Hallo ,
ich bin Mama von zwei Kindern und nachdem ich bei meinem großen schon nach 3 Wochen abstillen musste, hatte ich mir fest vorgenommen meinen zweiten so lange wie möglich zu stillen, da er auch planmäßig der letzte ist und ich die Zeit genießen wollte.
Vorgestern gab ich ihm das erste mal spontan ein wenig Möhrenbrei gegeben, hat er auch ganz gut genommen (vom glas umgefüllt in eine Schüssel ca 4 Teelöffel) gestern und heute das selbe. Zum Abend hin bin ich fast verzweifelt trotz stillen schien er immernoch hunger zu haben und da wir schon ein Gläschen mit Abendbrei zuhause hatte dachte ich mir ach wirst du ihm mal was geben und fing mit ein paar Löffel wie zum Mittag an im Endeffeckt hat meiner kleiner das ganze Glas bis auf einen Teelöffel leer gegessen. Nun habe ich ANgst das ihm meine Milch evt doch nicht mehr reicht und er nciht mehr satt wird, sollte ich jetzt doch darüber nachdenken auf Flasche umzusteigen was ich gar nicht möchte.
Hilfe ich weiß nicht mehr weiter und möchte ihm eigentlich die Pappindustriemilch (hatte sie bei meinem großen probiert)so lange wie möglich ersparen, ich weiß sie werden auch damit groß
Lg steffi und klein Steven (27.januar2009)der jetzt seelig in seinem Bettchen liegt und schläft wie ein Stein
Mitglied inaktiv - 18.06.2009, 21:12
Antwort auf:
reicht die milch trotzdem noch oder mach ich jetzt mit der breimahlzeit nen fehl
Liebe Steffi,
ich denke nicht, dass dein Kind nicht satt wird von deiner Milch, sondern einfach neugierig auf die Beikost war.
Wie hat dein Kind denn bisher zugenommen?
Ich würde in diesem Alter noch keinen Milchbrei geben, sondern erst einmal mit der Beikost am Mittag beginnen.
Es ist am günstigsten mit jeweils nur einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Der Begriff BEI-Kost sollte wirklich wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen.
Sollen oder müssen aus irgendeinem Grund Stillmahlzeiten vollständig durch Beikost ersetzt werden, sollte nach Möglichkeit ein Abstand von ca. vier Wochen zwischen zwei Mahlzeiten liegen.
In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss nicht unbedingt eine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann.
Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien.
Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Tee oder Saft sind nicht notwendig.
Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte.
Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei.
Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch "Babyernährung gesund & richtig - B(r)eikost und Fingerfood" von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.06.2009