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Stillhütchen abgewöhnen

Thema: Stillhütchen abgewöhnen

Hallo, mein Sohn ist fast 3 Wochen alt. Uns wurde im Krankenhaus leider direkt ein Stillhütchen aufgeschwatzt, das ich gerne loswerden möchte. Wir versuchen es bereits seit einiger Zeit ihn an die Brust zu gewöhnen. Er trinkt zwar hervorragend mit Hütchen, aber ich finde es umständlich und fände es ohne Hütchen einfach schöner. Gestern nachmittag hatte ich einen kleinen Erfolgsmoment: ich habe ihn zum ersten mal gebadet und danach nackt auf meine haut gelegt. Er war dann so ausgehungert, dass er tatsächlich an die brust ging und richtig gut trank(ca. 10-15 Minuten pro Seite). Seitdem versuche ich strikt das Hütchen wegzulassen und ihn quasi zur Brust zu zwingen. Leider trinkt er nur wenig (insgesamt max 5 min) und es ist ein Kampf, weil er sich zwischendrin unglaublich aufregt und einen roten Kopf bekommt. Ich habe aber gelesen, dass babys das Hütchen vergessen würden, wenn man es schafft, dass sie 24 stunden darauf verzichten. Ich habe nun zwei fragen: 1. ist meine Herangehensweise zu radikal? Ich biete ihm aktuell ja nur noch die Brust an (ohne stillhütchen) Ich weiß jetzt halt, dass er es theoretisch kann, weil er es ja gestern Nachmittag gut geschafft hat. 2. was ist, wenn wir das stillen nicht so gut hinbekommen? Kann es im schlimmsten Fall dazu kommen, dass er sowohl Probleme haben wird an der Brust zu saugen als auch das Hütchen vergisst? Sprich: Kann es sein, dass meine Herangehensweise dazu führt, dass mein Sohn dann überhaupt nicht mehr trinkt und ich ggf zufüttern muss bzw auf flasche umstellen muss? Danke!

von Bonduca am 28.10.2022, 05:00



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Bei mir war es genauso, ich habe die ersten Wochen mit Hütchen gestillt. Dann haben wir gewechselt, und es war zunächst natürlich etwas holprig, so wie bei Euch jetzt. Aber dann ging es problemlos, und letztlich habe ich sogar langzeitgestillt bis ins zweite Lebensjahr hinein, weil‘s so bequem und praktisch war. Das mit dem 24 Stunden hatte ich noch nicht gehört, es scheint mir aber auch nicht so wichtig zu sein. Ich habe einen Kompromiss gemacht: Zuerst immer ohne Hütchen gestillt, nach einigen Minuten, wenn der erste Hunger vorbei war und das Meckern kam, das Hütchen aufgesetzt. Und es irgendwann ganz weggelassen. Nein, eine Saugverwirrung gibt es dabei nicht, davor musst Du keine Sorge haben. Die echte Saugverwirrung ist so selten, dass viele Hebammen inzwischen bezweifeln, dass es sie überhaupt gibt. Meine Hebamme (über 60 Jahre alt) hatte in ihrer gesamten Laufbahn noch keine Saugverwirrung erlebt. Von daher: Gelassen bleiben, aber ruhig auch ein bissl konsequent. LG

von Bonnie am 28.10.2022, 08:04



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Ich finde das hört sich super an, wie du es machst. Er muss sich daran gewöhnen, aber er kann es. Bald wird es ganz entspannt klappen, da bin ich mir sicher.

von angi159 am 28.10.2022, 10:02



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Ach ja, was nicht alles vorab verteufelt wurde bei mir: Fläschchen, Stillhütchen, Schnuller…Im Krankenhaus war gleich klar, dass alle zufriedener sind, wenn unser Kind endlich satt wird. Also auch Hilfe mit Stillhütchen. Mich nervte die Hygiene damit auch, aber es lief damit einige Wochen sehr gut und deshalb finde ich es auch ok, wenn man sie benutzt. Zum Loswerden wurde mir der Tipp gegeben, mit Hütchen den ersten Hunger stillen zu lassen und das Kind dann mal kurz anzudocken, Hütchen schnell weg und weiter trinken lassen. Das klappte.

Mitglied inaktiv - 29.10.2022, 00:47



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ABzudocken muss es heißen

Mitglied inaktiv - 29.10.2022, 00:48



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Danke für die Antworten! Ich setz mich da selber zu sehr unter Druck. Teilweise fühle ich mich als wäre ich eine schlechte Mutter, weil ich es nicht hinkriege und sitze dann heulend auf der Couch ( der Wochenbettblues tut sein übriges). Meine radikale Herangehensweise konnte ich nicht durchziehen, weil es mir das Herz brach. Ich versuchs mal mit der Hybrid Lösung - also erst hütchen und dann abdocken. Ganz liebe Grüße!

von Bonduca am 30.10.2022, 14:10



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Ich hatte auch anfangs so ein Hütchen und habe es dann auch weg gelassen und es ging. Ich weiß nicht mehr genau wie. Aber ich denke mehr Hunger und Zug hat er vielleicht am Anfang und strengt sich dann für die Hütchenseite gut an? Oder ist er zuerst ungeduldig und leicht frustriert? Dann nimm erst die leichte Seite und dann trinkt er im Rhythmus an der Hütchenseite weiter? Bei jeden Trinken formt dein Kind die Brustwarze etwas und es wird immer leichter.

von Geisterfinger am 31.10.2022, 17:29



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Ich hab nach der Geburt auch 2 Wochen mit Stillhütchen gestillt, dann habe ich es bis zu ca 4 Wochen manchmal nachts gebraucht, der Busen öfters hart war und der Kleine die Brustwarze nicht gut greifen konnte. Bevor er nachts wach wurde und schrie schnell Stillhütchen drauf. Erst mit Stillhütchen angelegt und nach 5 Minuten habe ich es weggenommen und es hat geklappt. Ich fand das am Anfang super, hatte nämlich keine Wunden Brustwarzen. Ist doch toll, dass es sowas gibt! Mach doch nach deinem Gefühl. Probier es weiter hin. Wenn er aber hysterisch schreit und du weißt er beruhigt sich mit dem Stillhütchen, würde ich es ihm tdem geben. Alles gute

von Mi Mi am 01.11.2022, 15:28