Bis wann muss ich die Milchflasche weglassen?

 Eva Freitag Frage an Eva Freitag Master der Ernährungswissenschaft

Frage: Bis wann muss ich die Milchflasche weglassen?

Guten Morgen liebes Hipp Team, meine Tochter hat alle Mahlzeiten ersetzt bekommen. Sie ist 14 Monate alt und bekommt immer mehr von unseren Familienessen. Das einzige "Laster" was wir haben ist noch die morgendliche und abendliche Milchflasche. Wie lange kann man das noch beibehalten ohne das ein Schaden entsteht? Sie nuckelt auch nicht ewig daran, sondern trinkt sie zügig leer. Mit welcher Methode kann ich das ändern und die Flasche abschaffen? VG Henri

von "Sylke" am 26.03.2020, 12:13



Antwort auf: Bis wann muss ich die Milchflasche weglassen?

Liebe „Henriette75“, toll, dass es nun bei Ihrer Kleinen immer mehr in Richtung Familienessen geht. Als „Laster“ würde ich die morgendliche und abendliche Milchflasche Ihrer Tochter nicht bezeichnen. Ihre Kleine hat – wie viele andere Kinder auch - an diesem lieben Ritual einfach noch gerne festgehalten. Empfohlen werden fürs zweite Jahr etwa 300 ml Milch inklusive all der anderen Milchprodukte (Milchbrei, Käse, Joghurt, Pudding…). Am besten auf 2-3 Portion am Tag verteilt. Jetzt zum Übergang darf es auch gerne noch mehr sein. Das sollte jedoch die Richtung sein, in die es gehen soll. Mag Ihre Kleine also morgens und abends gerne noch eine Milch, dann ist das ok. Es wird zwar empfohlen, den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen an sich zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ist Ihnen bzw. Ihrem Mädchen das Trinkfläschchen noch wichtig, können Sie das noch beibehalten. Und auch bei bestimmten Phasen wie Zahnen, Infekten oder Entwicklungsschüben oder schlechten Tagen, kann bei Bedarf ruhig mal das Fläschchen zum Einsatz kommen. Wichtig ist dabei, dauernuckeln zu vermeiden und auf eine ausreichende Zahnhygiene zu achten. Verlieren Sie einfach das Ziel nicht aus den Augen, dass es Getränke und Milch einmal nur noch aus der Tasse gibt. Üben Sie doch das Milchtrinken mit dem Becher ein. Kindern macht es meist viel Spaß hier mehr gefördert zu werden. Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Und erfahrungsgemäß reduziert sich dann auch die Trinkmenge von allein. So kann es morgens und/oder abends eine „Brotzeit“ geben. Ein paar Würfelchen Brot und eine Tasse Milch dazu. Oder auch ein Müesli ist eine gute Milchmahlzeit. Gerne geben ich Ihnen ein paar Tipps mit auf den Weg: Sie können versuchen die Milch zum Einschlafen Schritt für Schritt auszuschleichen. Einfach immer weniger Pulver ins Wasser und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückzugehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. So kann sich Ihre Kleine langsam daran gewöhnen bis es am Abend vor dem zu Bett gehen einfach nur noch einen Schluck Wasser gegen den Durst gibt. Das ist besser für die ersten Zähne, denn diese werden nach dem abendlichen Milchfläschchen erfahrungsgemäß meist nicht mehr geputzt. Die Einschlafmilch kann also durch andere Rituale ersetzt werden: Enges Schmusen, baden, Liedchen singen, Fingerspiele, Geschichte vorlesen…..helfen die Zeit am Abend genauso gut gemeinsam und liebevoll zu gestalten. Das ist alles nur Übung und Gewöhnung. Auf die Milch am Morgen muss und soll Ihre Kleine gar nicht komplett verzichten. Bieten Sie diese nun einfach altersgerecht aus einem Becher/Tasse an oder als Kombination mit einem Brot oder Müesli. Bei der Trinkmilch nach dem 1. Geburtstag haben Sie verschiedene Möglichkeiten für Ihre Kleine: Sie können als Trinkmilch eine Kuhmilch (Vollmilch), Säuglingsmilch oder eine altersgerechte Kindermilch reichen. Die Kindermilch und Säuglingsmilch haben den Vorteil, dass diese im Eiweißgehalt kindgerecht reduziert sind und die Eisen- und Vitamin D-Versorgung besonders unterstützen. Entscheiden Sie einfach aus dem Bauch heraus, wie es weiter geht. Irgendwann werden die Flaschen ohnehin wegfallen. Bestimmt finden Sie und Ihre Tochter einen gemeinsamen Weg, wie das für beide gut klappen kann. Ihnen und Ihrer Kleinen wünsche ich alles Gute und eine schöne Frühlingszeit! Herzliche Grüße Eva Freitag

von Eva Freitag am 27.03.2020



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