Frage: Ciprofloxacin 500

Sehr geehrter Herr Paulus, ich hatte im Januar wiederholt eine Mandelentzündung. Mir wurde das Antibiotikum Ciprofloxacin 500 verschrieben. Ich habe am 11.02.2019 eine Tabellete am Abend genommen. Wird mein Kind aufgrund der einmaligen Ciprofloxacin 500 Einnahme in der 5. Schwangerschaftswoche einen Schäden erleiden? Welche möglichen Schäden können verursacht werden? Am 12.02.2019 habe ich einen Schwangerschafftstest mit Wochenbestimmung gemacht. Die Empfängnis fand vor 2-3 Wochen statt. Ich befinde mich in der 5. Schwangerschaftswoche. Vom 28.01.2019-03.02.2019 habe ich das Antibiotikum Cefuroxim 500 Heumann, sowie Phlogenzym und Mucosolvan vom 28.01.2019-11.02.2019 eingenommen. Wird mein Kind durch Cefuroxim 500, Phlogenzym bzw. Mucosolvan Schäden erleiden? Welche möglichen Schäden können eintreten? Zusätzlich hatte ich 2014 eine Epstein-Barr-virus-Infektion. Jetzt 2019 habe ich wieder eine Epstein-Barr-virus-Infektion. Die Werte sind so hoch, dass es sich um eine "Neuinfektionen" handelt, also eine Wiederholungsinfektion, sagte mein Hausarzt. Normalerweise ist man nach einer Infektion immun und bekommt es nie wieder. Woher die Infektion kommt kann ich mir nicht erklären, da ich keinen intimen Kontakt zu anderen Menschen, außer zu meinem Partner hatte und ich den Virus bereits 2014 vor meinem Partner hatte. Wird mein Kind durch meine Epstein-Barr-virus-Infektion Schäden erleiden? Welche möglichen Schäden können das sein? Können durch die oben genannten Medikamente und Entzündungswerte ein positiver Schwangerschaftstest verursacht werden? Wie sicher ist ein Schwangerschafftstest mit Wochenbestimmung? Rechnerisch passt es mit der Schwangerschaft. Dennoch bin ich verunsichert, weil im Backpackzettel steht, dass ein positiver Test auch durch eine Zyste oder einen Tumor verursacht werden kann. Oder es kann eine Eileiterschwangerschaft vorliegen. Kann das PCO-Syndrom das Ergebnis eines Schwangerschafftstests verfälschen, sodass der Test positiv ist ohne dass eine Schwangerschaft vorliegt? Schließt die Wochenbestimmung 2-3 Woche diesen Fall definitiv aus, wenn nächste Woche 3 Woche angezeigt wird, also dass der HCG-Wert gestiegen ist? Vielen Dank. Freundliche Grüße Kira

von Kiratrijade am 15.02.2019, 19:03



Antwort auf: Ciprofloxacin 500

Wegen Knorpelschäden in Tierversuchen mit jugendlichen Hunden wird von einer Anwendung der Gyrasehemmer (z. B. Ciprofloxacin) in Schwangerschaft und Stillzeit grundsätzlich abgeraten. Im Rahmen einer prospektiven Followup-Studie wurden von unserem Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum zwischen 1989 und 2006 653 Schwangerschaftsausgänge nach Anwendung von Gyrasehemmern (darunter 225 Fälle mit Ciprofloxacin) in der Frühschwangerschaft dokumentiert. Die Befunde wurden mit den Daten eines Kontrollkollektives aus demselben Zeitraum verglichen, das nicht oder unproblematisch exponiert war. In dieser Studie ergaben sich keine Hinweise auf eine kindliche Schädigung bei Anwendung von Ciprofloxacin in der menschlichen Frühschwangerschaft. Sofern die Anwendung einer potentiell fruchtschädigenden Substanz im Zeitraum der Alles-oder-Nichts-Regel (innerhalb von zumindest 14 Tagen nach Empfängnis) erfolgt, wäre bei schädigenden Einwirkungen entweder ein Abort oder ein Neugeborenes ohne erhöhtes Fehlbildungsrisiko zu erwarten. Die anfangs pluripotenten Zellen können in dieser Zeit noch geschädigte Zellen ersetzen, so dass die weitere Entwicklung ungestört verläuft, sofern der toxische Schaden nicht so groß ist, dass die Frucht mit der nächsten Regelblutung abgeht. Cephalosporine wie z. B. Cefuroxim gehören zu den Antibiotika erster Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft. Eine kindliche Schädigung durch das Antibiotikum ist ausgeschlossen. Auch durch Ambroxol und Phlogenzym sind bislang keine kindlichen Schädigungen aufgefallen. Ein ursächlicher Zusammenhang zwischen einer mütterlichen EBV-Infektion und kindlichen Anomalien konnte bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden. Das Schwangerschaftsalter und den Sitz der Schwangerschaft sollten Sie durch Vorstellung bei Ihrem Frauenarzt klären lassen. Alles anderes ist nur Spekulation!

von Dr. Wolfgang Paulus am 20.02.2019



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