Hallo Frau Höfel,
Ich bin ein wenig verunsichert ich mache mir immer sehr schnell über alles mögliche gedanken.
Im Moment ist es die nackenfaltenmessung /Panoramatest/harmonytest?
Ich bin zwar erst 26 j. aber der vater der kindes ist 43 besteht auch ein risiko wenn der vater ein erhöhtes alter hat oder nur von der mütterlichen Seite.sonst sind keinerlei familiäre vorbelastungen gegeben,dies hat ja aber nichts zu heißen.
Ich weis nun nicht was ich tun soll,ich mache mir halt immer sehr schnell gedanken über alles.
von
123hexerei
am 23.07.2018, 12:07
Antwort auf:
Nackenfaltenmessung bzw sonstige Test
Liebe 123hexerei,
um den Test müssen Sie sich keine Sorgen machen - eher darum, was machen Sie mit dem Ergebnis?
Was tun Sie, wenn der Test positiv ist?
Darf das Kind dann bleiben oder muss es gehen?
Alle Untersuchungen können das eine und das andere ausschliessen - aber nie alles!
Dr. Lütz hat es einmal so ausgedrückt: "Wer viel untersucht, findet viel" oder "wer gesund ist, der ist zuwenig untersucht"! Treffend - oder?
In Deutschland fahren wir zur Zeit einen verrückten Kurs! Der Arzt muß die Frau auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt! Er muß Sie aber auch über Risiken und Therapiemöglichkeiten aufklären!
Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache:
es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil davon kann erkannt werden.
Dieser Bruchteil kann nur mit einer Amniozentese eindeutig erkannt werden (z.B. das Down-Syndrom). Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2%iges Fehlgeburtsrisiko. Die Nackentransparenz kann einen ersten Hinweis darauf geben.
Es ist aber so, dass nur 3-5 % aller Behinderungen angeboren sind - der Rest ist erworben!
Wenn Sie sagen: wir nehmen das Kind eh so wie es ist, dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung! Es gibt auch ein ausdrückliches Recht auf Nichtwissen!
Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet!
Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine!
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 23.07.2018