Frage: Jodeinnahme ja oder nein?

Guten Tag Herr Prof. Dr. Costa, ich habe schon vor meiner Schwangerschaft jodhaltiges Folio forte eingenommen. Nach mehreren Monaten der Jodsubsitution, von 150µg täglich, haben sich meine Schilddrüsenwerte bzw. der TSH Wert stark verändert (TSH 0,03, T3 4,3, T4 1,58). Ich habe von da an jodFREIEs Folio Forte eingenommen und meine Werte haben sich rasch normalisiert. Aktuell bin ich in der 15. SSW und nehme weiterhin kein zusätzliches Jod ein. Allerdings ernähre ich mich auch vegetarisch - also kein Fleisch und kein Fisch. Da überall geschrieben steht, dass man in der Schwangerschaft Jod zusätzlich einnehmen sollte, habe ich meinen Endokrinologen hierzu befragt. Seine Antwort hat mir allerdings nicht wirklich weitergeholfen. Er stellt mir frei, ob ich Jod zusätzlich einnehmen möchte oder nicht. Seiner Meinung nach müsste ich es nicht - hätten die Frauen früher ja auch nicht getan. Falls ich mich aber doch dazu entscheiden sollte Jod zusätzlich einzunehmen, solle ich nicht mehr als 50µg täglich einnehmen. Ich würde nun gerne auf Nummer sicher gehen und wenigstens diese 50µg täglich einnehmen. Ich bin allerdings stark verunsichert. Gehe ich hier ein Risiko ein? Können Sie mir bitte einen Rat hierzu geben? Ich danke Ihnen sehr und verbleibe mit freundlichen Grüßen

von Lin09 am 10.07.2018, 13:09



Antwort auf: Jodeinnahme ja oder nein?

Wenn Sie diese 50µg täglich zu sich nehmen, machen Sie ja nach Ansicht aller, einschließlich des Endokrinologen nichts falsch. Dabei möchte ich festhalten, dass Endokrinologen diejenigen unter den Ärzten sind, die am meisten über z.B. Schilddrüsenerkrankungen wissen. Insofern würde es mir nicht einfallen, diesen Spezialisten zu wiedersprechen. Aber diese Menge, also 50µg täglich können Sie höchsstwahrscheinlich auch erreichen, wenn Sie z.B. jodiertes Salz verwenden und Milchprodukte (Käse) essen... Wenn Sie ohnehin vorhaben, Nahrungsergänzungsmittel in Tablettenform einzunehmen, können Sie auch solche wählen, die "ein bisschen Jod", eben 50µg enthalten...

von Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa am 12.07.2018