Frage: Nochmal ich wegen Lithium kiwu /ss

Hallo lieber hr doctor Ich hatte ja schonmal geschrieben wegen Lithium in kiwu/bzw Schwangerschaft. Damals war ich ja noch im der Klinik bzw Einstellungszeit. Nun ,mir geht es super mit Lithium,ich bin sehr stabil und belastbar kann arbeiten etc. Nun werden wir den Kinderwunsch aufnehmen aber ich muss die Medis weiter nehmen. Sie hatten ja mal geschrieben ein Spiegel von 0,7 wäre für eine Schwangerschaft vorteilhaft. Mein Spiegel ist 0,5 und ich fühle mich super. Ich habe auch mit embryotox geredet sie meinen es sei zwar nicht sehr gut aber man kann es riskieren mit einem niedrigen Spiegel . Meine psychaterin hat keineErfahrung mit Lithium und Schwangerschaft und meine gyn war erst nicht begeistert,sagt aber wenn ich nicht umgestellt werden kann (Psychiaterin und ich sind uns einig das nix außer Lithium hilft da schon vieles probiert wurde)dann bekommen wir das hin 1.Ist es sicher,das ein niedriger Spiegel vorteilhaft bzgl fehlbildungen ist? 2.ist 0,5 gut bzgl einer Schwangerschaft? 3.wissen sie ob die durch Lithium entstandenen fehlbildungen oft dazu führen das dad Baby nicht Lebensfähig ist?oder kann man das oft behandeln?

von girl am 07.09.2018, 14:31



Antwort auf: Nochmal ich wegen Lithium kiwu /ss

Lithium ist gut plazentagängig, sodass sich die Konzentrationen in mütterlichem Serum und Nabelschnurblut ähneln. Ein 1968 von Dänemark ausgehendes Lithium-Babyregister legte einen Zusammenhang mit angeborenen Herzfehlern (Ebstein-Anomalie) nahe. Nach neueren Studien beträgt die Raten an Herzfehlern jedoch nur ca. 2,4% (Patorno et al 2017). In der Schwangerschaft sollte unter Spiegelkontrolle auf eine möglichst niedrige Dosis eingestellt werden, damit auch nach der Geburt möglichst keine ausgeprägten kindlichen Anpassungsstörungen auftreten. Wenn Sie mit einem niedrigen Spiegel von 0,5 mmol/l zurechtkommen, ist das natürlich für die Schwangerschaft vorteilhaft. Je niedriger der Spiegel, desto unwahrscheinlicher die Entwicklung einer Fehlbildung! Bei Lithium ist vor allem auf kindliche Herzfehler zu achten, die sich jedoch i. A. durch chirurgische Maßnahmen behandeln lassen.

von Dr. Wolfgang Paulus am 10.09.2018