Beckenendlage

Dr. med. Stefan Kniesburges Frage an Dr. med. Stefan Kniesburges Chefarzt und Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Frage: Beckenendlage

Hallo Dr. Kniesburges und Frau Westerhausen, Ich bin in der 27 Woche, ( habe schon zwei gesunde Kinder, und jeweils eine normale Geburt gehabt ) mein Baby liegt noch in BEL. Sollte sich mein Baby nicht mehr drehen, ist dann ein Kaiserschnitt wirklich erforderlich, oder kann ich mein Baby auch auf dem normalen weg auf die Welt bringen? Welches Risiko ist dabei, sowohl als auch? Gibt es denn Methoden, damit sich Babys im Mutterleib noch drehen? Und noch eine Frage, die Plazenta liegt an der Vorderwand, hat das auch irgendwelchen Einfluss auf die Geburt? Vielen Dank im Voraus, Michaela

Mitglied inaktiv - 01.06.2005, 09:04



Antwort auf: Beckenendlage

Hallo, in der 32. SSW liegen noch etwa 20 % der Kinder in BEL, während es nach der 37. SSW. noch 7% und am Termin noch 5% sind. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Kind noch dreht ist also relativ hoch. Methoden zur Unterstützung der spontanen Drehung von BEL in SL sind die indische Brücke, die Zilgrei-Methode und die Moxibustion. Bei der indischen Brücke legt sich die Schwangere mit Hohlkreuz auf eine 30-35 cm hohe Unterlage, so dass der höchste Körperpunkt etwa der Nabel ist. Kopf und Beine hängen herab. Dieses Lagerungsmanöver wird 2 mal täglich für je 10 Minuten durchgeführt. Während der Lagerung ist eine langsame tiefe Atmung zur maximalen Entspannung wichtig. Bei der Zilgrei-Methode handelt es sich um eine spezielle Atem-Technik mit gezielter Kraftanwendung auf den Bauch. Bei der Moxibustion werden spezielle Akupunktur-Punkte mit einer Moxa-Zigarre stimuliert. Sie sollten sich an eine mit diesen Methoden vertraute Hebamme wenden. Eine weitere Möglichkeit ist die äußere Wendung, bei der man versucht das Kind durch äußere Handgriffe in eine Schädellage zu drehen. Eine äußere Wendung sollte immer nur in einer Klinik unter CTG und US-Kontrolle durchgeführt werden. Außerdem ist oft die intravenöse Gabe eines wehenhemmenden Mittels erforderlich, um die Gebärmutter maximal zu entspannen. Da es in seltenen Fällen auch zu einer vorzeitigen Lösung des Mutterkuchens kommen kann, ist außerdem eine Sectiobereitschaft erforderlich. Wenn bestimmte Vorraussetzungen erfüllt sind (keine Fußlage, Kind nicht zu groß, normale Beckenanatomie), spricht in der Regel auch nichts gegen eine vaginale Geburt aus BEL, die fast immer genauso problemlos, wie Schädellagengeburten verlaufen. Liegt Ihr kind auch in der 36.37. SSW noch in BEL, sollten Sie sich zur Geburtsplanung in Ihrer Geburtsklinik vorstellen. Man wird Ihnen dann die Vor- und Nachteile der möglichen Entbindungsverfahren erläutern und gemeinsam mit Ihnen den für Sie besten Weg wählen. Dr. S. Kniesburges, St. Marienkrankenhaus

von Dr. med. Stefan Kniesburges am 01.06.2005



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