Hallo noch einmal an die Fachleute,
ich hatte Anfang Juli abgestillt (langsam, nach und nach, eigentlich alles "richtig" gemacht), hatte jedoch trotzdem die Milch nicht losbekommen. Nach dem letzten Trinken meiner Tochter, habe ich für c.a. 14 Tage ausgestrichen und anschließend gekühlt, Salbei- und- Pfefferminztee im Wechsel getrunken. Leider hatte ich immer noch sehr harte Stellen in der Brust. Meine Hebamme sagte mir, ich solle zusaätzlich Phytolacca D2 nehmen und nicht mehr ausstreichen (Pfefferminztee habe ich weggelassen, ich halte ehrlich gesagt aber nichts von Homöopathie), auch das war erfolglos. Laut Frauenärztin gibt es keine Abstilltabletten mehr, das muss so weggehen, ich soll wenig trinken (bei den Temperaturen der vergangenen Wochen auch kein produktiver Tip finde ich) und enge BHs tragen. Jetzt, über einen Monat später, habe ich immer noch in beiden Brüsten sehr große Verhärtungen, die nicht spannen oder weh tun, außer, man fasst hin (das Kind klopft ab und zu mal darauf, dann merke ich es und wenn ich dann abtaste, tut es auch weh). Ist das normal oder kann das ein Stau sein? Ich habe noch eine Überweisung zur Mammographie bekommen, damit man auf Nummer sicher gehen kann, dass es sonst nichts ist, da wir familiäre Vorbelastung mit Brustkrebs haben, soll aber erst Ende des Quartals hin, damit es nicht vom Abstillen kommt. Würde man denn bei einer Mammographie keinen Unterschied zwischen Tumoren und einem Milchstau sehen? Ich bin nun langsam mit meinem Latein am Ende und auch verunsichert. Vielleicht können Sie mir weiterhelfen.
Vielen Dank und schöne Grüße
von
FrohNie
am 09.08.2018, 10:16
Antwort auf:
Probleme nach Abstillen
Liebe FrohNie,
sobald sich die Brust gespannt anfühlt oder schmerzt, solltest Du auf alle Fälle entweder gerade so viel Milch ausstreichen, dass die Spannung nachlässt oder (falls die Brust nicht gestaut ist und "nur" schmerzt) die Brust kühlen. Bitte streiche wirklich nicht mehr aus, als unbedingt notwendig, sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt. Deine Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern und schließlich ganz einstellen., aber sie braucht etwas Zeit dazu.
Es ist auch empfehlenswert, den Salzkonsum während des Abstillens einzuschränken. Es ist nicht notwendig die Flüssigkeitszufuhr einzuschränken, trinke entsprechend deinem Durstgefühl.
Wenn noch Verhärtungen da sind, dann ist das ein Milchstau und muss behandelt werden.
Ein Einschränken der Trinkmenge (wie es leider immer noch häufig empfohlen wird) ist nicht empfehlenswert. Trinke entsprechend deinem Durstgefühl. Was hingegen hilfreich sein kann, ist das Einschränken des Kochsalzkonsums.
Auch solltest Du keinesfalls die Brust hochbinden. Was hilfreich sein kann ist ein gut sitzender, stützender BH, der jedoch keinesfalls einengen darf.
Wenn eine Frau in der Stillzeit einen Knoten oder eine Verhärtung ertastet und diese Verhärtung nicht durch eine Behandlung wie bei einem Milchstau innerhalb weniger Tage vergeht, dann sollte selbstverständlich eine Ärztin/Arzt die Brust anschauen. Bei Bedarf sind dann sowohl ein Ultraschall als auch eine Mammographie möglich, ohne dass das Stillen unterbrochen werden muss. Frau sollte sich dann lediglich eine Ärztin/Arzt suchen, die über Erfahrung mit einer laktierenden Brust verfügt.
Sollte es nach Ultraschall und Mammographie immer noch Zweifel geben, dann kann auch eine Gewebeentnahme in der Stillzeit durchgeführt werden.
Am besten gehst Du in ein zertifiziertes Brustzentrum!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.08.2018