Hallo, ich habe von meiner Frauenärztin Antibiotika (Ciprofloxacin-Teva500) verschrieben bekommen. beim letzten Abstrich wurden B-streptokokken festgestellt. Da ich im Geburtshaus entbinden möchte, ist dies die einzige Möglichkeit zu versuchen die Streptokokken loszuwerden. Im Geburtshaus wird keine geburtliche Antibiothika Therapie angeordnet. Meine Ärztin meinte auch, dass es gut sein kann, dass auch nach Einnahme trotzdem noch da sind. Ich habe bis zum heutigen Zeitpunkt noch nicht damit begonnen. bin jetzt in der 37+2 SSW und bräuchte ihr Rat.
ist die Einnahme von Ciprofloxacin schädlich auf das ungeborene? Was empfehlen sie bei dieser ausserordentlichen Situation?
wie hoch ist die Ansteckungsgefahr für das kleine?
danke im Vorraus
Mitglied inaktiv - 17.06.2011, 17:27
Antwort auf:
Ciprofloxacin-Teva zur Behandlung von B-Streptokokken
Beta-hämolysierende Streptokokken der Serogruppe B stellen für das Neugeborene ein Risiko während der Geburt dar, wenn sie bei vaginaler Entbindung von der Mutter übertragen werden. Besonders bei Frühgeborenen können diese Bakterien zu Sepsis, Meningitis (Hirnhautentzündung) und Pneumonie (Lungenentzündung) führen. Das Bakterium wird durch einen Abstrich im Vaginal- bzw. Dammbereich nachgewiesen. Eine Behandlung erfolgt für den Zeitraum der Entbindung (ab Blasensprung oder beim Einsetzen der ersten Wehen) durch Verabreichen von Antibiotika an die Gebärende.
Die Gabe von Penicillin, das üblicherweise zur Behandlung eingesetzt wird, stellt sicherlich gegenüber dem Risiko einer kindlichen Infektion das weitaus geringere Problem dar.
Sinnvoll ist die Anwendung des Antibiotikums unter der Geburt, da die Keime nach vorgeburtlicher Behandlung erneut auftauchen können.
Das Antibiotikum Ciprofloxacin stellt nicht das Präparat erster Wahl in der Schwangerschaft zur Bekämpfung von Streptokokken dar.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 21.06.2011