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Oberstufe

Thema: Oberstufe

Hallo zusammen, nun muss ich mal fragen, ob es mein persönliches (Miss-)Empfinden ist, oder ob die Oberstufe tatsächlich so schwer ist? Meine Tochter ist in der Q11, Bayern, G8. Bis einschließlich 10. Klasse war sie eine sehr gute Schülerin, der schlechteste Zeugnisschnitt war 1,7, wenn ich mich richtig erinnere. Oft besser als 1,5. Nun wurden in fast jedem Fach erste Klausuren geschrieben, Tochter lernt quasi permanent, trotzdem war die beste Note bisher 12 Punkte. Vieles war aber auch einstellig. Beispiel: Religionsklausur, gestern zurückbekommen, Kursschnitt 5 Punkte. Sie hatte 9. Wird es leichter, oder bleibt das jetzt so? Sind die Ansprüche jetzt plötzlich so viel höher als in der 10. Klasse? Tochter hat quasi die ganzen Weihnachtsferien durchgehend gelernt. Ich weiß, dass sie ihr Bestes gibt, aber für mein Gefühl kommt nicht genug dabei heraus. Mir graust, wenn ich überlege, dass das noch über ein Jahr so weitergeht oder gar noch schlimmer wird. Welcher Erfahrungen habt Ihr gemacht bzw. machen Eure Kinder?

von kanja am 09.01.2018, 12:50



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Ich kann das nicht bestätigen. Meine Große war bis Beginn Oberstufe eher eine durchschnittliche Schülerin. In der Oberstufe war sie die Fächer los, die sie nicht interessierten und da hat sie richtig losgelegt. Sie hat ohne übermäßig großen Lernaufwand ein sehr gutes Abitur gemacht. Das soll nicht heißen, dass ihr das zugeflogen ist, aber tot hat sie sich sicher nicht gemacht. Wir leben in Niedersachsen, kann natürlich sein, dass es da weniger anspruchsvoll als in Bayern ist. Vielleicht stresst sich Deine Tochter aber auch zu sehr und hat zu hohe Ansprüche an sich selbst? Silvia

von Silvia3 am 09.01.2018, 13:13



Antwort auf Beitrag von Silvia3

Unsere Tochter (auch Niedersachsen) kommt in der 11. Klasse überhaupt nicht klar. Sie will lieber heute als morgen weg von der Schule. Sie kommt weder mit der Schule an sich klar, noch mit dem Lehrstoff, weil an der Schule ganz andere Ansprüche und Vorkenntnisse da sind.

von Zwurzenmami am 09.01.2018, 14:04



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Offensichtlich hat sie ja die Schule gewechselt, so wie es sich anhört, ist sie von einer IGS o.ä. auf ein Gymnasium gewechselt. Das ist natürlich eine andere Hausnummer. Aber meine war schon immer auf demselben Gymnasium und hat sich mit der Oberstufe leicht getan. Silvia

von Silvia3 am 10.01.2018, 15:01



Antwort auf Beitrag von Zwurzenmami

Auf welcher ist sie denn? (Abkürzung reicht oder per PN)

von Jayjay am 10.01.2018, 15:39



Antwort auf Beitrag von Silvia3

nein von einer IGS ohne Abi-Möglichkeit auf eine IGS mit Abi

von Zwurzenmami am 10.01.2018, 19:17



Antwort auf Beitrag von kanja

Hallo! Ich habe selbst in der bay. Kursphase Abitur gemacht und unterrichte seit 15 Jahren überwiegend Oberstufe. Die Oberstufe ist schwieriger als die 10. Klasse. Jedes Jahr wird es schwieriger, das ist normal am Gym. Zumindest in Bayern. Eine zweistellige Punktzahl ist prima, man sollte mit 10 P. aufwärts zufrieden sein, vor allem im Schnitt. Punkte jenseits der 12 gibt es bei mir auch selten - aber es gibt sie. Entscheidend ist ein Denkfehler: Mein Kind lernt schier ununterbrochen und gibt sein Bestes. Warum zahlt sich das dann nicht so aus wie früher? Dazu kann ich sagen: In der Oberstufe ist Reproduktion nur ein Teil der Anforderungen, dazu kommt auch Transfer. Wenn Schüler lernen ohne Ende, das Wissen aber nicht ANWENDEN können, bleiben sie unter den bisherigen Noten. Das gilt eigentlich für alle Fächer. Gruß Sabet

von Sabet am 09.01.2018, 15:58



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der sozusagen darüber bestimmt, ob es für zweistellig reicht oder eben nicht. Die reinen Lerner, die bis Klasse 10 noch Einsen durch Fleiß sammelten, kommen da eben in bestimmten Fächern nicht mehr ran, weil reines lernen nicht mehr reicht. Und nicht jeder, der vorher mit lernen sehr gut war, hat das Potential bestimmte Aufgaben zu erfassen und zu lösen, da hilft dann eben auch mehr lernen nicht.

von Graupapagei3 am 09.01.2018, 17:10



Antwort auf Beitrag von kanja

Hier ist es wohl so, dass es vor allem in der EF, also 10. Klasse, bei vielen zu Leistungseinbrüchen kommt. Die Art der Klausuren und die Anforderungen unterscheiden sich doch sehr von dem bisher Gewohnten. Daran müssen sich viele Schüler erst einmal gewöhnen, aber meistens geht es dann notenmäßig wieder aufwärts. Aber nicht alle sind den Ansprüchen der Oberstufe so gewachsen wie in der vorigen Schulzeit. Im Abibuch meiner Großen gibt es bei den Rankings die wenig schmeichelhafte Kategorie "AFB 1-Junkie". Das sind die fleißigen Schüler, die in diesem ersten Bereich ihr gelerntes Wissen wunderbar abliefern können, aber dann bei den eigenständigen Transfer- und Denkaufgaben scheitern. (Zu denen zählt deine Tochter sicher nicht, Kanja). Auch die unterschiedlichen und noch unbekannten Klausurerwartungen der Lehrer führen anfangs zu schlechteren Noten, bis man erst einmal weiß, was genau dieser Lehrer erwartet. Mein Sohn hatte im Erdkunde-LK neben wochenlangen Ausfällen inzwischen drei Lehrer, und bei allen war die erste Klausur schlechter als die nächste. Zudem gibt es offenbar auch Lehrer, bei denen man kaum zweistellige Ergebnisse erzielen kann. Mein Sohn schreibt im Frühjahr sein Abitur und er hat in den Ferien sicher nichts gelernt. Es ist wohl einfach der Ehrgeiz und der Anspruch an sich selbst, wenn einen das nahende Abitur krank macht. (Wobei ich nicht bestreiten will, dass es hier in NRW vielleicht etwas lässiger zugeht als in Bayern. Allerdings gibt es hier den Vorteil oder Nachteil der zu 50% zählenden sonstigen Mitarbeit, die meiner eher zurückhaltenden Tochter regelmäßig schlechtere Zeugnisnoten beschert hat als sie schriftlich hatte). Mein Oberstufler wird mit seinem durchschnittlichen Abitur zufrieden sein und es ist ihm völlig egal, dass keine 1 vorm Komma stehen wird. Natürlich hätte ich mir auch gewünscht, dass er in der Oberstufe von seinem Motto "Ein gutes Pferd springt nur so hoch wie es muss" abkommt. Doch ich sehe auch den Vorteil dieses faulen Charakters, er wird nicht an einem Burnout erkranken.

von Tai am 09.01.2018, 16:10



Antwort auf Beitrag von kanja

Ganz unterschiedlich. Ihr bestes Zeugnis hatte meine Tochter, glaube ich, sogar in Q2 gehabt. In manchen Fächern bzw. bei manchen Lehrern bekommt man die Noten nachgeschmissen (meine Tochter jammert über ihren EK-LK, wo die beste gerade mal 11 Punkte bekommt - und die ist wirklich gut , während beim anderen EK-LK selbst der Dümmste noch 10 Punkte bekommt), in manchen halt nicht. Ich erinnere mich an ihre ersten LK-Klausuren. Sie war danach fix und fertig, weil sie es so schwer fand. Allerdings fiel die Bewertung dennoch relativ gut aus. Dafür habe ich aber das GEfühl, dass zumindest in ihren Kursen in der Q3 das Niveau extrem gestiegen ist. Sie kam zwar mit einem guten GEfühl nach der Klausur nach Hause und hatte am Ende doch drei Punkte weniger als sonst. Und das betraf nicht nur sie, sondern der ganze Schnitt war deutlich schlechter. Nächste Wochen stehen die Langzeitklausuren (sechs Stunden) in den drei LK´s und eine vierstündige Klausur in P4 an. Seit Jahresbeginn ist sie eigetnlich nur am lernen. Niedersachsen übrigens.

von Jayjay am 09.01.2018, 16:10



Antwort auf Beitrag von kanja

Transferleistungen machen den Unterschied meist aus , also AFB 2 und AFB 3. Ich habe jetzt Kind 2 in der 12, sie hat ihren Schnitt gehalten und macht etwas mehr, aber Ferien sind schon Ferien und mehrere zeitintensive Hobbys pflegt sie auch. Allerdings bereitet sie sich schon vor. Ein begabter Faulpelz wie mein Großer nimmt halt Physik LK, weil sich der Lernaufwand in Grenzen hält und chillt sich durchs Abi (trotzdem 1,4), Töchterlein hockt in BIO, weil sie Medizin studieren will und das ist der Kurs, wo sie am meisten lernen muss (nicht zuletzt auch dank einer äußerst anspruchsvollen Lehrerin). Da ist sie auch froh, wenn sie 12 -13 Punkte in den Klausuren schafft und ist damit regelmäßig die Beste. Und außerdem weiß sie halt, dass ein möglichst gute Abi schon hilfreich ist, insofern ist sie nicht ganz so gechillt, wie der Große ... Und egal welches Fach - die Zweisteller lassen sich i.d.R. an einer Hand abzählen. Deine Tochter sollte sich mal anschauen, wo ihr die Punkte fehlen, bei vielen Schülern ist da ein gewisses Muster erkennbar, d.h. es lässt sich ausmachen, in welchem Anforderungsbereich da Schwierigkeiten bestehen. Und ich glaube nicht, dass extrem viel lernen lernen unbedingt zielführend ist.

von Graupapagei3 am 09.01.2018, 17:26



Antwort auf Beitrag von Graupapagei3

Meine hat in NRW ihr Abi gemacht. Sie hat eingentlich nicht mehr wie nötig gemacht und hat trotzden eine 1 vor dem Komma, aber Bayern ist ja wohl noch mal eine andere Hausnummer

von bea+Michelle am 09.01.2018, 17:47



Antwort auf Beitrag von kanja

Bei meiner Großen gab es ein Parodie-Theaterstück auf die Lehrer (durch die Abiturienten). Dabei wurde eine Lehrerin so dargestellt: Sie sitzt im Lehrerzimmer und würfelt mit zwei gewöhnlichen Würfeln die Punkte aus ;-) Logischerweise kann man mit dieser Methode höchstens auf 12 Punkte kommen.

von Murmeltiermama am 09.01.2018, 20:45



Antwort auf Beitrag von kanja

Bei uns ist das leider auch so-NRW; bischöfliches Gymnasium. Ich habe zwei Kinder in der Q1. Und war sehr erstaunt, dass die Klausuren im Durchdchnitt eine Note schlechter ausfallen, als im städtischen Gymnasium.... Lustig ist allerdings, dass meine beiden, obwohl nicht in einem Kurs gemeinsam, in fast allen Klausuren die gleichen Noten hatten.

von 3wildehühner am 10.01.2018, 02:42



Antwort auf Beitrag von kanja

Mein Sohn hat jetzt fast das erste Halbjahr der 11. Klasse hinter sich (G9, Rheinland-Pfalz) und auch seine Noten haben sich eher verschlechtert. Es kommt allerdings sehr auf das Fach an - in Englisch, einem seiner LK, ist er bis jetzt sogar besser als in der 10. Was vor allem daran liegt, dass es jetzt spezifischere Tests wie Lese- und Hörverständnis gibt, was ihm beides sehr liegt. In anderen Fächern musste er einige "schlechtere" Noten verkraften, aber das liegt eher daran, dass er sich an die neue Art der Aufgabenstellungen gewöhnen muss. Mir ist aufgefallen, dass er vor allem in den Fächern, die vorher nur Nebenfach waren und jetzt LK schlechter geworden ist. Er war Arbeiten in diesem Umfang in diesen Fächern einfach nicht gewöhnt und wußte wohl nicht so recht, wie er sich vorbereiten sollte. Ich denke mal, dass er das in den Griff bekommt. Ein anderes Problem sind mündliche Noten, die zum Teil jetzt die Hälfte der Note zählen. Das war zwar schon immer seine Schwachstelle, aber mir scheint es, als ob die mündliche Bewertung jetzt noch strenger ausfällt (z.B. hatte er in einer Kursarbeit 13 Punkte, als mündliche Note aber nur 6 Punkte, da kommen im Zeugnis dann nur 9 Punkte raus...). Bei mir war es damals genau umgekehrt: bis Ende der 10. war ich eher mittelmäßig, in der Oberstufe bin ich regelrecht aufgeblüht.

von Salkinila am 10.01.2018, 11:54



Antwort auf Beitrag von kanja

Das ist meiner Tochter bewusst, dass das meiste, was jetzt verlangt wird, Transfer ist. Anscheinend ist aber noch nicht so richtig "angekommen", worauf manche Lehrer hinaus wollen. Beispiel Reliklausur (oben schon erwähnt): Den Relilehrer hatten sie letztes Jahr in der 10. Klasse schon. Da lief es prima. Er hat zwar auch viel verlangt, hat sie auch so was wie eine kleine Seminararbeit schreiben lassen (er ist auch Deutschlehrer), aber das war eher positiv. Note lag zwischen 1 und 2. Bei der Klausur hat jetzt aber der ganze Kurs rebelliert, weil ganz viele sehr schlechte Noten hatten und alle gar nicht recht wissen, warum es jetzt plötzlich so anders ist als in der 10. Ich hoffe wirklich, dass das noch unter Anfangsschwierigkeiten läuft. Meine Tochter meinte gestern, dass wohl einige aus der 12 erzählen, dass das Semester 11/1 bei ihnen das schlechteste gewesen sei. Sie setzt sich schon selbst unter Druck. Noch weiß sie zwar gar nicht, was sie studieren will, muss also nicht wirklich auf einen NC hinarbeiten. Trotzdem hat sie natürlich ein Ziel. Und logischerweise ist sie gerade geknickt, weil sie die 10 Schuljahre davor immer zu den Besten gehört hat. Das mit den zwei Würfeln fand ich übrigens toll, das muntert doch ein bisschen auf!

von kanja am 10.01.2018, 15:27



Antwort auf Beitrag von kanja

Hallo, die waren bei uns auch der Knackpunkt. Was mich aber bei dem ganzen Hype um den Transfer stört: Warum hat man die Kinder nicht darauf vorbereitet? Es gibt hier bei uns ein kirchliches Gymnasium die machen das in der zweiten Hälfte der Klasse 10 und fahren gut damit. Es ist doch nicht so, dass die, die jetzt bei 5 oder 6 Punkten herumkrepeln dumm sind! Es gibt noch nicht einmal Beispielklausuren an denen man sehen kann, was der Lehrer erwartet hätte. Lustigerweise sind die Uniklausuren zum Teil leichter als die in der Oberstufe...Sagt zumindest Katy. LG

von MamaMalZwei am 12.01.2018, 16:04



Antwort auf Beitrag von MamaMalZwei

Ich verstehe es eher so, dass mit den Transferaufgaben - nach ersten Anlaufschwierigkeiten - die Spreu vom Weizen getrennt wird. Wird denn nicht überall von Schuljahr zu Schuljahr der Anspruch ein bisschen höher, und die Schüler wachsen da hinein? Wenn man meint, Beispielaufgaben könnten helfen, es gibt sicher für jedes Fach Abiturvorbereitungsbücher mit Lösungsvorschlägen. Wie ich vor einigen Tagen schon schrieb, es gibt in jeder Oberstufe sicher eine Reihe AFB 1 - Junkies. Muss es nicht auch die Kandidaten für 5 oder 6 Punkte geben? Oder ist jeder Abiturient gottgegeben klug?

von Tai am 12.01.2018, 17:33



Antwort auf Beitrag von Tai

Klar gibt es auch Kandidaten bei denen man sich fragt, wie sie es bis hierher geschafft haben. Allerdings gibt es auch Lehrer, bei denen man sich das fragt.. Natürlich kann man sich mit jeder Menge Vorbereitungsbüchrer fürs Abi zudecken. Katy hat nachher nur noch damit gelernt, weil die Abivorbereitung so chaotisch lief, besonders in Biologie. Bei uns kam hinzu, dass nach 3 Lehrerwechseln in der Q2 keiner mehr wusste, was denn jetzt eigentlich gefragt ist. Mich stört allerdings grundsätzlich dieses Dogma in der Lehrerausbildung, dass der Lehrer nur moderiert, aber die Schüler sich alles selber erarbeiten. Wenn ich einen Moderator sehen will schalte ich ins Fernsehen zum Pilawa... Jedes gute Gym gibt eine Rückmeldung, was man denn falsch gemacht hat. In anderen Ländern setzt sich der Lehrer mit Dir hin und spricht mit Dir durch, was erwartet wird und wie Du das erreichst. In Australien zum Beispiel oder in Egland - sofern Du eine Privatschule besuchst. Es gibt da so ein schönes Buch von Jutta Allmendinger :"Schulaufgaben - Wie wir das Bildungssystem verändern müssen um unseren Kindern gerecht zu werden" LG

von MamaMalZwei am 14.01.2018, 15:37



Antwort auf Beitrag von kanja

Bei uns war das nicht so, G8, NRW. Allerdings zählt bei uns die 10. Klasse schon zur Oberstufe. Gelernt haben meine Söhne nie besonders viel, ich frage mich gerade, was man die ganzen Ferien über lernen kann? 12 Punkte sind doch toll. Es gibt ja immer noch das Mündliche, nicht alle Kurse zählen, zur 12 hin werden die Noten meist noch besser usw... Da kann durchaus ein 1,7 oder 1,8er Schnitt noch letztendlich rauskommen. Meine Söhne waren beide im Abi deutlich besser als in der Mittelstufe und auch besser als in der 10. Gelernt haben beide ab und an mal was. Es gibt natürlich auch mehr oder weniger lernintensive Fächer. Der Mittlere hatte z.B. Mathe und Chemie als Leistungskurse- da musste man schon mal kaum was lernen. Dann noch Latein, auch wenig lernintensiv und Philosophie, da gab es zwar einiges zu lernen, aber das hat er meist schon aus dem Unterricht mitgenommen. Ich hatte immer das Gefühl, gute Noten sind recht leicht zu bekommen, dabei galt unser Gymnasium als eher streng. Vor den Klausuren wurde schon das ein oder andere Stündchen gelernt, aber ich hatte immer das Gefühl, es ist alles ganz locker. In den Ferien vor dem Abi waren wir noch Skifahren, danach waren noch 10 Tage, die haben zum Lernen gereicht. Abischnitte waren 1,2 und 1,7, ich kann also nicht meckern. In der Mittelstufe waren die Schnitte eher so bei 2,3-2,5.

von Emmi67 am 10.01.2018, 19:48



Antwort auf Beitrag von Emmi67

Mein Kind - Klasse 12 in Nds - lernt wenig bis... gar nicht? Die ganzen Mist-Fächer hat er abwählen können. Kein Bio und Chemie mehr... Leistungskurse im Bereich persönlicher Interessen. Daher schlägt er sich in den KLausuren mit Vorwissen und Neigung durch. Und liegt im Durchschnitt vielleicht bei max. 2,7 bis 2,8 bis, wenn's dumm läuft, bei 3,0 (also anscheindend völlig außerhalb eines hier genannten Schnitts, wenngleich doch genau im Schnitt unseres Bundeslandes). Im Vergleich zu all den Jahren zuvor führt er ein überaus gechilltes Leben. Er möchte gerne studieren und auch wenn die Note eher sagt, er möge vielleicht nicht so geeignet sein..., scheint da viel Luft nach oben zum wirklichen Lernen zu sein. Oder zum Lernen überhaupt Ich weiß wohl, dass viele pausenlos pauken und sich bis zum Abdrehen vorbereiten und dann wirklich deutlich besser sind. Der Sohn interessiert sich aber gerade mehr für Automotoren, da ist kein Platz für zusätzliche Informationsaufnahme . Ist es anspruchsvoller geworden? Ja, sehr. Ich war ja zum Beispiel im Sommer mehr als entsetzt, dass in der Schule vom Sohn zum Ende von Klasse 11 insgesamt 25% der Schüler dieses Jahrgangs abgegangen sind. Auch die Schule/Lehrer waren schockiert. Letzten Endes steht Kanjas Tochter ja super da. Aufpassen würde ich als Mutter nur, dass sie nicht völlig überzieht. Das hält die psychische Gesundheit auf Dauer nicht durch. Auch ein Studium schafft man nur mit einer gewissen Portion Entspannung und dem Wissen, eigener Neigung zu folgen und etwas einfach mal 'so' auch gut genug zu können. Die Generation unserer Kinder muss sehr lange arbeiten. Jahrelange Auszeiten für Mütter sind nicht mehr finanzierbar, weder volkswirtschaftlich noch für den Einzelnen in Bezug auf Rente und eigene Absicherung. Das durchzuhalten bedarf einer ausgeglichenen Persönlichkeit. Da würde ich versuchen, wenn mein Kind überziehen sollte und arg gestresst ist, Ablenkung zu verschaffen bzw. überhaupt erstmal das Gespräch suchen, wo und wie Entlastung möglich ist.

von AndreaL am 11.01.2018, 09:09



Antwort auf Beitrag von AndreaL

Mein "Kleiner" ist genauso!! Und die Vorabi-Klausuren sind für seine Verhältnisse prima gelaufen. Die schockierendste Umstellung hatte damals der Ältere, als es in die Oberstufe ging. Die Klausuren sind einfach viel "kryptischer" gestaltet. Viele Aufgaben muss man zwischen den Zeilen lesen. Trini

von Trini am 11.01.2018, 12:33



Antwort auf Beitrag von AndreaL

Natürlich geht es auch mit weniger Lernen. Allerdings ist für meine Tochter ein Schnitt schlechter als 2,0 indiskutabel. Eigentlich schon schlechter als 1,5 ...... Ich versuche schon, sie da etwas zu erden, aber sie hat sehr strebsame (und schlaue) Freundinnen, eine davon wird ziemlich sicher die 1,0 schaffen. Das ist mal Gruppenzwang andersum. Meine Tochter hat noch zwei Hobbies, sie sitzt also nicht durchgehend am Schreibtisch. Ich hoffe auch, dass diese ersten Klausuren ihr jetzt geholfen haben, die Richtung zu erkennen, in die es gehen soll. Sehr gespannt bin ich ja, wie mein derzeitiger Neuntklässler in zwei Jahren mit diesen Herausforderungen umgehen wird ...

von kanja am 12.01.2018, 08:08



Antwort auf Beitrag von kanja

Da geht es deiner Tochter wie meiner. Auch ihre Freundinnen sind alle supergut und lernen auch ständig. Meine Tochter macht sich da oft sehr viel Stress (und uns auch). Im Herbst war es echt ätzend, zumal sie dann auch ständig k.o. war. Vor dem Q3-Zeugnis (gab es hier schon im Dezember wegen der frühen Sommerferien) jammerte sie nur, dass es so schlecht sei. Es war dann letztlich doch deutlich besser als befürchtet (mündliche Mitarbeit sei Dank), so dass sie jetzt zum Glück relativ entspannt ans Vorabi geht. Sie lernt zwar viel, wirkt aber noch ganz locker. Noch..

von Jayjay am 12.01.2018, 13:52



Antwort auf Beitrag von AndreaL

Das Problem in NDS ist doch, dass jedes Kind bis zum Abwinken durchgeschleppt wird, egal ob gymnasialgeeignet oder nicht. In der 11. Klasse sind die "Kinder" dann aber doch so weit, dass sie selbst erkennen, dass das Abi für sie gar nicht oder nicht mit der bisherigen Arbeitshaltung erreichbar ist. Dann werden endlich Konsequenzen gezogen und sie gehen ab oder drehen noch eine Runde. Bei meiner Großen waren es zwar nicht ganz so viele, aber es hat auch erhebliche Verluste gegeben. Sinnvoller wäre, wenn man schon früher sieben würde, und nur die auf dem Gymnasium bleiben, die wirklich eine Chance haben, das Abi zu bestehen. Silvia

von Silvia3 am 14.01.2018, 23:47



Antwort auf Beitrag von Silvia3

An der Schule des Sohnes wurde gesiebt. Ab Klasse 7 sehr deutlich. In 10 sind aus der urspünglichen Klasse noch zwei Drittel angekommen. Ich bin ja selbst im Rahmen vom Inklusionstralala am anderen Gym der Gemeinde. DA wird nicht gesiebt, da wird getragen und überlegt und noch mal weitergetragen. Interessanterweise hat dieses Gym einen signifikant besseren Abi-Schnitt als das Gym des Sohnes. Jede Schule nennt ihre eigenen schulterklopfenden Gründe dafür... Ich habe dazu noch keine Meinung, beobachte nur und gebe wieder... Interessanterweise stelle ich hier doch eine ziemliche Arroganz bzgl. eventuell nicht glanzvoller Leistungen im Forum fest. Ich kenne aber zu viele Fälle - mich eingeschlossen - die erst im Berufsleben oder im Studium aufblühten und exorbitante Leistungen erbrachten. Andersherum habe ich auch viele ehemals gute Schüler gesehen, die in mittelmäßigen Jobs landeten - selbstgewählt! Da ist die Frage, ob ein Durchschleppen nicht doch Möglichkeiten schafft? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht... Ich wollte es der Vollständigkeit halber ;-) einwerfen. Bald ist hier die Schulzeit zu Ende und ich stehe wieder nur auf der anderen Seite.

von AndreaL am 15.01.2018, 08:06



Antwort auf Beitrag von kanja

Mein Sohn ist auch in der Q1, G8 in Hessen. Die 10. Klasse war eindeutig einfacher. Aussage unseres Schulleiters dazu: Da wird konsolidiert, sodass dann alle das Niveau für die Q-Phase haben. Stimmt, bei meinen Sohn sind viele nach der 10. vom allgemeinbildenden Gymnasium auf ein Oberstufengymnasium (also G9) gewechselt oder abgegangen. Außerdem ist in der Q1 die Klausurendichte größer und da fehlt manchmal einfach die Zeit, zum Sacken lassen, sodass es viel stärkeres Bulimielernen ist (das liegt aber nicht jedem). Mein Sohn lernt gut auswendig, ist aber genervt, wenn keine Zeit in der Schule bleibt, um die Dinge richtig zu verstehen oder zu hinterfragen. Sagen sogar die Lehrer teilweise, dass dazu die Zeit fehlt. So hat er sich jetzt in Mathe und Physik Nachhilfestudenten gesucht, wo er seine Fragen loswerden kann (wobei er in beiden Fächern auf einer Zwei steht). Ich denke auch, dass alles zweistellige super Zensuren sind.

von SimoneB am 14.01.2018, 21:51