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Geschrieben von rega am 09.02.2011, 9:53 Uhr

Nochmal Schullektüre

Ich hab den Beitrag unten gelesen und frag mich nun, warum werden überhaupt so alte Bücher in der Schule gelesen?
Wie ich festgestellt hab ,haben es schon viele Eltern als Schullektüre gelesen und bearbeitet.
Giebt es echt nichts neues oder hat sich der Lehrplan in den letzten 30 Jahren nicht verändert.
Kann mir das mal jemand erklären ?

 
27 Antworten:

Gegenfrage - warum immer Neues????

Antwort von Trini am 09.02.2011, 12:09 Uhr

Mein Großer hat in der 8. Klasse seinen ersten Klassiker gelesen (Fontane "Unterm Birnbaum").

Auch bei der Auswahl der gedichte staune ich immer wieder.

Außer "Herrn Ribbeck" war da auch nichts "Altes" Thema.

Wo sind Goethe, Schiller, Lessing?

Trini

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Re: Gegenfrage - warum immer Neues????

Antwort von Petsy am 09.02.2011, 12:28 Uhr

Ich überlege krampfhaft, wann wir z.B. "Kabale und Liebe" gelesen haben?
Waren wir nicht älter, als in der 8. Klasse?
Ich weiß es nicht.
Bei Gedichten, fällt mir sofort "Die Bürgschaft" ein, die wir damals auswendig lernen mussten...

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Re: Gegenfrage - warum immer Neues????

Antwort von Trini am 09.02.2011, 12:33 Uhr

Ich weiß es auch nicht mehr, wann welches Drama dran war.
Der "Faust" auf jeden Fall erst nach der 8. Klasse, "Kabale und Liebe" könnte früher gewesen sein, der "Nathan" war definitiv früher..

Aber "Erlkönig" und "Zauberlehrling" waren definitiv füher.

Trini

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Re: Gegenfrage - warum immer Neues????

Antwort von Hase67 am 09.02.2011, 12:34 Uhr

Hi,

ich finde, in diesem Fall ist die Frage berechtigt - ich kenne die Bücher von Pausewang nicht, aber wenn ich mir die Besprechung bei Wiki durchlese, schimmert da für mich ein typischer Zeitgeist durch, und sie gilt ja auch als typische Vertreterin der damaligen Anti-Atomkraft- und Friedensbewegung. Daran ist nichts Verkehrtes, aber eine etwas differenziertere Sichtweise zur Atomkraft mit unserem heutigen Wissen über die Auswirkungen unserer CO2-Emissionen wäre trotzdem wünschenswert (aber bevor hier jetzt jemand aufschreit: Ich bin keine Befürworterin von Atomkraft, aber sie ist in unserem Nachbarland Frankreich beispielsweise ein Grund für die weitgehend CO2-neutrale Stromproduktion). Beide unten genannten Bücher gehören deshalb für mich eher in den Politik- oder Geschichts- als in den Deutschunterricht, denn es geht hier ja nicht darum, sprachlichen und literarischen Zeitgeist zu illustrieren.

LG

Nicole

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von Petsy am 09.02.2011, 12:36 Uhr

Meine Tochter (6. Klasse), hat schon neue und ältere Bücher gelesen.

Interessieren würde mich allerdings auch, ob es lehrplanmäßig eine Liste für Lehrer mit Schullektüre gibt, aus der sie sich dann etwas aussuchen, oder ob sie freie Hand haben?
Habe bei Google nichts dazu finden können.

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Insofern gebe ich Dir Recht

Antwort von Trini am 09.02.2011, 12:37 Uhr

Wahrscheinlich käme auch keiner auf die Idee, die zeitgenössischen Werke MEINER (DDR-)Jugend in der Schule zu behandeln.

Trini

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von chrispi am 09.02.2011, 13:11 Uhr

NRW:
Eigentlich haben die LehrerInnen freie Hand. Vorgeschrieben auf Grundlage der Richtlienien sind das Thema, die Entstehungszeit und/oder die Textsorte (Drama, Roman, Novelle...Thema Schuld, Liebe, Verbrechen...neuzeitlich, antik, klassisch...).
Bei den Kleinen in der 5./6. Klasse heißt es i.d.R. einfach "Kinder- und Jugendbuch", differenziert wird dann später, so ab Klasse 8 .
Viele Schulen haben jedoch einen internen Kanon, zumindest s.o. ab Klasse 7/8, Bei den Kleinen wird das in der Regel lockerer gehandhabt, man kann ein Jugenbdbuch lesen, das brandaktuell ist, aber ebenso einen "Klassiker" wie "Emil und die Detektive" oder eben auch "Die letzten Kinder von Schewenborn". Welche Lektüre gelesen wird, liegt in der Entscheidung der LehrerInnen in Bezug auf die Lerngruppe.

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von Schreckschraube am 09.02.2011, 13:43 Uhr

Das Alter eines Buches ist nicht unbedingt das entscheidende Kriterium. Wenn ich einen Klassiker lese, ist der nunmal alt. Goethe und Schiller sind ja schon ein Weilchen dahin. Da ist oft der entscheidende Punkt, mit der Sprache umgehen zu lernen, vielleicht sogar Spaß daran zu empfinden, und sich in die Denkweise dieser Epoche zu versetzen.

Bei Kinder- und Jugendliteratur ist das zwar prinzipiell schon anders. Die Inhalte sind in unserer schnelllebigen Zeit oft schon überholt und hier ist das Ziel ja eher, die Leselust zu wecken und sich mit kindgemäßen Problemen auseinander zu setzen.
Wir lesen bei uns ganz oft die Vorstadtkrokodile (und nicht erst seit dem neuen Film). Die kommen super an und das Buch ist in den 70ern geschrieben.

Die Auswahlkriterien bei uns waren früher: Welches Buch haben wir denn im Klassensatz in der Bücherei?
Heute kaufen die Schüler das Buch. Ich gebe drei zur Auswahl und die Schüler stimmen ab, was sie am liebsten lesen möchten.

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Wozu?

Antwort von Tathogo am 09.02.2011, 15:01 Uhr

Bücher die vor 30 Jahren als Schullektüre geeignet waren sind es mit Sicherheit auch heute noch!

Bücher wie "damals war es Friedrich","Ben liebt Anna"..."der Findefuchs","die letzen Kinder von Schewenborn","die Welle"...."schöne neue Welt","Farm der Tiere"und was weiss ich wie sie alle heissen...die sind zeitlos und aussagekräftig,egal ob vor 30 Jahren oder heute oder in Zukunft.

Mein Sohn liest jetzt in der 5. die Vorstadtkrokodile...nun ja.Hätte mir was anderes gewünscht,aber wenns denn so sein soll

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Re: Wozu?

Antwort von Schreckschraube am 09.02.2011, 15:06 Uhr

Das lesen wir auch grade in der 5. Kommt immer wieder gut an.

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Re: Wozu?

Antwort von Petsy am 09.02.2011, 15:08 Uhr

Ich habe es selbst in der 5. Klasse gelesen, und meine Tochter auch.
In der 6. war es der Friedrich, und Paul 4 und die Schröders (das fand ich richtig gut).

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Re: Wozu?

Antwort von AndreaL am 09.02.2011, 15:42 Uhr

Oh Mann,

Vorstadtkrokodile... find' ich grenzwertig, muss auch in historischem Kontext (sprich Veränderung des Ruhrgebiets in den 70'ern -> Strukturwandel) gesetzt werden. Mein Sohn kennt das Buch auch, auch den Ursprungsfilm - aber in der Schule... Hmmm...

Goethe und Co. (Sturm und Drang) habe ich im Deutsch-LK gelesen. Vorher sollte man - um Kindern den Spaß am Lesen zu erhalten - solche Schinken nicht wirklich lesen. NUR weil es alt ist, ist es nicht per definition in der Mittelstufe für den Deutschunterricht geeignet.

Es gibt fantastische neuzeitliche Kinder- und Jugendliteratur mit lauter Bezügen zur Lebenswelt der Kinder, die sollten m.E. gelesen werden. Denn letztlich ist die Frage doch auch, was will man als Schule mit dem Lesen eines Buches erreichen... Ich bin nicht auf dem Laufenden, welche Kompetenzen da in der Mittelstufe Gym oder RS vermittelt werden sollen... aber ich glaube einfach mal nicht, dass Goethe und Co. schon angemessen sind. Es sei denn, dass Ziel ist die Schüler möglichst vom Lesen abzubringen und es ihnen zu verleiden.

In der Oberstufe - ja, da sollen Bücher verschiedener Literaturepochen gelesen werden. Vorher empfinde ich ganz persönlich das als Quälerei. Da macht es schon mehr Sinn sich intensiv mit Sachtexten und Texten aus dem schönen www auseinanderzusetzen und die Schüler da zu Kritikfähigkeit und zum Hinterfragen zu bringen. DAS ist die Lebenswelt der Schüler.

Schüler, die in Klasse 6 oder 7 hauptsächlich 'Gregs Tagebücher' toll finden, fangen mit Goethe erst recht nicht an zu lesen.

Meine persönlichen cents dazu... :-)

Andrea

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Re: Wozu?

Antwort von Schreckschraube am 09.02.2011, 16:15 Uhr

Naja, richtige "Klassiker" liest man wohl auch frühestens in der 7 (Gym) oder in der 8. Da kann man schon Wilhelm Tell lesen oder Andorra. Habe mal in der 9 ein Projekt mit "Kleider machen Leute" gemacht. Am Anfang fanden sie es grässlich, zum Schluss sind ganz tolle Sachen rausgekommen. Es ist ja nicht nur das Lesen, sondern der Umgang mit dem Text. Zu Hause allein würde ich das auch nicht lesen, in der Schule kann es ganz spannend sein.

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Re: Wozu?

Antwort von Emmi67 am 09.02.2011, 17:37 Uhr

Was ist denn an den Vorstadtkrokodilen grenzwertig? Mein Sohn hat das auch in der fünften gelesen. Ich kannte das Buch vorher nicht und habe es jetzt teilweise gelesen. Ich finde, es ist ein angemessenes Buch für diese Altersstufe- auch wenn mein Sohn es doof fand (wie allerdings 99 % aller Bücher, die nicht gerade naturwissenschaftlich sind...).
Mein Ältester musste letztens in der 7. Klasse "Kleider machen Leute lesen", das fand ich ja schon zum Schnarchen, damit kann man einem 13-jährigen das Lesen wirklich nur verleiden. Jetzt hatten sie "Wilhelm Tell", das war schon etwas besser, auch wenn das wohl kaum ein 14-jähriger freiwillig lesen würde.

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Fragestellung bei der Lektüre

Antwort von Caitryn am 09.02.2011, 19:20 Uhr

Hallo,

was soll eine Lektüre im Deutschunterricht. Es gibt diverse Aspekte, die zu betrachten sind und als Lehrer muss man eine Entscheidung treffen.

Ich persönlich mag oft keine zeitgenössischen Titel (das "oft" beachten). Die Verlage bieten hierfür meist Material an, aber an literarischen Wert - finde ich jedenfalls - mangelt es einigen. Einige müssen noch ihre Wertigkeit beweisen.
Und lediglich "des Spaß wegen" - das wäre Aufgabe des Elternhauses. Es ist wunderbar und sollte unbedingt eines der wichtigsten Argumente sein, ob die Schüler auch motiviert werden durch das Buch am Lesen. Geschieht das nicht - Hände weg.

Was ich immer wunderbar fand, obwohl ich echt Uraltliteratur verwendet habe. Die Eltern, teilweise Großeltern und Kinder sind ins Gespräch gekommen. Das ist für mich auch Literatur- durch das Lesen ins Gespräch zu kommen.

Es ist echt schwierig, die vielen Aspekte in einer so kurzen Antwort zu schreiben. Literaturdidaktische Fachbücher gibt es viele mit vielen Seiten

Gruß Caitryn

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Re: Fragestellung bei der Lektüre

Antwort von DK-Ursel am 09.02.2011, 23:10 Uhr

Hej allesammen!

Das ist ja mal wirklich ein spannendes Thema, an das hier anscheinend Eltern wie Lehrer und dann noch Schüler (die wir alle ja auch mal waren) Ich bin nun auch noch Bibliothekairn und stimme Caitryn zu:
Natürlich sol ldie Schule den Schülern das lesen nicht madig machen - aber für den reinen Spaß ist nun mal mehr die Freizeit als die Schule zuständig.
Selbst inder dän. Schule, die ja wietaus streßbefreiter, da weniger leistungsorientiert ist, steht nun mal die Vermittlung von Wissen und Arbeitstechniken etc. i mVordergrund.
Wenn es zusätzlich Spaß macht - und das sollte es - pirma!
Aber auch hier ist e snicht das 1. Ziel der Schule, Spaß zu machen und zu vermitteln.

Wenn dasgesagt ist, so soltlen wir vielleicht auch mal Klassiker definieren.
ich vermisse doch bei denen,die durchaus dafür sind ,Klassiker wie Goethe und Schiller mindestens in späteren Klassen uz lesen, die Begründung, daß Klassiker allgemeingültige Wahrheiten ausdrücken - und dies, das klang ja hier schon hier an - natürlich in der Form, die für ihre Zeit angemessen, modern war.

Nathan der Weise ist doch heute so aktuell wie zu der Zeit, als es Lessing schrieb.
Werthers Leiden erlebendie Jugendlichen heute bei der ersten Liebe sicher ähnlich dramatisch (und priam zur Gegenüberstellung die inzwischen auch klassische, zu meiner Zeit moderne DDR-Ausgabe des Plenzdorf - "Die neuen Leiden des ..."
Und ein Michael Kohlhaas, der gegenUnrecht kämpft, zuletzt Recht bekommt und doch hingerichtet wird, weil er in seinem Kampf die Angemessenheit der Mittel aus den Augen verlor - was kann an daraus nicht machen, i nzeiten von Stuttgart 21, Aufruhr in Nordafrika und terroristischen Vereinigungen???

Und die Vermittlung von Zeigeist, doch, die gehört m.E. in Dt.d. durchaus in den Deutschunterricht ... das läßt sich doch nicht trennen von textaufbau und Sprache sowie Inhalten.

Wenn inder Oberstufe inzwischen daniel Kehlmann mit "Vermessung der Welt" zum Literaturkanon gehör,t muß dich auch der zeitgeist mit besprochen werden,der zu der Zeit Humboldts/Gauss´ herrschte.
Genauso, wie wir das hoffentlich bei Klassikern tun.

Gerade WEIL uzhause ja kaum jemand zu Goethe, Schiller und Co greift, ist es doch wichtig, diese adäquat in der Schule zu lesen.
Und wie schon jemand schrieb. Im Dialog, in der erarbeiteten interpretation, da kommen dann manchmal Dinge raus, die einem Goethe und Schiller eben nicht verleiden, sondern im Gegenteil spannend machen!
DA kommt dan nder Spaß - nicht als Selbstzweck - sondern als Freude bei der Arbeit.

Auch ie Jugendliteratur hat Klassiker.
Aber die Jugendliteratur hat oft kurzlebrigere Themen bzw. Themen,die eben in der weltliteratur längst tiefschürfender, sprachlich besser und subtiler behandelt werden.
Auch darum bieten sich Klassiker gegenüber Jugendbüchern oft an.

Und dennoch ist es natürlich gut, auch mal ein aktuelles Jugendbuch durchzunehmen.
Um moderne Themen aktuell augzugreifen, um auch die mitzuziehen, die wirklich abblocken, wenn es nur Klassiker gibt, um Spaß am Lesen zu erhalten.


ich lese weiter mit - spannend hier!

Gruß Ursel, DK (im früheren Leben übrigens Bibliothekarin, also der Bücherwelt eng verbunden)

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Re: Fragestellung bei der Lektüre

Antwort von Pagoum am 09.02.2011, 23:56 Uhr

Ich bin der Meinung, dass Bücher/Lektüre bis zu 7/8 Klasse hauptsächlich dazu dienen sollen, die Lesefreude der Kinder zu wecken und sie mit der schönen und spannenden Seite des Lesen vertraut machen.

Ich kann gut verstehen wenn hier einige sagen, dass der Spaß zu Hause praktiziert/vermittelt werden kann, das denke ich auch. Allerdings sind nicht alle Eltern gewillt und in der Lage, ihren Kindern Bücher nahe zu bringen. Wieviel Bücher und welchen familiären Zugang haben viele Kinder aus bildungsärmeren Familien? Oft einen ziemlich geringen. Und da finde ich das gerade da die Schule ihrem Bildungsauftrag bezüglich der Chancengleichheit nachkommen muss. Lese-und Schreibkompetenz sind wichtige Schlüsselqualifikationen fürs spätere (Berufs-)Leben, welchen Kindern aus den besagten Familien oftmals schwer zugänglich sind.

Ein Ausgleich kann meines Erachtens nach das "erste" Lesen in der Klasse sein, wenn die Kinder merken, dass lesen nicht nur anstrengend ist, sondern auch spannend und spaßig. Mit manch trockener, dem Kind fremder Thematik ist das ziemlich schwer, wie ich finde.
Wenn Kinder die Thematik selbst wählen können und sozusagen einen Bezug zum Buch haben, ist das doch viel nachhaltiger und interessanter für sie, oder lieg ich da falsch?

Die Zeit um "alte Schinken" wie Kabale und Liebe, Effi Briest oder Kleider machen Leute zu lesen kommt früh genug und wird den Kiddies auch leicher zugänglich, wenn sie sich lesetechnisch auch selbst austoben können und durch den vorherigen Spaß am Lesen die Fähigkeit mitbringen auch kompliziertere Texte zu verstehn- denn das ist nicht für jeden Achtklässler selbstverständlich! Im Gegenteil: Vielen Jugendlichen fällt es zunehmend schwerer Texte zu verstehen!

Also mein Fazit des Ganzen ist das, dass ich es auch befürworten würde wenn mein Kind in der 5. Klasse die MickyMouse oder Petterson und Findus ließt. Hauptsache es wird gelesen und es macht den meisten Kindern Spaß. Sture Lektürenvorgabe von oben herab ohne direkten Bezug zur kindlichen Alltagswelt lehne ich bis Klasse 7 ehr ab.

herzlichste Grüße

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von +emfut+ am 10.02.2011, 0:11 Uhr

Ich weiß ja nicht, was andere so lesen in der Schule - aber wenn ich Fumis Lektüren seit der 5. Klasse so anschaue, dann war das durchaus ausgewogen und auch "Zeitgenössisches" dabei.

Derzeit lesen sie "Der Besuch der alten Dame" von Dürrenmatt - das ist ja zumindest nicht völlig alt, zeitgemäß finde ich es definitiv.

Vorher war es das bereits erwähnte "Blutträume" - superaktuell, aber total unpassend. Der Lehrer wollte wohl genau das, was hier auch einige wollen - nämlich die Jugendlichen über zeitgemäße Lektüre ans Lesen heranführen - vielleicht war er sogar erfolgreich, aber unterstützen kann ich sowas nicht.

Ansonsten hat Fumi gelesen - ohne Anspruch auf Vollständigkeit und in beliebiger Reihenfolge (ich weiß also nicht mehr, was in welcher Klasse gelesen wurde):
Der kleine Hobbit
Als Hitler das rosa Kaninchen stahl
Candy (ein Buch über ein drogensüchtiges Mädchen - von 2006 - kein Klassiker also)
Herr der Fliegen
Die Königskinder von Bärenburg (thematisiert die deutsche Teilung - aktuell?)

Hmm - ich bilde mir ein, daß da auch noch irgendwas "richtig Altes" dabei war, aber das fällt mir grad nicht ein. Definitiv muß da noch viel mehr gewesen sein - sie lesen drei bis vier Bücher pro Schuljahr als Klassenlektüre, dazu kommen mindestens zwei Buchvorstellungen pro Kind - aber ich bin ein Siebhirn, zu mehr reicht es gerade nicht.

Aber ich kann da gerade keine Tendenz zu "alten Schinken" erkennen. Im Gegenteil - ich fand es bisher eher zu wenig und habe Fumi daher selber ein paar davon nahegelgt. Ich habe gejubelt, als jetzt endlich Dürrenmatt drankam.....

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Fragestellung bei der Lektüre

Antwort von +emfut+ am 10.02.2011, 0:18 Uhr

Dazu muß ich jetzt doch noch was schreiben, obwohl ich eigentlich längst im Bett sein wollte:

Ich arbeite in der Schulbibliothek einer Grundschule - und wir sind eigentlich der Ansicht, daß die Zeit der Lustigen Taschenbücher als ausschließlicher Lektüre spätestens nach der 4. Klasse vorbei sein sollte. Wer bis dahin die Kurve vom Comic zum Buch noch nicht geschafft hat, der kriegt sie auch nicht mehr - leider! Zum Ende der 3. Klasse ermuntern wir unsere Comic-Experten, auch mal etwas anderes auszuleihen - und in der 4. Klasse werden wir etwas deutlicher, je nach Kind auch richtig nachdrücklich. Niemand hat was gegen ein Comic hier und da zur Entspannung, aber zwei bis drei "richtige" Bücher sollen in der 4. Klasse dazwischen sein.

Außerdem: Muß man sich denn immer nach unten orientieren? Was machen denn die, die in der 3. Klasse schon die komplette Astrid Lindgren durch haben? Die langweilen sich dann bei den Comics - und auch das demotiviert. Dann hat man vielleicht an der "unteren Skala" ein oder zwei Kinder doch noch zum Lesen überredet - aber "oben" drei oder vier "verloren". Macht das Sinn?

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Re: Fragestellung bei der Lektüre

Antwort von DK-Ursel am 10.02.2011, 7:29 Uhr

Guten Morgen!

Die vielen Meinungen hier zeigen ja bereits das Dilemma, in dem die Schule steckt.

Klar ist es oft für Kinder, die in bücherlosen Haushalten aufwachsen, schwieriger, zum genußvollen Lesen zu kommen.

ABER Lektüre in der Schule hat doch eher den Sinn, ein (Allgemein-)Wissen) über Literatur zu vermitteln oder wenigstens einen Einblick in die verschiedenen Epochen, einen Überblick über große Dichternamen.
Sie hat auch den Zweck, Interpretions"kunst" zu üben, Textanalysen zu lernen, Sprachunterschiede zu erkennen etc.
Kurz: Mit dem Text zu arbeiten.
"Lese- und Schreibkompetenz" sind enorm wichtig, ja, aber das sind die tehcnischen handwerksträger, die nicht durch Lektüre vermittelt werden sollen.
(Krass gesagt: Keiner lernt LESEN anhand von Goethe-texten oder "Die Kinder von Schewenborn". Das ist lektüre und dient wie erwähnt anderem.)

Wer da mithaltend soll und will, muß diese Kompetenzen längst "drauf" haben.

Genußvolles Lesen, Spaß an Büchern, wird anders vermittelt.
Dazu sollte es in jeder Schule, in jeder Klasse mind.1x pro Woche Bibliotheksstunden geben.
DA kann man - natürlich am allerbesten immer neben der elterlichen Leseförderung - Freude am Buch vermitteln,
Da kann man die Vielfalt der Bücherwelt darstellen, da kann man zeigen, wie lustvoll,aber auch wie nützlich Bücher und Lesen sein können.

Statt Englisch im KIGA hat man hier in DK durchaus seinen Gang zur Bibliothek mit den Kleinsten.
Und sogar in Dtld. haben Kollegen und ich schon Bibliotheksstunden für Schulklassen durchgeführt - da kamen die Klassen regelmäßig einmal pro Woche in die (Suhcl-)Bibliothek und s.o.

Es geht also --- leider baut ja gerade auch Dtld. wieder viel bei den Bibliotheken ab; sie werden als Bildungsträger und Förderungsmaßnahme leider total unterschätzt und selbst Eltern erwähnen sie (oder auch nur Bücher/Lesen/Vorlesen) ja als letztes (wenn überhaupt), wenn sie an Förderung ihres Nachwuchses denken.
Wer in Bibliothekaren nur die Verwalter von angestaubten Büchern sieht, kann Bibliotheken niemals richtig einschätzen und nutzen!

Schule kann eben elterliche Förderung nicht ersetzen.
Das erkennt man sogar in einem DK, wo Kinder von Babybeinchen an ganztags fremdbetreut werden.

Leider gehen viele Eltern in Dtld. dazu über (jedenfalls bekomme ich den Eindruck, wenn ich dt. Elternforen mitlese und Freunde höre), schulische Förderung zu übernehmen und darauf zu setzen statt wie früher ihre Aufgabe in Sprach- (wohlgemerkt nicht Fremdsprachen!-) und Leseförderung sowie der Förderung allgemein wichtiger Lernfunktionen wie Aufmerksamkeit, Konzentration, Durchhaltevermögen/Ausdauer, ... zu sehen.

Da kehrt sich in meinen Augen gerade was um:
Schule soll Elternaufgaben, Eltern Schulaufgaben übernehmen?
Das kann es wohl nicht sein.

"Sture Lektürenvorgabe" gibt es wohl nicht, ein Literaturkanon ist eine Auswahl von wichtigen Texten, aus denen die Lehrer auswählen können, aber doch hoffentlich nicht ausschließlich müssen.
Und die Schüler selber Lektüre auswählen lassen klingt ja sehr gut, wie aber soll gerade die Gruppe,die Du, Pagoum ansprichst, auswhälen, wenn sie nichts lesen = nichts klkennen?
Werden dann die Comics (die die Kollegen und ich weitaus weniger kritisch sehen als so manche Eltern) Schullektüre???
Aufgabe der Erwcahsenen ist es, Kindern ein großes Angebot zu zeigen - das geht nicht ohne eine gewisse Bevormundung.
Mitbestimmung ist prima, dazu muß auch erzogen werden, aber sie geht nicht in jedem Alter für alles.
Das würde Kinder auch hoffnungslos überfordern und die Erwachsenen ihrer Verantwortung entheben.
Selbst (oder gerade?) hier im demokratischen DK, wo die Kinder bestimmt dazu erzogen werden, ihren Mund aufzumachen, haben wir einen sehr gewissenhaften Literaturkanon, der sowohl neue wie auch klassische Texte einbezieht und meine Töchter durchaus auch zu einem "boah, ist das langweilig" veranlaßte.
Da mußten sie dann manchmal durch und erkennen den Wert oft erst viel später...

Übrigens ist doch das deutsche Schulsystem immer noch 3-geteilt ab der 5.Klasse, oder?
Daher sind es dann dort ja wohl auch hauptsächlich die Gymnasiasten, die an die "klassische" Literatur herangeführtwerden - und die bereiten sich ja durchaus auf andere Wissensgebiete vor (evtl. eben auch auf ein Germanistikstudium u.ä.) als andere Schulzweige.
Lese- und Schreibkompetenz setze ich bei solchen Schülern voraus.

Um nochmal auf meinen vorherigen Beitrag zu kommen:
Kein Mensch käme auf die Idee, mathematische Formeln durch Lustigeres auszutauschen,damit Mathemtik mehr Spaß macht.
Manchmal muß man sich durch langweilige Fächer (was ja auch individuell wahrgenommen wird) oder öde Themen wühlen, um dann insgesamt genau das Werkzeug zu bekommen, das hier gefordert wird und zu Spaß auch an klass. Literatur führt.

Und wer in der Grundschule das Einmaleins nicht lernt, kann eben später mit der höheren Mathemati kweitaus schwierger hantieren.
D.h. wer in den unteren Klassen, den jüngeren KJahren nicht die technischen Voraussetzungen für´s Lesen lernt, hat leider in der späteren Schulzeit dort auch Probleme.

Diese in gewissen Einzelfällen auch individuell beheben helfen ist die eine Aufgabe der Schule, das darf aber nicht auf Kosten der Kinder gehen, die das Klassneziel, nämlich Lesen, erreicht haben und mehr brauchen. (da bin ich also ganz bei Dir, Elisabeth!!)


Allen einen guten Tag - Ursel, DK

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von Pagoum am 10.02.2011, 10:02 Uhr

Den Kindern klassische und anspruchsvollere Lektüre vorzuenthalten und nur deren Wünschen nach aktueller Lektüre nachzukommen lehne ich ja auch in keinster Weise ab- Im Gegenteil, ich find es wichtig, dass, wie schon erwähnt Kinder/Jgdl. die Möglichkeit erhalten den Zeitgeist der Literatur zu erforschen, zu Entdecken, dass gesellschaftliche Themen früher wie heute den gleichen Kontext haben. Ich find es wichtig, das sie mit Lektüre in Kontakt treten, die nicht "alla Digga" geschrieben ist- dass sie hier mal erforschen müssen was so manch ein Wort für eine Bedeutung hat und erkennen wie vielfältig die deutsche Sprache ist. Das alles halte ich, wie ihr für äußerst wichtig und die Vermittlung ist Aufgabe der Schule. Nur bin ich der Meinung, dass die anspruchsvolle Lektüre Zeit hat bis zur 7. Klasse.

Das deutsche Schulsystem ist, was die individuelle Förderung von Kindern angeht einfach mal ganz weit hinter anderen Ländern hinterher.
Wer als Schüler mit schlechten Voraussetzung in die Schule kommt hat oft keine Chance. Wieviele Schüler aus bildungsärmern Familien machen das Abitur? Deshalb sollte sich der Unterricht bis Klasse 7 meiner Meinung nach am "schwächsten" orientieren und den "besseren" Schülern einen weiteren Raum zur Entfaltung geben.
Ab der 7. Klasse wird der Fachunterricht an Schulen anspruchsvoller und richtet sich nach den angestrebten Abschlüssen der Schüler.

Anders als Ursel sehe ich schon, das das Lesen die Lese-und Schreibkompetenz fördert. Texte zu verstehen, zusammen zufassen und wiederzugeben, denn Sinn herauszufiltern sind Fähigkeiten die durch die Textbearbeitung erlernt werden- da spielt der text in erster(!) Linie doch keine Rolle, oder?
Es sind Fähigkeiten die in jeden anderem Fach gebraucht werden und warum sollen sie nicht durch Spaß am Lesen vermittelt werden?

Also wie gesagt: Klasse 1-6 Spaß am Lesen durch Lektüre die sich ausschließlich an den Interessen der Kinder ausrichtet. Natürlich kann man durch eine Abstimmung über die Lektüre auch nicht immer jeden Kind gerecht werden- aber das ist Demokratie- heute freut sich Klaus und morgen Peter!

Ab Klasse 7 anspruchsvollere Lektürenauswahl/Klassiker auch zur Abstimmung bereitgestellt.

Herzlichste Grüße

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von DK-Ursel am 10.02.2011, 10:22 Uhr

Oh, Pagoum, da:
Zitat: "Anders als Ursel sehe ich schon, das das Lesen die Lese-und Schreibkompetenz fördert."
hast Du mich aber gründlich mißverstanden!
Natürlich fördert Lesen auch die Lese- und Schreibkompetenz.
ich kan ndir sogar aus meiner Erfahrugn als mehrsprachig erziehende Mutter berichten,d aß bei meinen Töchtern die deutsche Rechtschreibung sehr nachhaltig durch das lesen deutscher Bücher beeinflußt wird - wir üben nämlich die deutsche Schriftsprache eher nicht.

ABER ich finde, diese technischen Fertigkeiten uz lernen ist nicht unbedingt Aufgabe der lektüre und sollte eben bestenfalls für die meisten idem Alter,das du ansetzt, abgeschlossen sein.
Wennas für zuviele kinder noch nicht zutrifft, liegt dasKonzeot des leselernens i margen - da kann man nicht einfach das Niveau der Lektüre ändern, sondern muß i mgrundsculalter das lesenlernen anders gestalten.
Wie gesagt:
in der 7. Klasse sitzen sitzen in Dtld. vieleKinder schon einige Jahre auf dem Gymnasium, also durchaus mit einem berechtigten Anspruch auf mehr und andere Förderung.
In Dk sitzen einige dann nur noch 2 Jahre in der scuhle - sollendie bis dahin nur Pettersson und Findus gelesen haben,weil 2-3 Schüler das leseklassenziel nicht erreichen?
ist es nicht richtiger nd wihtiger, darauf hinzuwirken, daß früher angesetzt und individuell gefördert wird statt das Klassenniveau - hier inForm der Lektrüe - uzgunsten dieser schwachen schüler uz senken?

(Indiviuelle) Förderung, so lese ich irgendwie auch aus Deinem beitrag heraus, wird meistens/immer auf die schwachen Schüler bezogen,die man nicht verliren will.
Legitim und richtig.
Aber was ist denn mit dem Recht der meisten Schüler, die mitkommen?
und dem der starken Sschüler?
Durch Unterforderung kann genauso viel kaputtgemacht werden wie durch Überfroderung - und wie gesagt:
ich sehe die Lösung nicht darin, das Niveau des zu Lernenden mit Rücksicht auf die Schwachen Schüler herabzusetzen!

beides ist heue ja gewissermaßen Utopie:
Sowohl der Wunsch, bis zur 7. Klase die schlichte Lektüre statt der klassischen zu bevorzugen (Pagoum)
als auch der, individuell die Schwachen so zu fördern,die es so brauchen und den anderen das Klasseniveau zu erhalten, auf das sie auch einen Anspruch haben.(ich)

Warum nicht nach dem gehen,das für alle das Niveau hat, das sie brauchen und auf das sie ein Recht haben?

Was die Wahl der lektüre angeht:
Es geht mir nicht darum,daß man auch ei Abstimmung nicht allen Wünschen gerecht werden kann - ich meinte, daß ein kind, das allerhöchstens Comci-Niveau als lesen bezeichnet, doch gar keine Auswahl an Litertaur hat, ü+die es vorschlagen, über die es abstimmen kann.
Undselbst lesestarken Kindern fehtl dochschlichtweg die Auswahl, die Anzahl an adäquaten Texten.
ich will doch sehr hoffen,daß Lektrüe auch bei dir ein bißchen mehr ist als nur Lesen --- dann könnte man ja wirklich die Beipackzettel der Waschmaschine lesen (was allerdings den Spaß deutlich verringern würde).

Es geht ja auch darum, geeignete Texte für die meisten zu finden, nicht nur was Interesse angeht, sondern auch, was die Erarbeitung von Inhalten angeht.
Lektüre ist ja genau deshalb kein Fibelstoff!

Ganz banal gesprochen:
ich bin aktiv in einem Lesekreis und für die Literaturbeschaffung mitverantwortlich --- und auch da gitl:
Ein gutes Buch ist eben noch kein Garant für eine gute Diskussion!
Genau das aber sol Lektüre vermitteln:
Hinterfragen, aufmerksam machen, wie (unterschiedlich) Sprache Inhalte vermitteln kann, wie man manchmal sogar unterschiedlicher meinung sein kann etc.

Daß dafüpr das technische Handwerk, das lesen incl. inhaltl. Verständnis beherrscht werden muß, ist klar -aber das ist, und ich wiederhole mich, nicht Aufgabe der oberen klassen .
Auch wenn es einige gibt, die noch in der 8/9.Kl. ihre Probleme (oder später), so ist es m.E, falsch, diese zum Maßstab für die ganze Klassenlektüre zu machen.
da sind individuelle Stützmaßnahmen fällig!
Und wen nes wirklich zu viele pro Jahrgang sind, die diese Probleme wiederkehrend haben,dann muß eben an der Unterrichtsmethode zum Lesenlernen gearbeitet werden - das beschreb ich ja auch bereits.

Gruß Ursel, DK

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von +emfut+ am 10.02.2011, 10:29 Uhr

Wohnst Du in Berlin?

In allen anderen Bundesländern wird ja nach der 4. Klasse schon "sortiert" - und da gehe ich schon davon aus, daß die Lektüre eine Hauptschule sich eher an der Lebensrealität (und damit der Lesekompetenz) der - ja, ich setze mich ins Fettnäpfchen - unteren Bildungsschichten orientiert.

Aber da man die (in allen Bundesländern außer Berlin) in der 5. Klasse eh schon wegsortiert hat, kann man, finde ich, in der Realschule und dem Gymnasium auch Ansprüche an die Lektüre stellen.

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von Pagoum am 10.02.2011, 12:17 Uhr

Ursel, dann hab ich dich wirklich falsch gelesen, sorry.
MickyMouse und Co waren jetzt Beispiele und sollen nun nicht das NonPlusUltra für die Lektüre von Kl.1-6 sein- es war lediglich der Satz, dass es mir Recht wäre wenn sie MickyMouse und Co lesen, weil für mich einfach der Spaß am Lesen im Vordergrund stehen sollte.
Es ist doch klar, dass in den ganzen Schuljahren dann auch andere Vorschläge kommen können, beim gemeinsamen Bummel in der Bibiothek und durch Leseproben. Es ist doch wohl klar dass sich so auch automatisch das Niveau von Zeit zu Zeit steigert, oder nicht?
Ich kanns nur nochmal betonen:Mein Hauptinteresse ist es, dass sich das Lesen in der besagten Alterstufe an der Motivation der Kinder orientiert und deren Interessen aufgreift.- da sind bessere Schüler ebenso gefragt, wie schlechtere. Wenn viele Schüler an einem Thema interessiert sind, lassen sich schlechtere auch ehr dazu hinreißen den Spaß des Lesens entdecken zu wollen.

Ursel, mit gehts nicht darum das andere Schüler wegen schlechteren gebremst werden, ganz und gar nicht. Und auch individuelle Förderung einzelner soll sich nicht auf benachteiligte Kinder beziehen- das wollte ich mit dem Satz ausdrücken, dass diesbezüglich das deutsche Schulsystem weit hin anderen Ländern herhinkt. Mein Satz das sich der Unterricht am Niveau der Schlechteren orientieren soll, war wohl unglücklich gewählt. vielmehr wollte ich damit ausdrücken, dass die ersten Schuljahre gerade für deren Orientierung von großer Bedeutung sind und gerade diese Schüler nicht untergehn sollen.
Aber vielleicht ist das wirklich ein Thema was hier jetzt ausgeklammert vom Lesen um Unterricht betrachtet werden muss, weils ja nicht nur das Lesen an sich betrifft und nur darum gehts ja bei diesem Posting.

Ich kanns nur nocheinmal betonen: Ich würde einfach keine Lektürenvorgabe in der besagten Alterstufe machen, weil für mich der Lesespaß im Vordergrund stehen sollte. Es sagt doch niemand, das die Kiddies nicht auch auf die Idee kommen nen Klassiker zu lesen zu wollen. Es kommt doch darauf an, wie das Interesse der Kinder geweckt wird.
Mir geht es um das echte Interesse an Büchern das die Kinder entwickeln sollen.
Es gibt soooo viele Jugendliche die mit dem Lesen lediglich das Thema Schule verbinden. Qualvolle Stunden in denen man sich Kapitel für Kapitel hineingezwungen hat, ohne nur irgendetwas sinnvolles dran zu entdecken. Jugendliche die mit dem Gedanken spielen, doch lieber den Film zu schauen, anstatt zu lesen. Und schwupp.... diese Gruppe hat man dann fürs lustvolle Lesen verloren, weil sie es nur sperlich kennenlernen durften.

Aber wenn sich die Jugendlichen trotz Erinnerungen an haarstreubene Textarbeiten zum Leiden des jungen Werthers, zum lustvollen Lesen entscheiden, weil sie lustvolle Erinnerungen damit verknüpfen, hat man die doch fürs Lesen gewonne.
Ist das nicht viel mehr wert, als zu sagen dass die Klassiker pflichtgemäß ab Klasse 4 eingeführt werden sollen?

Ich bin in Brandenburg zur Schule gegangen und bevorzuge auch das längere gemeinsame Lernen bis Klasse 6 und die Trennung ab Klasse 7

jetzt wohne ich in HH und bin doch ein wenig entrüstet über die vielen Schulwechsel von einzelnen Kindern zwischen Klasse 4 und 6, weils manch einer doch nicht mit dem gymmi-niveau mithalten kann.
Das Gesamtschulkonzept finde ich aber wiederum gut. Aber auch das ist ein thema das seperat zu betrachten ist. Es würde den Rahmen sprengen.

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von AndreaL am 10.02.2011, 15:11 Uhr

Nicht ganz zum Beitrag passend, aber ich möchte mal bekennen...

Nämlich, wie unsäglich furchtbar ich es fand, im De Lk Sturm und Drang lesen zu müssen. Der Tiefpunkt kam mit Simplicius Simplicissimus. Zeitgleich dann auch noch im Englisch LK Shakespeare. WAS! habe ich das gehasst. Ich habe nicht eines dieser Bücher wirklich je gelesen. NIE. Ich habe es maximal überflogen.

WAS ich wirklich liebte - in beiden LK's - war, als wir 'aussuchen durfen'. Und so lasen wir im De LK Science Fiction. Die ganze Palette guter Bücher... Lem, Huxley... In Englisch wurde es z.B. mit The Stepford-Wifes und Boys from Brazil auch zunehmend spannender.

Nennt mich dekadent oder wasweißich, aber - bitte nicht solch Werke wie Goethe und Co. für die Mittelstufe.

Und ich frage mich ernsthaft, ob Dürrenmatt (den ich in den 80'ern wirklich liebte, ich habe alle Bücher gelesen, ALLE...) wirklich heute noch sein muss.

Wo bitte zwischen den Vorstadtkrokodilen, Dürrenmatt, Herr der Fliegen etc. findet das HEUTE statt? Das kann es nicht sein, echt nicht...

Aber das ist meine ganz eigenen Meinung, geprägt vom Sturm-und-Drang-Debakel im LK ;-).

Andrea

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Re: Nochmal Schullektüre

Antwort von DK-Ursel am 10.02.2011, 21:39 Uhr

Hej Andrea!

"Der Besuch der alten Dame" ist doch aber wirklich noch so aktuell wie damals!

Gruß Ursel, DK - eigentlich mehr Frisch-Fan - heute noch!!!

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Re: Nochmal Schullektüre/Pagoum

Antwort von DK-Ursel am 10.02.2011, 21:52 Uhr

Danke für Deine Antwort!

In vielen Punkten bin ich mit Dir einig, nicht in allen.
Ansonsten habe ich wohl alles gesagt, was ich uz diesem Thema meine.

Jetzt konzentriert Mubarak schauend - Ursel, DK

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