Isst mein Sohn ausreichend?

 Anke Claus Frage an Anke Claus Master der Ernährungsmedizin

Frage: Isst mein Sohn ausreichend?

Mein Sohn ist nun 11 Monate alt. Bei Geburt war er 4110g und 52cm (also ordentlich schwer). Bis 6 Monate hat er sein Gewicht verdoppelt. Aber nun wiegt er seit 3 Monaten immer 9.240g, bei 75cm. Die Ernährung sieht wie folgt aus: 7.30 Uhr: ca. 50g Milch- Getreide- Brei (anschliessend verweigert er), somit noch gestillt 11.30 Uhr: 100- 190g Brei (Hipp, z.B. Gemüsereis mit Poulet für 5 Monate), Stückchen kann er nicht leiden 13.00 Uhr: stillen 16.00 Uhr: Reiswaffeln oder ähnliches, Früchte verweigert er komplett 17.30 Uhr: 100- 190g Brei (Hipp, wie Mittags) 19.30 Uhr: stillen Zusätzlich kommt er meist noch 2x nachts (ca. 2.00 und 5.00 Uhr, stillen). Beim Familientisch kaut er auf unserem Essen rum, lässt aber das meiste wieder raus. Gerne würde ich ihn mit ca. 12 Monaten abstillen... aber mit dem bisschen Essen wäre dies wohl viel zu wenig. Zudem verweigert er jegliche Schoppenflasche. Was kann ich tun, damit er ausreichend Kalorien zu sich nimmt? Herzlichen Dank cutiemaus

von cutiemaus am 06.03.2019, 14:36



Antwort auf: Isst mein Sohn ausreichend?

Liebe „cutiemaus“, ich vermute Ihr Kleiner trinkt sich noch an der Milch satt und hat dadurch weniger Appetit auf die feste Kost. Ihr Kleiner weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss er sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das wird auf jeden Fall eine Schraube sein, an der Sie drehen können. Wird die Milch weniger, steigt erfahrungsgemäß der Appetit auf anderes. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihr Kleiner kann und wird das lernen, auch mit Brei etc. bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Sie machen es ganz richtig, dass Sie Ihrem Kleinen am Familientisch etwas anbieten, auch wenn noch nicht so viel davon im Magen landet. Reichen Sie ihm ruhig weiterhin Fingerfood, wie weiche Gemüsestückchen, Nudeln, Brotstückchen. Das weckt den Forscherdrang und man kann Babys so spielend an das Essen heranführen. Geben Sie Ihrem Kleinen auch selbst ein weiches Löffelchen in die Hand und lassen Sie ihn das Essen selbst erforschen. Ihr Kleiner wird sicher immer mobiler und ist viel in Bewegung. Da kann sich phasenweise weniger „Babyspeck“ ansetzen. Auch gehen Gewicht und Größe gerne schubweise voran. Entscheidend ist, dass Ihr Kleiner fit und gesund ist. Fragen Sie auch mal bei Ihrem Kinderarzt nach, er kennt die Entwicklung Ihres Kleinen und kann Sie sicher beruhigen. Alles Liebe und ein schönes Wochenende! Anke Claus

von Anke Claus am 08.03.2019



Antwort auf: Isst mein Sohn ausreichend?

Sie schreiben, dass ich nicht zu schnell einlenken soll mit Milch geben. Kann ich ihm beim "Frühstück" (Getreide- Milch- Brei) die Stillmahlzeit streichen oder ist dies allgemein gemeint? Also auch nach dem Mittagsbrei? Vor dem Schlafen/ Nachts braucht er mich glaube ich zusätzlich als Einschlafhilfe... da er keine Flasche oder Schnuller nimmt, hab ich hier nachgegeben, damit ich zu meinem Schlaf komme. Heute habe ich versuchsweise die Stillmahlzeit von 13.00 Uhr weg gelassen, dies hat er recht gut toleriert. Aber 12h ohne Stillen, waren für meine Brüste ein Härtetest (habe am Abend zur Entlastung abgepumpt, da sie so voll waren, auch nach dem Trinken).

von cutiemaus am 09.03.2019, 20:57



Antwort auf: Isst mein Sohn ausreichend?

Liebe „cutiemaus“, schön, dass Sie nochmal nachfragen. Sie haben es schon ganz richtig gemacht und die Stillmahlzeit am Mittag weggelassen. Wenn Ihr Schatz sich nicht mehr satt trinkt, kann der Appetit auf die Breie steigen. Das ist für Sie am Anfang nicht angenehm, das kann ich mir vorstellen. Ihre Brust muss sich auch erst darauf einstellen, das geht aber meist recht schnell. Wenn es unangenehm ist, können Sie die Brüste auch ausstreichen oder Kühlen. Ich würde nur nicht zu viel Abpumpen, sonst wird die Milchbildung zusätzlich angeregt. Hat sich alles eingespielt, können Sie auch die Stillmahlzeit nach dem Mittagessen wegfallen lassen. Probieren Sie es dann erneut mit dem Brei. Wie geschrieben, wenn es keine „sichere“ Milch im Anschluss gibt, können die Portionen schnell größer werden. Im nächsten Schritt könnten Sie auch die Milch nach dem Frühstück wegfallen lassen. Gehen Sie ganz nach Ihrem Gefühl, Sie kennen Ihren Kleinen am besten! Wann die Kleinen lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und auch individuell zu handhaben. Das Stillen ist auch nicht nur reine Ernährung, es gibt Geborgenheit und Sicherheit. Das Stillen ist etwas, das Ihr Kleiner von Geburt an kennt. Es ist verständlich, wenn er diese liebe Gewohnheit nicht so ohne weiteres aufgeben will. Sie finden sicher für sich beide den richtigen Zeitpunkt! Sie haben keine Eile! Eine schöne Woche mit Ihrem kleinen Schatz! Herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 11.03.2019



Antwort auf: Isst mein Sohn ausreichend?

Jetzt bin ich etwas verwirrt. Welche Stillmahlzeit soll ich zuerst weglassen, die nach dem Frühstück (die gleich anschliessend nach dem Brei ist) oder die am Mittag (die zeitlich um 1,5h versetzt ist)? Vom Sinn her wäre die am Morgen logischer... Er verlangt weder nach der einen, noch der anderen aktiv...

von cutiemaus am 11.03.2019, 20:22



Antwort auf: Isst mein Sohn ausreichend?

Liebe „cutiemaus“, danke, dass Sie nochmal nachfragen. Ich dachte Ihr Kleiner bekommt auch direkt nach dem Mittagessen noch eine Milch. Das tut mir leid, ich wollte Sie nicht verwirren. Gehen Sie wirklich nach Ihrem Gefühl! Es gibt hier nicht den einen richtigen Weg. Ziel ist es einfach die Milch etwas zu reduzieren, damit die feste Kost mehr in den Vordergrund rückt und Sie Ihrem Ziel - dem langsamen Abstillen - näherkommen. Sie können gerne auch erst die Milch am Morgen wegfallen lassen. Oder beide (Morgen und Mittag), je nachdem wie es sich für Sie richtig anfühlt. Probieren Sie es einfach aus! Sie merken schnell ob es für Sie und Ihren Kleinen so passt. Das ist das Wichtigste! Alles Liebe und herzliche Grüße Anke Claus

von Anke Claus am 13.03.2019



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