Frage: Tagsüber abstillen mit 11 Monaten

Hallo, meine Tochter ist elf Monate alt und stillt noch recht viel. Alle 3 std ca. Nachts kommt sie 2x. Sie isst zwar alles, allerdings nicht viel. Das stillen ist nach wie vor das, was sie satt macht und auch ihr Durstlöscher, denn sie trinkt leider nichts. So langsam würde ich gerne mehr Zeit für mich haben. Die war ein absolutes Schreibaby, wir haben eine Horrorzeit hinter uns. Ich habe noch einen größeren Sohn und ich möchte einfach gerne mal mit ihm alleine etwas unternehmen, oder auch selbst mal für mehr als 3 std die whg verlassen. Die kleine schreit beim Autofahren immer so sehr, so dass wir zusammen keine Unternehmungen machen können, was für den großen nicht schön ist. Kurz um: ich würde gerne am Tag abstillen. Ganz möchte ich noch nicht abstillen, denn ich mag stillen und sehe auch keinen Grund es nun gänzlich zu beenden. Abends, nachts und morgens stillen, also rund 4x in 24 std wäre ideal. Aber wie gehe ich vor? Sie verlangt schon auch die Brust, das zeigt sie deutlich. Darf ich sie ihr dann einfach verwehren? Dann würde sie schreien und das täte mit wiederum so leid, dass ich meine wünsche vor ihre stelle :( Wie gehe ich am besten vor, damit sie mehr isst und trinkt? Denn das wäre ja total wichtig, denn aktuell reicht es nicht um nicht mehr zu stillen. Über ein paar Tipps würde ich mich sehr freuen!

von Seerose89 am 01.06.2017, 14:38



Antwort auf: Tagsüber abstillen mit 11 Monaten

Liebe Seerose89, im ersten Jahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und es ist normal, dass dein Baby noch sooft an die Brust möchte. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Lass dich leiten von deiner Kleinen, sie WEISS genau, was sie braucht. Wenn sie nichts oder nur wenig essen mag, dann lass sie. Sonst erzeugst du nur einen Stress, der keinem von Euch gut tut. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Ganz sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach weiterhin immer wieder aus und gib deinem Kind noch etwas Zeit. Dein Baby wird von ganz alleine mehr essen und irgendwann auch weniger trinken! Wenn Du etwas unternehmen möchtest, könntest Du auch abgepumpte Muttermilch anbieten, vielleicht klappt das ja und Du hast etwas mehr Freiheit. Ich bin sicher, dass sich die Situation bald von ganz alleine bessert, ohne Druck und Kampf. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 01.06.2017



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