Sehr geehrter Herr Dr. Paulus,
trotz aller Vorsichtsmaßnahmen habe ich mich nun doch in der 20. SSW mit Corona infiziert. Es äußert sich bei mir in erster Linie über Erkältungssymptome. Vor allem der starke Schnupfen / die dichte Nase macht mir dabei sehr zu schaffen.
Ich habe noch Nasivin für Kleinkinder zu Hause. Könnte ich dieses (oder ggf ein anderes Nasenspray) kurzfristig anwenden, um durch die Nase besser Luft zu bekommen und auch schlafen zu können?
Danke und schöne Grüße,
Bienchen2022
von
Bienchen2022
am 15.07.2022, 07:55
Antwort auf:
Corona / Nasenspray
Das abschwellende Nasenspray Nasivin wäre in moderaten Dosen durchaus in der Schwangerschaft akzeptabel.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Oxymetazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays (z. B. Nasivin) pro Nasenöffnung anwenden.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 15.07.2022
Antwort auf:
Corona / Nasenspray
Die Imidazolderivate wie Clotrimazol hemmen die Ergosterolbiosynthese und zerstören auf diesem Wege die Integrität der Zellwand von Pilzen. Einige Vertreter dieser Substanzklasse werden kaum resorbiert, so dass sie nur lokal eingesetzt werden. Der erprobteste Wirkstoff aus dieser Gruppe ist Clotrimazol, das in der Schwangerschaft häufig zur Behandlung vaginaler Mykosen eingesetzt wird.
Alternativ wäre auch noch das Pilzmittel Nystatin verfügbar.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Oxymetazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben. Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsensprays (z. B. Nasivin) pro Nasenöffnung anwenden. Die begrenzte Zeitdauer von zwei Wochen wird von den HNO-Ärzten angegeben, weil bei hochdosierter Daueranwendung eine Austrocknung der Nasenschleimhäute befürchtet wird.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 25.08.2023