Weinen beim Aufwachen und Einschlafen

 Katrin Simon Frage an Katrin Simon Ausbilderin von Kinderkrankenschwestern

Frage: Weinen beim Aufwachen und Einschlafen

Liebe Katrin,erstmal: ich finde Ihre einfühlsamen und klugen Antworten toll,auch mein Mann kriegt sie von Zeit zu Zeit vorgelesen und findet sie sehr hilfreich. Nun meine Fragen: 1. Meine Tochter wird in einigen Tagen 5 Monate. Seit ein paar Wochen weint sie beim Einschlafen und Aufwachen immer. Das eher quengelige Weinen beim Einschlafen stelle ich mir als allmähliche Runterregulierung vor, oder als Reaktion auf die von ihr unerwünschte Müdigkeit, weil es ja eigentlich so viel zu sehen gäbe ...beim Aufwachen weint sie richtig bitterlich ,und lässt sich nur durch Hochnehmen beruhigen. Wo ist sie jetzt da im Schlaf, dass sie eine so ausgeprägte Reorientierung/ Vergewisserung braucht? 2.auch wenn das jetzt total abgefahren klingt: kann es sein, dass sie (meine/ unsere Worte) versteht ?Ich habe immer wieder das Gefühl, dass man ihr Dinge erklären kann, und sie sie dann auch versteht ...

von Sanne79 am 21.10.2020, 22:04



Antwort auf: Weinen beim Aufwachen und Einschlafen

Liebe Sanne Vielen Dank für Ihre lieben Worte, die mich sehr freuen :). Ich kann Ihrer Überlegung zu Ihrer ersten Frage nur beipflichten und Sie bestätigen. Ihre Tochter reguliert sich herunter und fühlt sich vermutlich ein wenig im Konflikt einerseits noch erleben und andererseits dem Bedürfnis nach Schlaf und Erholung nachgehen zu wollen. Das in ähnlicher Form beim Aufwachen zu beobachten. Denn- Ihrer Tochter wird zunehmend die Bewusstseinsform von Wach und Schlaf bzw. dem Zwischenstadium des Aufwachens klar, was für sie eine Irritation bedeutet, die sie zum Ausdruck bringt. Sie begleiten Sie großartig und geben ihr den Halt und die Sicherheit über den Körperkontakt, den Ihre Tochter durch ihre anderen Sinneszuordnungen von Geruch, das Halten als solches, die Stimme usw. einordnen und demnach das Aufwachen vertraut und sicher geschehenlassen kann. Und zu Ihrer zweiten Frage. Ja! Ihre Tochter versteht Sie selbstverständlich :). Ihre Tochter fügt die Worte, Stimmmelodie, Ihre Gestik, Mimik und Ihre Körperhaltung und Ihres Selbstverständnisses/ Ihrer Überzeugung zu einer Situation zu stehen oder sie abzulehnen.... zusammen. Es sind die "feinen" Antennen, von denen man bei eine Säugling bereits sprechen kann. Ihre Tochter fühlt mit Ihnen. Sie kann Erklärungen nicht in Kognitionen umsetzen, aber sie beobachtet die Emotion in der Situation und ordnet zu und reagiert darauf ( sie spiegelt sie ) und auch Sie spiegeln Ihre Tochter :). Je mehr Sie Handlungen durch Sprache begleiten, desto mehr beginnt Ihre Tochter Worte mit Begriffen zu besetzen; selbst bei den kleinsten erzeugen wiederkehrende Sprachmeloodien von Worten kombiniert mit Handlungen, eben diese Zuordnungen und erzeugen dann wiederum eine Nachvollziehbarkeit für ein Kind. Wenn Sie diese Thematik interessiert, dann empfehle ich Ihnen die Pädagogik von Frau Emmi Pikkler. Viel Freude mir Ihre kleinen Tochter wünscht Ihnen Katrin und bis bald :)

von Katrin Simon am 23.10.2020



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