Hallo,
mein Großer macht gerade Betriebspraktikum und hat mir einen Zettel für den Bericht gezeigt. Ich war komplett erstaunt.
Es geht nicht wirklich um das, was sie machen, das Berufsfeld oder so, sondern sie müssen sich theoretisch mit einer Fragestellung auseinandersetzen.
Zum Beispiel, welche Globalisierungsstrategien das Unternehmen verfolgt, wie es im Vergleich zu anderen Unternehmen da steht etc.
Ist das bei euch auch so?
Es geht um Niedersachsen, 11. Klasse Gymnasium.
Viele Grüße
von
Sonnenkäferchen
am 21.01.2019, 15:43
Also der Zettel ist nicht der Bericht selbst, oder?
Naja, wenn es ein gutes Praktikum ist, wird schon mal abgefragt, was denn so hängen geblieben ist. Also wie interessiert der Praktikant wirklich ist. Und eben auch die Fähigkeit, solche Fragen zu beantworten. Grammatik, RS, Aufbau etc.
Am Ende wird dann unterschieden zwischen einem reinen Praktkums-Nachweis oder eben einem Praktikums-Zeugnis.
Beim Nachweis wird keine Bewertung abgegeben, nur aufgezählt, was alles gemacht wurde.
Beim Zeugnis oder erweiterten Praktikums-Nachweis fließt auch eine Bewertung ein. Das kann dann auch für eine Bewerbung gut genutzt werden (wenn es gut ausfiel).
Der Praktikumsbericht wird vom Praktikanten selbst erstellt (ähnlich Berichtsheft in der Ausbildung) und vom "AG" oder dem Lehrer abgezeichnet.
von
cube
am 21.01.2019, 16:36
Nein, der Zettel ist der Arbeitsauftrag der Schule.
Bis spätestens 3 Wochen nach Praktikumsende ist die Ausarbeitung abzugeben. Getippt, mit Deckblatt und Literaturverzeichnis.
Mit dem eigentlichen Arbeitsalltag hat das nichts zu tun. Darüber müssen sie nichts schreiben.
von
Sonnenkäferchen
am 21.01.2019, 16:40
Das sind die Vorgaben
von
Sonnenkäferchen
am 21.01.2019, 16:43
Ich kenne das von Schulseite eher als Referat, dass jeder zu seinem Praktikum halten muss. Haben alle Schüler das gleiche Blatt/Aufgaben bekommen? Wie schon hier gesagt wurde - wie soll das denn jemand beantworten, der zB ein Praktikum beim Physiotherapeuten gemacht hat? Könnte dein Sohn es denn?
Aber davon ab: dein Sohn ist ja Klasse 11 - wenn ihm nicht klar ist, warum weshalb wieso wofür das sein soll, kann er ja nachfragen.
von
cube
am 21.01.2019, 19:02
Nein, das war hier nicht so. Im Praktikumsbericht, den mein Sohn schreiben musste, ging es in erster Linie darum, was konkret während des Praktikums gemacht wurde. Der Bericht war zwar Pflicht, wurde aber nicht benotet. Was machen denn die Schüler, die nicht in einem Unternehmen sind? Mein Sohn z.B. hat sein Praktikum überwiegend im Landtag unseres Bundeslands absolviert, er hätte solche Fragen gar nicht beantworten können.
von
Salkinila
am 21.01.2019, 16:55
Auch der Landtag hat doch eine Beschäftigungsstruktur. Sei es bei den Mitarbeitern wie Bürokräften, Sicherheitspersonal, Putzkräfte Kantine etc.
Ich finde die Aufgabenstellung super!
von
Julia+Christopher
am 21.01.2019, 21:32
Meine große hat von der Schule aus zwei Praktika in der neunten Klasse gemacht. Sie mussten in ihrem Bericht schon Fragen beantworten, wie die Konkurrenzsituation aussieht, wie die Lage des Unternehmens ist etc., aber so etwas, wie du beschreibst, kenne ich nicht. Habe ich auch noch nie bisher gehört.
von
Cookie0305
am 21.01.2019, 21:17
Das ist eine Neuerung, weil er der erste Jahrgang mit G9 ist.
Ersetzt eine Klassenarbeit.
Natürlich hat er mit seinem Lehrer gesprochen, aber der könnte dazu auch nicht wirklich was sagen.
Die sollen sich halt selbst eine Fragestellung überlegen.
Sein Freund macht Praktikum beim Pastor, das wird sicher schwer, da es so gar nichts mit Wirtschaft zu tun hat.
Meiner ist in der IT einer großen Firma. Wahrscheinlich wird er sich irgendwie mit dem geplanten Neubau auseinandersetzen. Oder die Veränderungen in der Logistik durch EDV Eìnsatz beschreiben. Mal schauen, was sich ergibt.
Ich finde es halt als Praktikumsbericht komisch. Hat ja nichts mit dem Arbeitsalltag zu tun, den die gerade erleben.
von
Sonnenkäferchen
am 21.01.2019, 22:03
Beim Pastor kann man wenigstens noch die Kirche als Unternehmen betrachten. Schwieriger stelle ich mir das bei einem Praktikum im Heimatmuseum vor 
Ich finde die Fragen nicht doof, sich über wirtschaftliche Dinge eines Unternehmens Gedanken zu machen ist nicht falsch, aber das ist halt kein Praktikumsbericht.
LG Inge
von
IngeA
am 22.01.2019, 07:31
Mein Sohn (9. Klasse G8, NRW) hat gerade sein Praktikum beendet. Auch er muss einen schriftlichen Bericht anfertigen. Allerdings ist die Aufgabenstellung bei uns schon sehr Praktikumsbezogen. Es gibt einen allgemeinen Teil: Was ist das für ein Unternehmen (was bieten die an, Firmenhistorie usw), Welche Berufe sind dort vertreten? Bilden die aus? Wenn ja, welche Berufe, wie läuft die Ausbildung ab?. Dann der Teil über die Aufgaben im Praktikum (was habe ich wann mit wem warum gemacht?). Abschließend dann noch eine persönliche Reflektion: warum habe ich mich für diesen Beruf, diesen Betrieb entschieden? Was habe ich erwartet? Wurden meine Erwartungen erfüllt? Wie hat es mir gefallen? ggf was war nicht so gut? Kann ich mir vorstellen, später in diesem Beruf zu arbeiten? Was habe ich persönlich aus diesem Praktikum mitgenommen und gelernt?
Das ganze muss 5-6 Seiten haben und bis Mitte Februar fertig sein. Und es wird benotet und wie eine Klassenarbeit gewertet.
Aber natürlich ist das jetzt noch Mittelstufe und zwischen Jahrgang 9 und 11 sehe ich da schon noch einen Unterschied, was das Niveau der Anforderungen angeht.
von
kuestenkind68
am 21.01.2019, 23:56
11. Klasse (Oberstufe) ist halt Wirtschftspraktikom.
Und da geht es im Gegensatz zum Betriebspraktikum in der 9. Klasse um ökonomische Zusammenhänge.
Beim Anwalt war das übrigens auch recht schwierig, manches einzuordnen.
Trini
von
Trini
am 22.01.2019, 07:49
Hier findet das Praktikum auch in der Oberstufe statt, trotzdem hat es nicht unbedingt etwas mit Wirtschaft zu tun. Viele machen auch Praktika in Kindergärten und Schulen oder bei Gerichten. Der Wirtschaftsaspekt war hier bei den Praktika nicht so wichtig.
von
Salkinila
am 22.01.2019, 10:28
In Klasse 9 gibt es hier ein Sozialpraktikum. Das jetzt läuft als Betriebspraktikum und es sind auch Schüler in Grundschulen z.B.
Die theoretische Aufarbeitung einer Fragestellung ist ja okay, aber es hat für mich nichts mit einem Praktikumsbericht zu tun.
von
Sonnenkäferchen
am 22.01.2019, 11:40
WAr hier in der Oberstufe am Beruflichen Gymnasium auch so. Technikklasse (Mechatronik/Mathe) mussten eine komplette Hausarbeit über ein Wirtschaftsthema erarbeiten. Praktikum war vor den Sommerferien. Abgabe nach den Sommerferien im neuen Schuljahr. In erster Linie sollte es ein Wirtschaftspraktikum sein, da es aber eine Technikklasse ist, durften sie auch ein technisches Praktikum machen, aber die HAusarbeit musste trotzdem gemacht werden.
von
sylviaemma
am 22.01.2019, 12:44
Hier auch 11. Klasse Gym NDS. Ist anscheinend jetzt vom Curriculum vorgegeben, meine "Kleine" beschäftigt sich statt mit Globalisierung mit Digitalisierung. Meine Große musste noch einen richtigen Praktikumsbericht schreiben.
Silvia
von
Silvia3
am 24.01.2019, 00:07
Globalisierung war nur als Beispiel vorgegeben.
Er wird was über die Auswirkungen der IT im Logistikbereich schreiben.
Wie findest du das denn? Hat doch nichts mehr mit Praktikumsbericht zu tun.
Zumindest in zwei Teile, einmal halt über das Praktikum und dann was zur theoretischen Fragestellung, sollte man das meiner Meinung nach aufteilen.
von
Sonnenkäferchen
am 24.01.2019, 08:05
