Hallo fr höfel!
Ich bin in der 11 woche ss! Es ist mein zweites kind, mein erster sohn ist knapp 18 monate alt und kern gesund! ich bin 22 und mein mann 23 jahre alt! Gestern hatte ich einen termin beim fa, als er die nackenfalte gemessen hat, hat er gesehen das es grösser ist als es sein sollte! ca. 3,9mm! Er hat mich dann weiter überwiesen zur untersuchung und am mittwoch habe ich erst termin! Er meinte zu 99% wäre alles in ordnung aber trotzdem sollte ich es anschauen lassen! Bei uns ist in der familie keiner in irgendeiner art behindert auch nicht in der famillie meines mannes!
Was meinen sie? gibt es trotzdem noch hoffnung das alles in ordnung ist und mein baby gesund ist, oder sind die chancen eher schlecht!
Bitte klären sie mich auf, ich bin wircklich sehr verzweifelt ich möchte mein baby nicht verlieren, was soll ich bloss tun!???
ich danke ihnen im voraus!
Mitglied inaktiv - 16.10.2008, 13:41
Antwort auf:
Nackenfaltenmessung! Heul!!
Liebe mamaxs,
die Abweichung der Nackenfalte gibt EINEN EVENTUELLEN Hinweis auf eine Fehlbildung (speziell Down-Syndrom). DAS und nichts anderes besagt im Moment die Nackenfaltenmessung. Bitte lesen Sie dazu in wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Nackenfalte
Da Ihr Facharzt anscheinend keine weiteren Auffälligkeiten gefunden hat, setzt sich jetzt die Suchmaschinerie in Gang. Beim Feinultraschall wird nochmal genau geschaut.
Letztendlich, egal ob man etwas Auffälliges findet oder nicht, wird man Ihnen die Amniozentese (Fruchtwasseruntersuchung) anbieten, um ein Down-Syndrom definitiv auszuschliessen.
Die Frage ist also, was passiert jetzt? Weitere Untersuchungen? FW- Untersuchung ja oder nein! Und was passiert nach einem Ergebnis mit Befund!?
Das Problem der Pränaltaldiagnostik ist, dass sie viel feststellen kann, aber keine Heilungsmöglichkeiten bietet!
Und mit der Konsequenz und den weiterführenden Entscheidungen sind die Paare ganz alleine!
In Deutschland fahren wir zur Zeit einen verrückten Kurs! Der Arzt muß Sie auf die Möglichkeit einer Fruchtwasseruntersuchung hinweisen, denn in Deutschland läuft ein Arzt Gefahr zu Kindesunterhalt verurteilt zu werden, wenn er eine Behinderung nicht erkennt! Er muß Sie auch über Risiken und Therapiemöglichkeiten aufklären!
Jetzt ist es mit der Pränataldiagnostik aber so eine Sache:
es gibt 4000 Erkrankungen, aber nur ein Bruchteil davon kann erkannt werden.
Dieser Bruchteil kann nur mit einer Amniozentese eindeutig erkannt werden (z.B. das Down-Syndrom). Dazu müßten Sie eine Fruchtwasserpunktion machen lassen. Dabei besteht ein 2%iges Fehlgeburtsrisiko.
Wenn Sie sagen: "Wir nehmen das Kind eh so wie es ist.", dann erübrigt sich eine weitere Untersuchung!
Wenn Sie aber sagen: "wir können kein behindertes Kind nehmen", dann bietet sich eine Fruchtwasseruntersuchung an.
Falls Sie unabhängigen Beratungsbedarf haben, wenden Sie sich bitte an eine der Schwangerschaftskonflikt-Beratungsstellen der Diakonie, Donum Vitae, der katholischen Frauen oder ProFamilia. Dort können Sie mit geschultem Personal, aber ohne Entscheidungsdruck "laut denken" und die Situation analysieren.
Liebe Grüße
Martina Höfel
von
Martina Höfel
am 16.10.2008