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Wann hören diese schmerzen auf?

Stillen
Wann hören diese schmerzen auf?

Netti2020

Mein 2. Sohn ist nun 8 Tage alt und ich hatte so sehr gehofft, dass das mit dem Stillen dieses Mal klappt. Leider habe ich auch dieses Mal wieder starke Schmerzen beim stillen - nur das die Brustwarzen nicht zusätzlich blutig und eitrig sind. Meine Hebamme begleitet mich gut. Den krassen Milcheinschuss haben wir in den Griff bekommen. Allerdings sind die Schmerzen geblieben, wenn er saugt, tut es soooo sehr weh. Teilweise sitze ich hier heulend. Diverse Hausmittelchen, Homöopathie und so weiter haben wir schon alles versucht. Die Schmerzen werden nicht weniger. Manchmal sind sie einfach nur mehr erträglich. Ich bin inzwischen schon wieder am verzweifeln. Habe Angst, ihn anzulegen. Halte es dann einfach aus, aber von einer stillbeziehung kann hier nicht die Rede sein. Im Gegenteil… Ich habe Sorge, dass mich das alles von meinem Sohn entfernt. Hatte die ersten Tage zusätzlich mit Babyblues zu tun. Das hat sich inzwischen gelegt. Mein Mann hat zur Zeit noch frei und unterstützt vor allem bei der Betreuung vom großen (18 Monate). Ich weiß aber nicht, wie ich das alles durchstehen soll und mich dann zukünftig um den großen auch noch kümmern soll. Das Stillen dauert auch recht lange, was zum Teil an mir liegt, zum Teil am Kleinen, weil der schnell müde wird und einschläft beim trinken. Leider nimmt er seit ein paar Tagen auch wieder ab und ich füttere etwas pre zu, in Absprache mit der Hebamme. Wer hatte auch solche Schmerzen am Anfang und wie habt ihr das in den Griff bekommen? Besteht wirklich noch die Chance, dass die Schmerzen noch weg gehen? Sie sind so stark, dass ich mir das gerade gar nicht vorstellen kann. Die Alternative ist auf pre umzustellen, da ich das mit dem abpumpen und meinem großen zeitlich nicht hinbekommen werde.


Jorinde17

Antwort auf Beitrag von Netti2020

Hallo, es tut mir Leid, dass Du im Moment so kämpfen musst. Ich kenne das auch noch, und ich kenne keine Frau, die ohne Hürden in die Stillbeziehung gekommen wäre. Ich selbst hatte blutige Brustwarzen, verstopfte Milchgänge, die an den ersten Tagen nach der Entbindung von der Krankenschwester mit einer sterilen Nadel aufgestochen wurden, musste Stillhütchen verwenden, bekam Milchstaus usw. Das dauerte mehrere Wochen. Dann aber kam die Wende: Die Haut an den Brustwarzen wurde robuster (sie ist nur am Anfang empfindlich), nichts tat mehr weh, und das Stillen wurde auf einmal das Praktischste und Einfachste der Welt. Ich habe daher meine Tochter denn auch langzeitgestillt, denn es gab nichts Bequemeres. Tja, ich dachte also, ich wüsste, wie's geht. Dann kam mein zweites Kind. Der Stillstart verlief wie beim ersten Mal, Dank Brustwarzensalbe hielt sich aber alles in Grenzen. Trotzdem tat das Stillen so weh, dass ich oft geheult habe. Außerdem verweigerte mein Sohn eine Brust fast ganz, hier kam es zu Milchstaus. Und außerdem hatte ich wie Du ja noch ein älteres Kind. Alles wurde zuviel. Und dann bekam ich eine beidseitige Brustentzündung, die in einen Stillabszess ausartete, der so groß wie ein Hühnerei war und notfallmäßig unter Vollnarkose operiert wurde. Danach war ich 10 Tage im Krankenhaus. Mein Sohn wurde also nur 14 Tage gestillt, denn nach der OP waren einige Milchgänge kaputt. Danach war er ein Flaschenkind. Er gedieh prima, ist heute ein junger Mann und hatte wirklich keine merkbaren Nachteile, außer dass er etwas mehr Infekte als Baby hatte, das kann aber auch Zufall sein. Ich kann Dich also sehr gut verstehen. Weißt Du, man sollte es nicht um jeden Preis erzwingen. Wenn es Dir psychisch damit schlecht geht und Du schon Angst um die Beziehung zu Deinem Sohn hast, dann gib ihm die Flasche. Auch damit wird er gesund und glücklich groß. Das darfst Du Dir einfach selbst erlauben, um Dich wieder wohlzufühlen. Ich finde sowieso, man darf aus dem Stillen, aber auch aus dem, was generell als "richtig" und "falsch" gilt, keine Religion machen. Sondern man muss schauen, was zu einem selbst passt, was für einen selbst geht. Wenn es zuviel wird, darf man einfach seinen eigenen Weg gehen. Vielleicht ein Tipp: Es wäre gut, wenn Du die ersten 14 Tage noch voll machen würdest. Meine Kinderärztin sagte mir damals, dass in dieser ersten Zeit ein bestimmter Typ an Immunglobulinen über die Muttermilch zum Kind kommt, der später nicht mehr produziert wird und den das Kind nicht selbst bilden kann. Du könntest also sagen, okay, ich steige aufs Fläschchen um, mache aber die nächste Woche noch voll. Das wäre ein guter Kompromiss. Und wenn Du dann aufhörst, egal wann das ist, dann tu das mit einem guten Gewissen und wirklich entspannt. Denn was Dein Baby noch viel dringender braucht als Muttermilch, ist eine zufriedene Mutter, die nicht ständig im Leidens- und Kampfmodus ist. LG


Baerchie90

Antwort auf Beitrag von Netti2020

Hier war es die ersten 3 Monate auch ein ziemlicher Kampf... Ständig Milchstau und beim Stillen fühlte es sich an wie ein Messerstich in die Brust, der zunehmend schlimmer wurde. Wirklich besser wurde es erst, als ich alles, was ich über das "richtige Anlegen" wußte ignorierte. Stattdessen ließ ich meine kleine Maus (zu der Zeit 3 Monate) einfach irgendwie "zu hapsen", nachdem ich irgendeinen Artikel über "Intuitives Stillen" gelesen hatte. Dafür setzte/lümmelte ich mich mit freien Oberkörper gemütlich auf die Couch und legte sie auf meinen Bauch/Oberkörper. Sie lag dann erst zufrieden da und wanderte schließlich Richtung Brust und hapste zu. Sie hatte zwar nur gerade so den Nippel im Mund, aber es tat von jetzt auf gleich nicht mehr weh und so stillte ich dann auch problemlos bis ich das irgendwann nicht mehr wollte (da war sie dann auch schon 5 Jahre alt). Laut Hebamme übrigens eine ganz ungünstige Position, die gar nicht funktionieren kann und definitiv zu Problemen führen wird, ich solle es doch lieber anders machen... Das habe ich dann geflissentlich ignoriert... Ich hoffe bei Kind 3 klappt das dann ähnlich gut und da werde ich von Anfang an schauen, dass ich mir da nicht reinreden lasse, weil "das richtige Anlegen" nach meiner Erfahrung nichts für mich ist. Achja und ich hatte Stilleinlagen aus Wolle, die waren in den ersten 3 Monaten Gold wert, da sie durch das enthaltene Lanisol (oder wie das hieß ) die Heilung beschleunigt und Schmerzen lindern. Die werde ich mir zur Geburt von Nummer 3 auch auf jeden Fall nochmal holen. ^^ Und Lecithin, da ich zum Milchstau neige und dadurch die Milch besser fließen soll. Gefühlt hat das auch sehr gut geholfen.


Cika

Antwort auf Beitrag von Netti2020

Hallo Netti, ich bin in dem Forum gelandet , weil ich selbiges Problem habe. Meine Emmi ist heute 4 Tage alt. Am Tag 2 hatte ich noch nicht genügen Milch und habe sie durchweg angelegt , weil sie immer weinte. Die Konsequenz, offene, entzündete Brustwarzen. Jetzt ist der Milcheinschuss da und jedes Anlegen ist ein Kraus. Die ersten Züge sind so furchtbar , ich könnte schreien vor Schmerz. Im Krankenhaus haben sie die Brustwarzen gelasert. Das soll helfen. Aber ich müsste wohl öfter hin, da ist mir der Weg zu weit . ( 40min Fahrt ) Alternativ haben sie Rotlicht empfohlen. 10 min jede Seite , sowie Lanolin und Multi Mam Kompressen. So viel wie möglich an der Luft trocknen lassen, nach dem Stillen Muttermilch drüber. Meine Hebamme gab mir heute noch den Tip , mit Pumpe vor dem Anlegen erst einmal die ersten Tropfen ansaugen . Dann ist die Milch im Fluss und das Baby muss nicht erst die Brustwarze stimulieren , bis die Milch fliest - sprich so schont es die Brustwarzen. Ich kenne diese Stillanfangsprobleme von meinen anderen Kindern. Es ist echt durchhalten geboten, meist wurde es nach 2 Wochen besser und ich konnte dann lange , problemlos stillen. Ich hoffe das es diesmal auch so wird. Vielleicht findest Du noch etwas Kraft durchzuhalten.


Netti2020

Antwort auf Beitrag von Netti2020

Danke für eure lieben Antworten. Das ist balsam für die Seele Ich habe heute auch noch mal lange mit meiner Hebamme darüber gesprochen. Ich werde jetzt erstmal so weitermachen, und ihn noch häufiger anlegen, da meine Milchproduktion wieder angekurbelt werden muss. Erst wars zu viel Milch, jetzt zu wenig. Immerhin hat er von gestern zu heute zugenommen, auch wenn nicht nur vom stillen, da ich ja ab und an ein bisschen pre Milch gebe. Wir haben nun auch nochmal ein anderes stillhütchen probiert. Das scheint besser auf meine Brustwarze zu passen, als das was ich im Krankenhaus bekommen habe. Also die 14 Tage werde ich jetzt durchziehen und dann schauen, wie es läuft. Ich hoffe natürlich sehr, dass diese extremen Schmerzen doch noch nachlassen und ich insgesamt entspannter werde. Ansonsten sehe ich es auch so, dass meine Kinder mehr von einer entspannten Mama haben als eine vor schmerzen weinende, die total angespannt ist, weil sie sich selbst unter Druck setzt. Aber ist schon Wahnsinn, dass das Stillen für manche Frauen echt so eine mammutaufgabe ist.


angi159

Antwort auf Beitrag von Netti2020

Hallo, es wurde ja schon viel gesagt. Ich möchte aber hinzufügen, dass du bei so einem kleinen Baby keine Flasche geben solltest, wenn das Stillen nicht gut klappt. Dein Baby muss das Stillen lernen und ein Sauger fühlt sich ganz anders an. Außerdem wird durch jede Flasche, die du gibst, weniger Milch produziert. Ich schreibe das nicht, um dich zu verunsichern, sondern um dem baldigen Abstillen vorzubeugen. Liebe Grüße und viel Erfolg