einem 10 Monate alten Baby empfehlen?   Herzlichen Dank 


Vollmilch ab wann?

Guten Tag Gerne wollte ich kurz nachfragen ab wann mein kleine 11,5 Monate (in 2 Wochen 1 Jahr alt) Vollmilch trinken kann/darf? Welche Milch ist dann am besten geeignet? Wie ist es am besten sie daran zu gewöhnen? pur oder gemischt mit z.b Wasser/Milch und Pre Pulver? und zu welcher Zwit beginne ich da am besten? Danke für Ihre Ant...


Umstellung BEBA 1 auf BEBA 12+/Vollmilch

Sehr geehrte Frau Frohn Meine kleine Tochter ist vor ein paar Tagen 1. Jahr alt geworden und ich habe ihr bis jetzt seit ihrer Geburt mmer die BEBA Pre gegeben und habe vor kurzem auf die BEBA 1 umgestellt. Sie hatte bis kurz vor ihrem Geburtstag immer 3-4x je 120-150ml von der BEBA Nahrung bekommen. Zusätzlich isst sie schon die feste Nahrung,...


Folgemilch / Kindermilch und stillen

Hallo Liebe Frau Frohn! Mein Kind ist nun 13 Monate alt und wird noch nach Bedarf gestillt, isst aber natürlich schon fleißig am Familientisch mit. Ich möchte dazu sagen, dass wir bisher noch zu keiner Forlmulanahrung gegriffen haben und ich gerne weiter stillen möchte nur eben die Näche etwas ruhiger gestalten will. Nun ist es so, dass mein...


Pre Milch vs. Vollmilch

Hallo, letzte Woche waren wir beim Kinderzahnarzt und der hat empfohlen nachts Vollmilch statt Pre Milch zu geben, weil es weniger Zucker hat. Ich finde die Idee gut, aber frage mich was eigentlich der Unterschied ist, was die Nährstoffe angeht. Mein Kind (14 Monate) ist zwar nicht mehr klein, aber er braucht noch die Milch 2-3 Mal pro Tag und ...


Beba 1,2 oder Folgemilch?

Hallo! Meine Tochter wurd im März 2 Jahre alt und liebt es am Morgen und am Abned vor dem zu Bett gehen ein Fläschchen zu trinken. Momentan haben wir Beba 2. Jedoch weiß uch nicht, ob es nötig ist auf Kindermilch umzusteigen oder überhaupt wieder die Anfangsnahrung geben aufgrund der Vitamine?   Sie isst nämlich sehr wenig Gemüse. b...