Inkontinenz nach Geburt

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Inkontinenz nach Geburt

Hallo liebes Expertenteam, ich habe vor 5 Wochen spontan meinen ersten Sohn (38cm Kopfumfang, 4700g, 56cm, Scheidenriß und Dammriß 2. Grad) entbunden und leide seitdem unter Inkontinenz, d.h. wenn die Blase voll ist, läuft sie einfach über, ohne dass ich eine Chance habe, das zu stoppen. Ich gehe zuhause nun recht häufig zur Toilette, um dies zu vermeiden. Heute nacht bin ich jedoch mit Harndrang aufgewacht und kaum habe ich mich aufgesetzt, ist der Urin bereits in die Hose gelaufen, bevor ichs zur Toilette geschafft habe.. :-( Wie lange muss ich Beckenbodentraining machen, bis ich einen Erfolg merke und wie oft/wie lange täglich? Den Urinstrahl kann ich auf der Toilette leider immer noch nicht stoppen, obwohl ich schon ca. 2 Wochen den Beckenboden mehrmals täglich anspanne. Gibt es hierfür ggf. unterstützende Medikamente (ggf. Homöopathie/Kürbiskernölkapseln)? Oder sollte ich sicherheitshalber mal einen Arzt aufsuchen, um festzustellen, dass außer einem schwachen Beckenboden nicht noch mehr beschädigt wurde? Hab bisher nur mit meiner Hebamme drüber gesprochen, die meinte, ich könnte außer immer wieder anspannen nichts machen. Beim Lachen/Niesen habe ich bisher keinen Urin verloren und hatte auch in der Schwangerschaft überhaupt keine Probleme mit dem Wasserhalten. Bin über jede Hilfe/Anregung dankbar, da ich recht verzweifelt bin (bin erst 30 Jahre!) und Angst habe, dass dieser Zustand noch lange andauern könnte. Viele liebe Grüße Anna

von Anna201 am 19.03.2011, 07:58



Antwort auf: Inkontinenz nach Geburt

Hallo, Sie sollten etwas mehr Geduld haben. Alles spricht für eine geburtsbedingte Beckenbodenschwäche und die einzige Therapie ist im Augenblick konsequentes Beckenbodentraining. Wenn 6 Monate nach der Geburt immer noch Inkontinenzbeschwerden bestehen, sollte eine urogynäkologische Abklärung erfolgen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 19.03.2011



Antwort auf: Inkontinenz nach Geburt

Hallo, danke für Ihre Antwort. Könnten Sie bitte meine restlichen Fragen nach der täglichen Dauer des Beckenbodentrainings und unterstützenden Medikamenten auch noch beantworten? Vielen Dank im Voraus! Liebe Grüße Anna

von Anna201 am 19.03.2011, 10:56



Antwort auf: Inkontinenz nach Geburt

Hallo, 1) ca 15 Minuten täglich, Je nach Übunf halten der Spannung für 5-10 Sekunden und 5 Wiederholungen jeder Übung. 2) Medikamente sind in dieser Situation nicht indiziert. Es gibt nur ein zugelassenes Medikament für die Behandlung der Belastungsinkontinenz, Yentreve. Bevor dieses Medikament verordnet wird sollten aber erst einmal die Rückbildung und die Wirkung der Krankengymnastik abgewartet werden, da es ein Medikament mit anagenehmen Nebenwirkungen ist. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus Ratingen

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 19.03.2011



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Kann Inkontinenz auch 10 Wochen nach der Geburt plötzlich auftreten?

Hallo, vor 10 Wochen habe ich spontan meine Tochter entbunden. Die Geburt verlief ohne Komplikationen. Probleme mit meiner Blase hatte ich während der Schwangerschaft nur ganz minimal. Musste ich mal husten oder niesen, habe ich gelegentlich ein paar Tropfen Urin verloren. Mehr nicht ... Nach der Geburt hatte ich überhaupt keine Last mehr dami...


Inkontinenz nach Geburt

Hallo, ich habe meinen Sohn vor fast 4 Monaten entbunden. Die Hebamme hat alles über einen längeren Zeitraum versucht den Damm reißen zu lassen leider ohne Erfolg sodass zum Wohle aller ein Dammschnitt gemacht werden musste. Leider habe ich seit dem Problem Urin und Stuhl zu halten. Urin meistens dann wenn es richtig dringend ist kommt schonm...


Inkontinenz 16 Monate nach Geburt

Sehr geehrte Damen und Herren Meine Tochter kam Anfang September 2019 zur Welt. Ende Oktober 2019 ging es los mit meiner Inkontinenz. Jedoch nur nach dem Wasserlösen. Es tröofelt dann immer nach. Das Problrm schilderte ich im Dezember 2019 und Juli 2020 meinem Frauenarzt. Dieser meinte es würde mit dem Stillen einen Zusammenhang geben. Ende Juni 2...


Detail-Fragen zur Geburt aus BEL

Hallo Frau Westerhusen,  in dieser Schwangerschaft haben Sie mir schon mehrfach geholfen; da mein Kind immer noch in BEL liegt, beschäftige ich mich gerade intensiv mit dem Thema und habe noch einige Fragen.  Meinem Gefühl nach wird sich mein Baby nicht mehr drehen. Er ist sehr aktiv, aber lag noch nie in SL. Ich fühle seinen Kopf sehr deutl...


Plazentareste 4 Monate nach Geburt

Sehr geehrte Frau Westerhausen, Bei mir wurden heute Plazentareste festgestellt, die Geburt ist aber bereits 4 Monate her. Ich habe seit dem immer wieder Schmierblutungen gehabt, wurde aber nie ordentlich untersucht weil meine Ärztin es nicht für nötig hielt. Ich wollte nun bei Ihnen fragen, ob dieses erst späte erkennen der Plazentareste sich ...


Baby Geburt

Sehr geehrte Frau Westerhausen,  Vor knapp 6 Monaten ist mein Sohn durch einen Not-Kaiserschnitt auf die Welt gekommen. Es fing sehr gut an und ich konnte die wehen sehr gut bis 10cm weg atmen. Leider wurde es am Ende doch ein Kaiserschnitt, da es ab 10cm eröffnung komplikationen gab. Nachdem es doch ein Kaiserschnitt wurde, fand ich es sehr sc...


Angst vor zweiter Geburt

Hallo Frau Westerhausen, vor 2 Jahren im Juli habe ich mein erstes Kind zur Welt gebracht. Es war eine spontane Geburt 2 Tage nach ET.  Es verlief an sich alles ohne Probleme und Komplikationen. Allerdings ging es sehr schnell. Die Fruchtblase ist geplatzt und nach 2,5 Stunden war sie dann schon da. Mich haben die Schmerzen total überollt und i...


Komplikationen 2. Geburt

Hallo, mein Kind kam 2 Tage vor ET auf natürlichem Wege zur Welt. Die Geburt (Ankunft im KH bis Entbindung) dauerte nur ca. 2 Stunden. Leider war Plazenta unvollständig, weshalb noch im Kreissaal unter Lachgas ausgeschabt wurde. OP Saal Verlegung nicht möglich aufgrund zuviel Blutverlust. Nun meine Frage: Wäre die Gefahr bei einer 2. Schwangerscha...


Auswirkung einer Panikattacke auf Geburt

Hallo Frau Westerhausen, die Geburt unseres ersten Kindes steht bevor und ich mache mir, vielleicht auch wegen einer Angsstörung, sehr viele Gedanken um die Geburt und was nicht alles passieren könnte 🥺. Kurz und knapp meine Frage - was passiert wenn ich unter der Geburt eine Panikattacke bekomme - kann durch einen erhöhten Adrenalinspiegel bei...


Natürliche Geburt möglich?

Hallo Frau Westerhausen, bedingt durch Cervixinsuffienz seit der 20 SSW wurde mir ein Pessar gelegt und Bettruhe verordnet, inkl. Progesteron und Thrombose-Prophylaxe. Nun haben wir es schon in die 35 Woche geschafft, der Pessar soll in der 37 entfernt werden. Wie schätzen sie die Situation ein - kann ich eine natürliche Geburt anstreben, oder ...