Lieber Herr Dr. Paulus,
Seit Oktober nehme ich in Vorbereitung auf eine Kinderwunschbehandlung oben genannte Medikation. Jetzt bin ich überraschend schwanger geworden und aktuell bei SSW 5+6 ohne es gewusst zu haben.
Die hohe Vitamin D Einnahme macht mir sehr große Sorgen. Leider ist mein Hausarzt schon im Urlaub und ich habe nicht die Möglichkeit den Vitamin D Wert überprüfen zu lassen um etwas beruhigter zu sein.
Kann jetzt schon eine Schädigung eingetreten sein? Wie wahrscheinlich ist das?
Ich danke Ihnen sehr und wünsche Frohe Weihnachtstage!
von
Sayheytolife
am 22.12.2017, 08:22
Antwort auf:
Vitamin D
Neuere Untersuchungen bestätigen, dass ein Mangel an Vitamin D in Schwangerschaft und Stillzeit mit Komplikationen wie Präeklampsie, niedrigem Geburtsgewicht, Hypokalzämie (zu niedriger Kalziumspiegel) des Neugeborenen, vermindertem Wachstum des Säuglings, erhöhter Fragilität der Knochen und einem Anstieg von Autoimmunerkrankungen einhergeht.
Daher sollten Serumspiegel für 25-OH-Vitamin-D3 von mindestens 32 ng/ml angestrebt werden. Dafür werden meist Tagesdosen von über 1000 I.E. Vitamin D benötigt (Mulligan et al 2010). Ideal wäre ein Vitamin-D-Wert zwischen 40 und 60 ng/ml.
Solange Vitamin D und Calcium keine Hyperkalzämie (zu hoher Calciumspiegel) verursachen, ist eine kindliche Schädigung nicht zu befürchten.
Eine Tagesdosis von 3.000 I.E. führt i. A. nicht zu einer Überversorgung. Wenn Sie nicht vor der Schwangerschaft an einem Vitamin D – Mangel litten, wäre eine Tagesdosis von 800 bis 1.000 I.E. vermutlich ausreichend.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 26.12.2017