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Meine Tochter wird unbeliebt in der Schule

Thema: Meine Tochter wird unbeliebt in der Schule

Sie hat in der Schule eine beste Freundin und aus der Parallelklasse ein Mädchen, mit dem sie befreundet ist. Dazu muss ich sagen, dass sie autistische Züge hat, die die anderen nicht verstehen. Zum Beispiel ist sie von theoretischen Dingen und Fachbegriffe sehr fasziniert. Wenn sie Vorträge hält, dann redet sie immer sehr viel und verwendet gerne Fachsprache, sodass die anderen entweder genervt sind oder Lachen. Sie sagt, sie kann es nicht anders, denn sie ist von jedem Thema, worüber sie einen Vortrag hält begeistert und redet demzufolge sehr enthusiastisch darüber. Während andere sich über Freistunden freuen, ärgert sie sich, weil sie gerne etwas gelernt hätte und sieht es als verlorene Zeit. Natürlich sagt sie das nicht, aber die anderen merken es ihr an, denke ich. Sie sagt immer, es stört sie nicht, aber ich glaube, sie redet es sich ein. Klar gibt es auch Mädchen, die meine Tochter sehr mögen und schätzen, zumal sie sehr hilfsbereit ist, aber viele halten sie für eingebildet, obwohl sie das wirklich nicht ist. Ich weiß nicht, was ich ihr raten soll. Hat jemand Kinder bzw. Teenies, die ähnlich gestrickt sind?

von Cookie0305 am 19.05.2019, 08:36



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Ich kenne ds von den psychologischen Diensten dass solange die Kinder unter 18 sind immer die Eltern noch im Boot sind was raten die Euch denn ? Autisten denken anders... dagmar

von Ellert am 19.05.2019, 08:49



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ach so, dann hatte ich mich falsch ausgedrückt, sie ist NICHT autistisch, sie würde nur zweimal auf Asperger getestet. Beim zweiten Test würde es ausgeschlossen, aber sie war bei einigen Dingen auffällig. Noch dazu kann sie sich auch in andere hineinversetzen, erkennt, was andere fühlen und so weiter. Nur in einigen Punkten sind eben autistische Züge zu erkennen. Aber sie ist zur Zeit noch in psychologischer Behandlung (wegen etwas anderem) und wird demnächst mit ihrer Therapeutin darüber reden, das ist denke ich erstmal eine gute Lösung.

von Cookie0305 am 19.05.2019, 12:14



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

die kennen sich aus, der gemeine Laie leider nicht. Ich glaube es ist auch imemr schwer zu erkennen ob Kids sich wirklich damit arrangieren oder nur so tun und tief in sich zerbrechen. Unsere Jüngste ist auch ein Einzelgänger weil sie anders denkt und nicht altersgerechte Interessen hat, sich ausschliesst von den Saufgelagen der Klasse und weder Schminkzeug besitzt noch coole Klamotten, es ist eine große Grantwanderung zwischen Dazugehören wollen und sich nicht selbst aufzugeben. Warum sollte man pinke Miniröcke tragen wenn man lieber schwarz mag, warum braucht man Freunde in der Klasse wenn man anderswo Gleichgesinnte kennt ? Ich kann das aus meiner Jugend nachvollziehen, ich war das spiessige Chorkind, aus 30 Kindern meiner Klasse keiner so, aber ich hatte halt die Chormädels von anderswo.... Ich denke man muss Kindern den Rücken stärken so zu sein wie sie sind und dss das gut ist auch mal anders zu sein. dagmar

von Ellert am 19.05.2019, 13:54



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Meine Tochter ist ähnlich. Sie hat Interesse an Sachthemen, kreischt nicht rum, reagiert nicht überemotional auf Spinnen/Mäuse etc. und kann objektiv argumentieren. Das kommt nicht gut an, denn die anderen fremdeln mit ihrer Art und fühlen sich neben ihr vage dumm. Dazu kommen noch ziemlich gute Noten. Eine Lösung gibt es nicht, das müssen die anderen aushalten und man kann erwarten, dass sie höflich sind. Für Freundschaften müssen sich unsere Mädels Gesellschaft suchen, die ähnlich gestrickt ist, davon gibt es ja genug in Fachvereinen.

von Pamo am 19.05.2019, 14:42



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Von der Sorte hab ich auch zwei Exemplare. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sie sich anpassen in dem Moment, wo es ihnen wichtig ist, dazuzugehören. Zumindest ein stückweit und eben so, wie sie können. Gerade meine Tochter spiegelte manchmal Verhaltensweisen anderer Mädchen, um ihnen ein Stück näher zu sein. Das wichtigste ist aber, dass man den Kindern klar macht: Du bist genauso richtig, wie Du bist. Egal welche Denkstruktur Du hast. Jede Art hat seine Vor- und Nachteile. Uns es auch akzeptiert, wenn sie keine zig Freunde haben. Meinen reicht es in der Schulzeit, wenn sie eben in der Schule mit gleichaltrigen zusammen sind. Die restliche Zeit reichen Geschwister oder auch mal einfach nur Ruhe. Ist ok. Solange es Mädchen gibt, die Deine Tochter sehr schätzen und mögen ist die Welt doch in Ordnung. Glaub ihr doch auch, wenn sie sagt, es stört sie nicht. Aber bleib mit ihr im Gespräch.

Mitglied inaktiv - 19.05.2019, 16:24



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Danke schon mal für eure Antworten, das was ihr von euren Kindern schildert, trifft auch sehr auf meine zu. Aber ja, gerade heute war sie wieder Tanzen und da hat sie ein paar Mädchen, vor allem eine, mit der sie ganz gut befreundet ist, das heißt, sie hat Freundinnen, auch richtig gute.

von Cookie0305 am 19.05.2019, 20:34



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

ladet das oder die Mädchen aus dem Tanzverein doch mal (öfter) ein. Ich würde versuchen diese Freundschaften zu stärken. Das ist doch was Positives. Es ist immer schwer für Kinder in dem Alter (Teenie), die etwas "anders" sind und nicht dem Mainstream nachlaufen. Ich denke aber mal, das Verhalten der Klassenkameraden rührt daher, dass sie deiner Tochter gegenüber unsicher sind, nicht wissen wie sie sich ihr gegenüber verhalten sollen und vielleicht auch Neid / Frust, weil sie sich noch für Themen und Schule begeistern kann. Das sind alles tolle Dinge, die du über deine Tochter schreibst! Such den / die Fehler nicht bei deiner Tochter, sondern betrachte die Mitschüler mal kritisch. Wahrscheinlich ist deine Tochte dort am für sie nicht optimalen Ort. Ok, das kann man sich in der Schule oft nicht aussuchen. Aber sie wird ihren Platz finden. Das sieht man ja beim Tanzverein, dort scheint sie ja angekommen zu sein. Wichtig ist, dass du 100%ig hinter ihr stehst, alles andere merkt sie, wenn sie so sensibel ist wie du schreibst. Ich würde allerdings mal die Klassenleitung ansprechen, wenn ich den Eindruck hätte, dass meine Tochter gemobbt wird! LG Streuselchen

von Streuselchen am 20.05.2019, 08:27



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Also, hat sie ja Freunde. Muss ja nicht immer nur aus der Klasse sein. Stärke Deine Tochter, dass sie so super ist, wie sie ist....aber, dass die anderen Kinder auf ihrer Art eben auch super sind, nur anders als Dein Kind, aber nicht schlechter oder besser, nicht dümmer oder unsozialer. LG maxikid

von Maxikid am 20.05.2019, 08:42



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Eben weil die alle anders sind jetzt schon planen was sie alles in Amsterdam machen und meine auf Coffeeshop NULL BOCK hat, im mitfahrenden Kurs wohl die Ausrastkinder sind die alles aufmischen mit sowas. Aber auch da muss man leider durch, ich kann sie schlecht abmelden mit der Begründung dass da Alkohol- und Werweisswassachen geplant sind. dagmar

von Ellert am 20.05.2019, 09:56



Antwort auf Beitrag von Ellert

da muss sie auch durch. Sie ist kein Mensch, der schnell sehr offen auf andere zugeht. Auch hat sie viele Ängste, wo sie Angst hat, wenn die Anderen die mitbekommen, dass sie abgestempelt wird....Aber, ich kann sie nicht überall heraushalten. Meine hatte von einer Klassenkameradin aus der 5. und 6. Klasse jetzt eine Einladung erhalten. Dabei sehen sie sich nur noch auf dem Pausenhof, ohne großen Kontakt. Sie freute sich sehr, die Feier war toll

von Maxikid am 20.05.2019, 10:42



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich frag mich aber auch, was Lehrern in den Sinn kommt, ausgerechnet nach Amsterdam zu fahren. Tolle Stadt natürlich, ich liebe sie, aber es ist doch klar, dass Schüler da nicht nur die Giebelarchitektur bewundern. Meine Tochter muss da auch hin und hat die selben Bedenken wie Deine Tochter. Aber sie wird das schon packen.

von stjerne am 20.05.2019, 13:16



Antwort auf Beitrag von stjerne

Sind die Schüler schon 18? Wenn nein, dürfen sie mal kurz von außen schnuppern. Wenn ja, dann muss sich deine Tochter nicht dran beteiligen und aggressiv werden die anderen ja dadurch nicht werden...

von Petra28 am 20.05.2019, 16:16



Antwort auf Beitrag von Petra28

Ja, einige sind schon 18, aber dass sie nicht mitmachen muss, weiß sie. Ist ja nicht das erste Mal, dass sie mit anderen unterwegs ist. Da kann sie sich durchsetzen. Aber natürlich ist man nicht gerne immer die Jungfrau von Orleans mit Heiligenschein, das kann ich schon gut verstehen.

von stjerne am 20.05.2019, 16:21



Antwort auf Beitrag von Ellert

Das finde ich auch irgendwie ätzend, dass den Teenagern durch die Schule Sachen aufgezwungen werden, die sie vielleicht überhaupt niemals in ihrem Leben machen wollen und auch nicht mehr machen werden. Nicht alle wollen in Amsterdam abstürzen (wäre für meinen auch ein absolutes NoGo). Bei uns gibts die "Fasnet" im Februar. Schüler werden von wilden Makenträgern mit Humtata Musik abgeholt, man läuft durch die Stadt, versammelt sich auf einem riesen Platz, spätestens bis 11 sind alle knülle und kotzen Dir vor die Füße. Dazu laute Ballermann-Musik aus 100 Boxen und eben die Maskenträger außer Rand und Band. War schon im Kindergarten schwierig, einfach wegen der Masken, jetzt an der Fortführenden hat es aber Dimensionen, die meine zwei Großen auch nicht wollen. Entweder sie haben furchtbar Kopfschmerz an dem Tag oder sie Spucken (wirklich...) ...oder sie finden Gleichgesinnte und seilen sich ab, genießen ein Eis am anderen Ende der Stadt... in Ruhe. Muss man die Kinder auch zu so was zwingen... ich finde nicht.

Mitglied inaktiv - 20.05.2019, 17:14



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Na, so ist es ja nun zum Glück auch nicht, dass der Absturz unumgänglich wäre. Da mache ich mir nun keine Sorgen. Ich verstehe nur nicht, warum sich das als Lehrer freiwillig antut.

von stjerne am 20.05.2019, 17:20



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ich kann mir nicht vorstellen, dass eine Kursfahrt nach Amsterdam zwangsläufig zum Absturz führt! In der Regel hat man doch ein paar Gleichgesinnte, die ähnlich ticken wie man selbst Und da wird dann eben weder gesoffen noch gekifft. Ich wäre jetzt gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass Amsterdam für eine Kursfahrt so ungeeignet wäre. Einige LKs und damit auch Freunde aus der Stufe meines Sohnes waren auch in Amsterdam. Ich habe nichts Schlimmes davon gehört. Entgleisen kann eine Kursfahrt ja in jeder Stadt. Außerdem glaube ich, dass im Vorfeld viel heiße Luft geblasen wird....

von Tai am 20.05.2019, 17:36



Antwort auf Beitrag von stjerne

Ja, aber bei jeder anderen Stadt wäre es doch ähnlich - dann gäbe es halt Alkohol. Es werden doch auch nicht alle immer aufeinander hängen, es gibt sicher noch andere, die dem nichts abgewinnen können.

von Petra28 am 20.05.2019, 19:50



Antwort auf Beitrag von stjerne

Vielleicht ist dem Lehrer das lieber als Alkohol.

von Petra28 am 20.05.2019, 19:51



Antwort auf Beitrag von Petra28

ich kenne mich nicht aus bei sowas aber in D bekommt man auch Nikotin und Alkohol wenn man jünger ist dagmar

von Ellert am 20.05.2019, 20:09



Antwort auf Beitrag von Petra28

Das halte ich nicht für unwahrscheinlich.

von stjerne am 20.05.2019, 20:14



Antwort auf Beitrag von stjerne

Aber aus Erfahrungen ist es halt auch ätzend wenn man weiss wie das ausgehen kann und dann weniger normal bleiben und andere über die Stränge schlagen. Amsterdam ist wunderschön, das kann ich schon verstehen, Museen in Massen Fotoprojekte sollen sie machen (wobei eines Rotlichtviertel würde ich meiner eher nicht erlauben) Aber mit ein paar Chaoten drin in so einem Kurs kann das ganz schnell kippen dagmar

von Ellert am 20.05.2019, 20:17



Antwort auf Beitrag von Ellert

Hier bekommt man alles, wenn man jünger ist - halt illegal über “Beziehungen“. Mit 16 bekommt man Alkohol ganz offiziell. In Amsterdam darf man erst ab 18 in Coffee Shops. Sicher “bekommt“ man es auch anderweitig, aber wer hat schon solche Kontakte?

von Petra28 am 20.05.2019, 21:31



Antwort auf Beitrag von Petra28

der Kurs wird sich dann auch in Lager spalten zwischen 16 und 18 Schüler dabei, der arme Lehrer.... ich hab meiner auch erklärt dass sie halt im dümmsten Fall die einzige ist die dumm rumsitzt falls sich alle die Kante geben, was ich nicht glaube. Bei uns ist das Thema dann schon, petzt man andere wenn was wäre was wäre wenn durch nichtmelden was passiert etc dagmar

von Ellert am 21.05.2019, 05:44



Antwort auf Beitrag von Ellert

Aber ich weiß von meinen Kindern, dass andere es offenbar wissen. Und ich rieche es auch manchmal hier aus einem Haus, gut, das werden Erwachsene sein, aber trotzdem... Deine wird nicht die Einzige sein, das glaube ich auch nicht. Sie sollte sich nicht zu große Sorgen machen, sondern sich auf die Fahrt freuen.

von Petra28 am 21.05.2019, 07:32



Antwort auf Beitrag von Tai

Das wundert mich auch. Hier geht auch eine der Kursfahrten nach Amsterdam, aber da sind dann alle schon 18, weil die Kursfahrten immer Anfang der 13. Klasse stattfinden. Wenn gerade diese Stadt so problematisch wäre, würden die Lehrer sie bestimmt nicht mehr vorschlagen.

von Salkinila am 21.05.2019, 11:06



Antwort auf Beitrag von Petra28

meine Mittlere unlängst im Garten, der .. raucht schon wieder was. Ich daraufhin fragend... MAMA das riecht man doch bis hierher sorry ich weiss nicht wie sowas riecht... dagmar

von Ellert am 21.05.2019, 18:06



Antwort auf Beitrag von Ellert

Das kann ich auch sofort riechen......

von Maxikid am 21.05.2019, 19:18



Antwort auf Beitrag von Salkinila

und Kursfahrten sind Ende der 11. da sind die noch nicht 18 dagmar

von Ellert am 21.05.2019, 21:55



Antwort auf Beitrag von Ellert

....und dürfen folglich in Amsterdam nicht in den Coffeeshop....

von Tai am 21.05.2019, 22:33



Antwort auf Beitrag von Ellert

Bis ich in Amsterdam war und den direkten Zusammenhang “Coffee Shop - Geruch“ hergestellt habe. Jetzt rieche ich es auch hier, beim Vorbeigehen an Häusern, beim Fahrradreparaturladen nach Feierabend...

von Petra28 am 22.05.2019, 08:35



Antwort auf Beitrag von Tai

aber praktisch ? dagmar

von Ellert am 22.05.2019, 18:37



Antwort auf Beitrag von Ellert

In dem bösen coffee shop gibt es nix anderes zu kaufen als auf jedem deutschen Schulhof.

von lilly1211 am 24.05.2019, 12:37



Antwort auf Beitrag von lilly1211

Ich sehe den Coffee Shop sogar positiver als den illegalen Verkauf auf dem Schulhof, da ich bei ersterem davon ausgehen kann, dass da nicht sonstige Stoffe drunter gemischt sind

von kevome* am 24.05.2019, 13:28



Antwort auf Beitrag von Ellert

Da gibt es definitiv nichts ohne Ausweis. Das wird in der Praxis sehr genau umgesetzt.

von kevome* am 24.05.2019, 13:31



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Klar, es klingt erstmal gut, einem Kind zu sagen, bleib wie Du bist, egal wie die Resonanz ist. Ich finde aber, dass man einem Kind damit keinen Gefallen tut. Kinder sind soziale Wesen, sie sind innerlich definitiv nicht unabhängig vom Feedback anderer. Altkluge Kinder aber kommen nicht nur bei anderen Kindern, sondern z. B. auch bei Lehrern nicht gut an. Ihre Art ist unangenehm und nervt leicht, sie erhalten daher schlechtes Feedback, ohne zu verstehen warum. Und niemand hilft ihnen. Es ist nämlich keine Hilfe zu sagen: Du bist toll, wie du bist. Bleib so. Die Anderen verstehen dich halt nicht. Wenn ein Mensch sich eine weitschweifige, unangenehm vortragende Art angewöhnt, macht ihm das auch als Erwachsener das Leben schwer. Solche Menschen hält man schwer aus, die Kommunikation mit ihnen ist schwierig. Man bricht Gespräche mit solchen Menschen nach einiger Zeit ab, weil man spürt, das derjenige mehr Interesse an seinem Vortrag hat, anstatt an einem selbst. Da Deine Tochter keine Aspergerin ist, solltest Du ihr helfen, die Perspektive anderer auch zu verstehen. Sage ihr z. B. „In einem Gespräch ist es wichtig, sich auch für den Anderen zu interessieren. Wenn du eine Zeitlang über etwas gesprochen hast, das DICH interessiert, solltest du auch mal das andere Mädel fragen, was sein liebstes Fach/Thema etc. ist.“ Hilf ihr auch, die Signale anderer besser zu deuten. Menschen, die Anzeichen von Langeweile oder zunehmendem Desinteresse bei ihrem Gegenüber nicht wahrnehmen, wirken egozentrisch und unhöflich, egal ob als Kind oder als Erwachsener. Sie werden oft frustriert, weil der Andere das Gespräch meist irgendwann einfach abbricht. Wenn Du mit Deiner Tochter besprichst, wie ein lebendiges Gespräch, von dem alle etwas haben, aussieht, musst Du natürlich Geduld haben. Sie muss das erst üben. Es ist nicht so, dass man etwas versteht und es dann sofort umsetzen kann. Es wird dauern. Aber sie wird diese Dinge lernen können. Das heißt keineswegs, dass sie durchschnittlich und angepasst werden soll - im Gegenteil. Sie darf ihre Interessen ausführlich pflegen. Sie muss aber verstehen lernen, dass nicht alle Menschen dieselben Interessen haben und sich für dasselbe begeistern können. Und das eine lebendige, bereichernde Kommunikation nicht einseitig sein oder Vortrags-Charakter haben darf. Lebe ihr das auch zu Hause vor. Lasst Euch nicht aus falsch verstandener Elternliebe von ihr vollquatschen. Sagt irgendwann: „Das ist wirklich interessant. Aber jetzt weiß ich, glaube ich, genug darüber.“ LG

von Banu28 am 20.05.2019, 18:15



Antwort auf Beitrag von Banu28

Vieles von dem, was du angesprochen hast, ist gar nicht unbedingt der Fall (trotzdem danke für deine Antwort ). Okay, ich glaube, ich habe meine Tochter in ein etwas falsches Licht gerückt. Also sie ist sehr sozial, hilfsbereit und interessiert sich für ihre Mitmenschen. Sie macht Sprachnachrichten und Lernvideos für ihre Mitschüler und erklärt ihnen ein Thema auch noch ein xtes Mal, ohne genervt zu sein. Bei einer Kommunikation geht sie ganz normal auf ihr Gegenüber ein. Und Klugscheißen tut sie auch nur bei uns oder guten Freunden, nicht bei weitläufig Bekannten . Also sie ist ein wirklich soziales und unkompliziertes Mädchen, nur wenn sie gebeten wird, einen Vortrag zu halten oder so, dann ist sie nicht zu stoppen. Aber sie versucht, die Kritik anzunehmen und arbeitet an sich.

von Cookie0305 am 20.05.2019, 20:55



Antwort auf Beitrag von Banu28

Ich unterschreibe dies komplett. Ich habe einen Sohn, der sich sehr für Naturwissenschaften interessiert. Physik und Chemie sind seine Lieblingsfächer. Wenn wir (seine große Schwester und ich) nicht ständig gegensteuern, entleert er seine stundenlangen Vorträge über uns. Mitschüler können ihn als altklug empfinden. Wir versuchen immer wieder, ihn in die für ihn Geheimnisse der Nicht-Nerds einzuweisen, damit er am alltäglichen Leben teilhaben kann.

von Sabri am 26.05.2019, 12:49



Antwort auf Beitrag von Sabri

Natürlich sollte man einem "Nerd" beibringen, zu lernen, dass es nicht höflich ist und keine Freunde bringt, wenn er unempathisch einfach drauf los quakt. Seit unserer 11, 12 ist, ist das schon wesentlich besser geworden . (Er KANN immernoch, wenn er möchte, er ist inzwischen recht politisch interessiert und könnte Dir das Rezo-Video inklusive vieler Quellen runterplappern. Aber er fokussiert sich auf Stichworte ;-)) Aber das ist doch nur einer von vielen Punkten. Wenn man z.B. lieber Unterricht als Pausen hat, lieber etwas gescheites lernt, als einen "blöden Film" anschaut, keine Lust auf irgendwelche Party/Diskoveranstaltungen hat, kein Interesse an kindsköpfigen Streichen usw. Das macht alles uncool. Da eckt man an. Ich hab auch immer versucht, meinem Nerd die "normalen" Dinge schmackhaft zu machen, oder wie Du so schön sagst, in die Welt der Nicht-Nerds einzuweisen. Das klappt aber erstens nicht immer und zweitens gibt es eben Dinge, die uncool sind aber trotzdem völlig ok. Deswegen ist es schon wichtig zu sagen, Du bist völlig ok, wir haben Dich lieb. Tipps geben, wie man sich leichter "anpassen" kann, aber trotzdem die Eigenart akzeptieren und schätzen.

Mitglied inaktiv - 26.05.2019, 15:40



Antwort auf diesen Beitrag

Es nutzt nichts sich zu verbiegen und unglücklich zu sein manch Einzelgänger ist viel glücklicher so wie er ist und muss sich nicht anbiedern. In die Gesellschaft eingliedern muss sich jeder nur so geht zusammenleben, aber jeden Mist mitmachen ? dagmar

von Ellert am 26.05.2019, 21:56



Antwort auf Beitrag von Ellert

Ja, genau. Ich geb aber zu, dass ich ein paar Jahre gebraucht habe, bis ich das bei meinem Sohn akzeptiert habe und noch heute tut es mir weh, wenn nebenan die Party steigt und er nicht dabei ist. Aber: er WILL gar nicht. Inzwischen glaub ich ihm das und such auch nicht nach anderen Gründen. Er ist halt keiner, der ständig Leute um sich braucht.

Mitglied inaktiv - 27.05.2019, 11:07



Antwort auf Beitrag von Ellert

Meine Tochter ist auch mehr der Einzelgängertyp. Sie hat sich noch nie oft verabredet und braucht sehr viel Zeit für sich. Die jüngere ist aber genau so.

von Cookie0305 am 29.05.2019, 06:56



Antwort auf Beitrag von Cookie0305

Hochbegabte Mädchen mit Asperger-Tendenzen sind sehr gefährdet, dass ihr Selbstwertgefühl über die Zeit massiven Schaden nimmt, weil sie wenig positives Feedback innerhalb ihrer Peergroup erhalten, Wenn sie dann zunehmend verunsichert sind, reagieren sie innerhalb zwischenmenschlicher Interaktionen noch sehr viel weniger intuitiv, sondern rational analytisch. Sie müssen soziale Signale erst interpretieren, reagieren nicht unmittelbar, wirken dadurch manchmal unauthentisch, leicht hölzern. Sie sind im theoretischen Reflektieren ihren Altersgenossen weit voraus, im spontanen, situativen Handeln jedoch oft überfordert. Ich würde erstmal versuchen, Kontakte mit Gleichgesinnten zu knüpfen, da klappt das soziale Miteinander oft problemlos und die Jugendlichen gewinnen ihre Selbstsicherheit zurück. Vielleicht gibt es hier über euren Regionalverband passende Angebote: https://www.dghk.de/ (es kann jeder mitmachen, auch ohne offiziell bestätigte HB) LG

von Maca am 21.05.2019, 09:36