Hallo Frau Höfel,
vor zwei Tagen wurde diese Nackenfaltenmessung bei mir bzw. meinem Kind gemacht. Das Ergebnis war, dass die Falte 1 mm breit ist, was nach Aussage der Ärztin super ist. Jetzt muss ich (33 Jahre) bis Ende nächster Woche auf die Blutergebnisse warten. Können Sie mir sagen was dabei evtl. noch rauskommen kann, wenn die eigentliche Messung okay war? Und dann sagte sie nach der Grösse des Kindes müsste ich (12. SSW) etwa eine Woche weiter sein. Kann aber laut Eisprung etc. eigentlich nicht sein. Ist das nun ein Grund sich Sorgen zu machen? Für ihre Antwort danke ich ihnen schon an dieser Stelle.
Freundliche Grüsse
Michaela
Mitglied inaktiv - 24.05.2006, 14:56
Antwort auf:
Nackenfaltenmessung
Liebe Michaela,
da Sie über 30 sind, muß Ihr Frauenarzt Ihnen die Möglichkeit eines Ersttrimester-Screenings anbieten.
Er hat Sie sicher darüber aufgeklärt, dass es sich bei dem Ersttrimestertest um eine Risikoabschätzung für eine Chromosomenstörung beim Kind (Down-Syndrom)handelt und der Patientin als Entscheidungsgrundlage für eine weitere Diagnostik (Chorionzottenbiopsie, Fruchtwasseruntersuchung etc.) dienen soll.
Die Aussagekraft dieser Methode ist höher als die des Triple-Tests, gibt aber genau wie dieser nur einen Hinweis auf das Vorliegen einer Behinderung.
Ein Ergebnis von z.B. 1:1000 gilt als niedriges Risiko; es werden keine weiteren Untersuchungen empfohlen. Ein Ergebnis von 1:200 hingegen stellt ein erhöhtes Risiko dar und man empfiehlt eine weitere Abklärung durch Chorionzottenbiopsie oder Fruchtwasserpunktion. Als Grenzwert gilt 1:380, was dem Grundrisiko einer 35jährigen Frau entspricht.
Ein Teil der Befunde ist auffällig, ohne dass beim Kind tatsächlich eine Erkrankung vorliegt. Genauso ist es möglich, dass erkrankte Ungeborene von dieser Methode nicht entdeckt werden. Beim Vorliegen eines auffälligen Ergebnisses kann auf Wunsch eine weiterführende Diagnostik erfolgen.
Der Ersttrimestertest kann der Schwangeren bei einem unauffälligen Ergebnis Sicherheit geben. Da das Testergebnis lediglich eine Risikoabschätzung und keine verlässliche Diagnose darstellt, kann es sowohl falsche Sicherheit vermitteln als auch unnötige Beunruhigung in der Schwangerschaft schaffen.
Der Ersttrimester-Test sagt also aus, wieviele Frauen in Ihrer Altersgruppe damit rechnen müssen, ein Kind mit Down-Syndrom zu bekommen. Über Ihr Kind sagt der Test nichts!
Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2% Fehlgeburtsrisiko!
Zur Größe des Kindes: der Ultraschall mißt nicht, er schätzt nur! Von daher ist "die Woche weiter" ohne Aussagekraft.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 25.05.2006