Meine Ehefrau befindet sich in der 18. Schwangerschaftswoche. Jetzt ist sicher, dass es ein Junge wird.
Sie hat mir die ersten 9 Wochen der Schwangerschaft regelmäßig meine Finasterid Tabletten (5 mg) geviertelt und die zerteilte, z.T. pulverisierte Tablette jeweils mit den Fingern kontaktiert und in ein Tablettenbehältnis verbracht. Außerdem ist sie bis jetzt mit meinem Sperma kontaktiert gewesen.
Erst jetzt haben wir von dem Risiko erfahren.
Die Gynäkologin verfügt über keine gesicherten Erkenntnisse bei Fortsetzung der Schwangerschaft und bezieht sich auf Erkenntnisse von Tierversuchen.
Was ist zu tun?
Danke für Ihre Antwort!
von
rainiiz
am 14.04.2012, 00:00
Antwort auf:
Kontakt mit Finasterid
Die antiandrogene Potenz von Finasterid führte im Tierversuch bei hoher Dosis zu entsprechenden Veränderungen des äußeren Genitale. Beim Menschen wäre damit theroretisch ab der 8.SSW zu rechnen.Unter Einnahme einer Tagesdosis von 5 mg Finasterid fanden sich im Ejakulat weniger als 1/50 der Dosis, die beim Erwachsenen keine Auswirkung mehr auf den Testosteronspiegel hat. Eine Beeinträchtigung des Feten ist daher ebenfalls unwahrscheinlich. Allerdings sollte nach Eintritt einer Schwangerschaft eine Exposition des Feten mit Finasterid über das Sperma bei Geschlechtsverkehr möglichst vermieden werden (Kondome!).
Der Kontakt Ihrer Frau beim Teilen der Tabletten in der Frühschwangerschaft dürfte ebenfalls keine problematischen Wirkstoffspiegel in der Blutbahn verursacht haben.
Eine Beeinträchtigung der Geschlechtsentwicklung Ihres Sohnes ist daher nicht anzunehmen.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 17.04.2012