Guten Tag.
Vor meiner Schwangerschaft habe ich bei Kopfschmerzen jeweils auf Voltaren rapid 50 zurückgegriffen, worauf ich während der Schwangerschaft verzichtet habe. Dürfen diese Tabletten während der Stillzeit wieder eingenommen werden oder gelten da grundsätzlich die gleichen Empfehlungen wie während der Schwangerschaft?
von
Cynthiaaa
am 18.10.2019, 09:32
Antwort auf:
Voltaren rapid 50
Unter den nichtsteroidalen Antiphlogistika sollte in der Stillzeit Ibuprofen bevorzugt werden. Ibuprofen konnte z. B. bei therapeutischer Gabe von 800 bis 1.600 mg pro Tag nicht in der Muttermilch nachgewiesen werden.
Ibuprofen geht nur geringfügig in die Muttermilch über (Townsend et al 1984; Weibert et al 1982). Ein Säugling nimmt über die Muttermilch 0,0008% der mütterlichen gewichtsbozogenen Dosis auf (Walter & Dilger 1997). Die American Academy of Pediatrics betrachtet Ibuprofen als kompatibel mit dem Stillen (American Academy of Pediatrics 1994).
Die Datenlage zum Übergang von Diclofenac in die Muttermilch ist begrenzt. In den meisten Übersichtsarbeiten wird die Anwendung von Diclofenac in der Stillzeit als akzeptabel betrachtet (Brooks & Needs 1990, Ostensen 1996, Spigset & Hagg 2000, Janssen & Genta 2000).
Bei Kontrollen über 6 Stunden nach intramuskulärer Injektion von 50 mg Diclofenac konnte der Wirkstoff in der Muttermilch nicht (< 100 µg/l) nachgewiesen werden (Fowler 1979, Sioufi et al 1982).
Sechs Mütter erhielten über eine Woche nach Geburt täglich 100 mg Diclofenac oral. Der Wirkstoff war in 59 Proben der Muttermilch nicht (< 10 µ/l) nicht nachweisbar (Sioufi et al 1982).
Nach täglicher Einnahme von 150 mg Diclofenac konnte man bei einer Mutter einen Wirkstoffspiegel von 100 µ/l in der Muttermilch messen. Damit würde der Säugling lediglich ca. 0,03 mg/kg Diclofenac täglich aufnehmen (Todd & Sorkin 1988).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 18.10.2019