Elternforum Zehn bis Dreizehn

Sohn mit ADS

Sohn mit ADS

Tabhita2

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Hallo Ihr lieben, ich bin eigtl. eher eine stille Mitleserin, aber nun hab ich doch mal eine Frage an Euch: Bei meinem Sohn (11 1/2 Jahre) ist vor kurzem ADS festgestellt worden. Es lief die ganze Grundschulzeit relativ chaotisch ab: immer wieder was vergessen, verloren, ständige Konflikte, immer waren die anderen schuld, weinerlich, "alle sind gegen mich", nicht stillsitzen können, nicht teamfähig, kann sich schlecht konzentrieren,steht während dem Unterricht ständig auf, ist nervös, kaut Fingernägel + Stifte, das ganze "Programm" eben. Ich muss dazu sagen dass die lehrerin von meinem Sohn mich darauf angesprochen hat, ich bin nicht der Typ Mensch der gleich bei jedem Kind das etwas lebhafter ist oder mal "aus der Reihe fällt" dass es ADS hat... Nunja die Diagnose steht nun fest und wir als Eltern lernen nun erstmal, SELBER damit umzugehen was nicht gerade leicht ist... Nun meine Frage: wer von Euch hat Erfahrung damit, diese Krankheit homöopathisch behandeln zu lassen? Denn von Ritalin und Co. halt ich GAR NIX... Mein Neffe bekam das und ich wusste das damals nicht, hab aber gemerkt dass es so gar nicht der Junge war, den ich kannte... Hab dann meine Schwägerin drauf angesprochen und sie meinte er kriegt weg. ADS Ritalin ... das hat mich dann schon geschockt .... Wäre super lieb von Euch wenn Ihr mir antworten könntet, auch allgemeine Erfahrungensberichte würden mich sehr interessieren!!! Lg Tabi


waschbaer

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Antwort auf Beitrag von Tabhita2

Mache mit meiner Tochter wegen Ads eine Osteopatische Behandlung . Nach der ersten hat sich ihre Stifthaltung schon verbessert.....,Konzentration ist besser ... es sind 3 Behandlungen bei ihr im Abstand von 4 Wochen . Sie sagte mit auch das Homöapatisch und Bachblüten geegeben werden können . Bin auch gegen Tabletten


AndreaL

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Antwort auf Beitrag von waschbaer

Hallo, sorry, wenn ich das so deutlich sage... Homöopathie bei diagnostiziertem ADS ist Schwachsinn. Entweder man lässt sich als Elternteil auf eine die Familie umfassende (Langzeit-)Therapie ein oder/und die Kinder nehmen MPH MIT begleitender Therapie. Es kommt immer auf den Einzelfall an und die medizinische Ecke, in die man zufällig mit dem Kind bei der Suche nach Hilfe gerät. Ich kann Euch nur raten, den Austausch mit anderen Eltern zu suchen und daraus sich eine Meinung zu bilden. Einfach zu sagen, dass die Tabletten ganz doll böse sind, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Außerdem haben in den meisten Fällen die Eltern ihren Anteil (Anteil, _nicht_ Schuld) an der Situation, die gilt es in Gesprächen zu hinterfragen und zu reflektieren. Ich persönlich halte jeden Homöopathen, der ernsthaft meint, AD(H)S behandeln zu können für einen Scharlatan. So, bereit Schläge zu empfangen ist Andrea P.S. Der Bericht in der ARD vom Wochenanfang zu ADS und der Pillengabe war definitiv tendenziös und nicht ernsthaft und sachlich.


lotte_1753

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Antwort auf Beitrag von AndreaL

Wollte ich ähnlich schreiben, habe mich aber auf die Finger gesetzt. Schmeiss auch noch ein paar Bachblüten dazu. Nein, ernsthaft, setzt Euch mit einem Arzt/Psychologen Eures Vertrauens zusammen. Wenn Euch Homöopathie dabei hilft, nehmt sie. Aber ersetzen kann sie hier wenig, es sind halt schlicht Zuckerkügelchen.


Lian

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Antwort auf Beitrag von Tabhita2

Du hast eine PN. Liebe GRüße Lian


Linchen1207

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Antwort auf Beitrag von Tabhita2

Hallo, Ich habe Zwillinge, m/w, werden in 2 Monaten 12 Jahre alt. Mein Soh hat ADHS, festgestellt vor knapp 6 Jahren. Er hatte nie Probleme in der Schule, immer unauffällig, dafür aber Zuhause sehr große zb. mit den Hausaufgaben und seinem gesamten Verhalten. Anfangs habe ich mich auch gegen Ritalin etc. gewehrt, wir haben dann Ergotherapie, autogenes Training für Kinder, progressive Muskelentspannung und vieles mehr versucht, ohne Erfolg. Ich habe mich dann mehr mit dem Thema auseinander gesetzt..... Es ist einfach so das diesen Menschen mit ADHS und ADS ein Botenstoff fehlt und dieser lässt sich nicht durch andere Therapieformen ersetzen. Diese können wohl unterstützend wirksam sein aber die eigentlichen Probleme des Kindes nicht lösen. Der Botenstoff muss durch etwas ersetzt werden und das sind eben Ritalin, Medikineth, Stratera, Concerta und wie sie alle heißen. Nicht jedes Kind verträgt jedes Medikament und die Dosierung muss sorgsam gewählt und auch immer wieder angepasst werden. Da kann es auch mal vorkommen das man auf ein anderes Präparat wechseln muss. Mein Sohn hat mit 10 mg Medikineth angefangen, bis vor kurzem hat das auch gereicht. Jetzt mussten wir die Dosis erhöhen weil es einfach keine Wirkung mehr gezeigt hat. Du sollst Dein Kind ja auch nicht so volldrönen das es betäubt in der Ecke sitzt, sondern eine Dosis wählen mit der Dein Kind die Reizüberflutung besser filtern kann. Da mein Sohn ja nun auch noch eine Zwillingsschwester hat und diese Hochbegabt ist und ich Alleinerziehende, würde ich das alles gar nicht überleben rein nervlich gesehen. Er auch nicht. Übrigens ist er trotz ADHS auf dem Gymnasium und bringt nur 2 mit nach Hause. Auch das würde er nicht schaffen ohne Medis, die Konzentration würde dann nicht ausreichen. Sprich mit einem Arzt darüber der etwas davon versteht. Eine frage habe ich aber, was genau ist dein Problem mit Ritalin, die evtl. Nebenwirkungen, die Angst das es abhängig machen könnte ? Ach ja, in den Ferien dosiere ich ganz nach Bedarf, da kann es schon mal sein wenn er gut drauf ist das er hier und da keine Medikamente bekommt... LG Alexandra


Linchen1207

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Antwort auf Beitrag von Linchen1207

Hab noch was vergessen. Mein Sohn hat ADHS in seiner ausgeprägtesten Form, mit Ticks wie zb. Laute komische Geräusche über mehrere Stunden, zappeln ohne Ende. Wenn ich ihm sage er soll aufhören zu quicken, grunzen, beatboxen oä, dann zappelt er. Sage ihm er soll aufhören zu zappeln, dann sitzt er da und schüttelt sich wie ein nasser Hund. Er nervt den gesamten Tag alle Menschen um sich herum sobald auch nur ein Funke Langeweile aufkommt. Er provoziert wo er nur kann in jeder Lebenslage....... Trotzdem hat er wenn es drauf ankommt einen tollen Charakter. Das zappeln und quicken ist quasi eine Entladung die raus muss, aber nur dann wenn er kein Medikament bekommen hat. Ich will Dich auch nicht davon überzeugen Deinem Kind etwas zu geben, nur meine Erfahrungen mitteilen. Am Ende muss das jeder für sich entscheiden und seinen Weg finden.


samirasmama

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Antwort auf Beitrag von Linchen1207

Ich kenne ganz viele jugendliche bzw junge erwachsene mit ad(h)s,alle werden mit tabletten behandelt....es kommt definitiv auf die dosies an...ich wuerde sowas auch mit tablettn,sport und gespraechen behandelnn..


PJ2

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Antwort auf Beitrag von Linchen1207

Bei meinem Sohn wurde auch ADS diagnostiziert. Das größte Problem war die Konzentrationsschwäche. Das war allerdings in der Grundschulzeit so gegen Ende der 2.Klasse. Er hat bei der Ergotherapeutin ein Aufmerksamkeitstraining gemacht. Hat alles nicht so richtig funktioniert, bzw. bei der Ergotherapeutin hat er es sehr gut gemacht, allerdings in der Schule sich nicht an die Anweisungen der Therapeutin (wie kontrolliere ich alles nochmals u.s.w) gehalten. Wir habe es dann auch mit Medikinet probiert. Nach einiger Zeit hat er verschiedene Ticks entwickelt die mit der Zeit immer stärker wurden. In den Ferien hat er nichts genommenn. Nach den letzten Sommerferien wurde es ganz extrem mit den Ticks. Er hatte unkontrollierte Zuckungen. Letzten Herbst haben wir die Medis endgültig abgesetzt. Er nimmt jetzt Zappelin. Er sagt damit kann er sich super konzentrieren. Ich weiss das es eigentlich nicht sein kann, aber wenn er sich damit gut fühlt, warum nicht. Mittlerweile geht er übrigens in die 6.Klasse einer IGS. Keiner seiner Lehrer hat uns je darauf angesprochen ob er ADS hat. Wir haben es beim Schulwechsel nicht angesprochen. Und die Noten ? Ob mit oder ohne Medis schreibt er die gleichen Noten. Von 1 - 5 ( meist aber 2er und 3er) ist alles drin. Letztes Zeugnis Durchschnitt 2,4. Tendenz geht nach oben. Was will man mehr. Man sagt ja ADS kann in der Pubertät verschwinden. Wir hoffen es. LG


huevelfrau

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Antwort auf Beitrag von PJ2

und bekommt morgens 20 mg Ritalin retard. Und ehrlich: Sie ist immer noch genau gleich geblieben. Das einzige was ist, das sie sich halt wesentlich besser konzentrieren kann. Aber ansonsten ist sie genau die gleiche wie vorher auch.


dani_j_j

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Antwort auf Beitrag von Tabhita2

Eigentlich wollt ich zu dem Thema nix mehr schreiben, da die Fronten meist sehr verhärtet sind und meist wird behauptet, man hat ja keine Ahnung und ist selbst nicht soooo betroffen... Egal, ich empfehl dir, dich umfangreich mit Büchern und im I-net schlau zu machen und such alle Infos die du bekommen kannst, du wirst dir ein Bild zu dem Thema machen, was zu dir, deinem Kind, eurer Familie, eurer Umgebung passt... Anerkanntes ADHS, ich schließ mich einfach mal der Ausdrucksweise einiger an, ist Schwachsinn als solcher!!!!! Es ist ein Sammelbecken vielerlei abweichender Dinge, aber wer bestimmt, ab welchem Grad Abweichung es jetzt krankhaft ist? Der Vergleich mit Diabetes und anderen Krankheiten hinkt, da dort eine Drüse nicht arbeitet und das Gesamtsystem ein Medikament zugefügt bekommen muss, damit der Mensch nicht in bedrohliche Zustände kommt. Ich finde es klasse, dass diese Medikament gut funktionieren und damit geholfen werden kann, wo es nötig ist, und davon haben wir hier im Forum einige. Spätestens wenn das Kind unglücklich darüber ist, so wie es ist und einiges völlig am Entgleiten ist, sollte man schnell handeln können. Aber damit die Schrift lesbarer ist würd ich eher an eine richtige Untersuchung der Augen denken, und für 2 statt 4 in ungeliebten Fächern gäbs für mich auch keine Pillchen und jeder der keine 90min stillsitzen kann muss auch nicht gleich pathologisiert werden... Ich würde gern noch mehr schreiben, aber ich habe wenig Zeit und meist ist es sehr schade, dass es dann verrissen wird, statt als Meinung wertungsfrei anzuerkennen... Meiner wird es bekommen, wenn er sich selbst oder andere gefährden würde - mit Gefährdung mein ich nicht das Strapazieren der Nerven seiner Umgebung, oder wenn er selbst unglücklich ist und Hilfe braucht, oder wenn er seinen Weg ohne nicht in dem Rahmen gehen könnte, wie er möchte und wie er könnte, wenn er die Medis bekommen würde oder eine Erkenntniss die ich momentan noch nicht habe, dann sind wir jederzeit sofort bereit den Weg zu gehen... bis dahin und bis er selbst reflektiert diese Entscheidung treffen kann geben wir ihm alle Unterstützung und lassen uns auch mal belächeln... bei uns waren Kiss, Winkelfehlsichtigkeit, Nahrungsmittelunverträglichkeiten die wesentlichsten Erkenntnisse und Steine auf seinem Weg... lg dani


Tabhita2

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Antwort auf Beitrag von dani_j_j

Danke, es hat mir ein wenig die Augen geöffnet, ich werd mich mal in Internet schlau machen und nach den Medikamenten schauen.. man hört halt so vieles, so vieles negatives.. Werd mal mit dem Kinderarzt reden... Aber so wie im Moment gehts nicht weiter... es ist schlimm grad.... aber vielleicht muss erst mal ICH lernen mit der krankheit umzugehen... und es stimmt auch, dass mein Sohn eigentlich einen super tollen Charakter hat, er ist lieb, hilfsbereit, mitfühlend.... man muss sich einfach auf die guten Eigenschaften konzentrieren. Kinder sind halt nicht perfekt - zum Glück :) vielen dank an alle !!!!!!!! Gruss TAbi