Hallo,
schön, dass ihr wieder erreichbar seid.
Ich habe ein Riesenproblem mit meinem Sohn. Er ist jetzt 16 Monate alt und wurde in der letzten Zeit noch morgens, mittags, abends und einmal nachts gestillt. Dazu hat er auch immer mehr anderes gegessen. Ich dachte wir wären auf einem guten Weg und könnten das Stillen langsam reduzieren (als nächstes morgens).
Nun sind wir seit zwei Wochen in Kur. Die erste Woche war mein Sohn krank - eine Woche Fieber, Schnupfen, Husten, vier Zähne kommen. Da wollte er nichts festes essen und weil er auch schlecht trinkt, habe ich mehr gestillt. Jetzt isst er wieder besser, will aber trotzdem ständig an die Brust. Vor allem nachts. Wir haben dann 3-4 Std. Geschrei bis er wieder vor Erschöpfung einschläft. Wenn ich ihn dann stille (auch mehr als einmal) schreit er sofort, wenn ich ihn wieder abnehme, egal wie lange er gestrunken hat. Ich vermute er will nur Nuckeln zur Beruhigung oder wegen seinen Zähnen (?). Mich stört das sehr und ich denke schon ans Abstillen.
Kann ich auch von jetzt auf gleich abstillen? Ist das vielleicht einfacher für ihn? Was mache ich dann mit meiner Brust? Ich hatte schonmal einen Milchstau.
Was kann ich sonst tun? Die Zähne sind leider noch nicht durch. Das kann wohl noch dauern, aber das Zahnfleisch ist dick geschwollen.
Ich bin dankbar für jeden Tipp!
Viele Grüße
von
KrümelsMami2009
am 17.02.2011, 08:38
Antwort auf:
Permanentes Stillverlangen von Kleinkind - Abstillen?
Liebe KrümelsMami2009,
dein Kind war krank, es bekommt Zähne und muss sich auch in einer neuen Umgebung zurecht finden, das sind eine Menge Gründe, um schlecht zu schlafen.
Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, könntest Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben.
Dein Kind wird nicht auf einmal besser schlafen, wenn Du nicht mehr stillst und es wird wohl stressiger sein, wenn Du es auf andere Weise beruhigen musst.
Vielleicht kannst Du dich noch ein wenig gedulden und erst einmal wieder etwas Ruhe einkehren lassen. Ein paar Tage keinerlei Versuche mit Abstillen und einfach nur Stillen nach Bedarf und das Anbieten von Beikost auf der einen Seite und viel Erholung und Entspannung für dich selbst auf der anderen Seite
Sobald sich dann die Situation etwas entspannt hat und wenn Du für dich ehrlich alles Für und Wider des Abstillens abgewogen hast und dir dann sicher bist, dass Du abstillen willst (oder vielleicht eben doch nicht: ), überlege dir, wie Du das Abstillen angehen wirst.
Wenn Du dir aber für dich sicher bist, dass Du nachts nicht mehr stillen magst, dann wird das vermutlich nicht ganz ohne Trauer bei deinem Kind gehen. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
In diesen Gesprächen kannst Du dein Kind immer wieder darauf hinweisen, dass Du der Meinung bist, dass das Stillen in der Nacht nun eingeschränkt wird, dass Du es aber weiterhin genau so sehr lieb hast, wie schon immer.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt dir, dein Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Du wendest dich jedes Mal deinem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Du kannst dein Kind ja in der ersten Zeit zuerst stillen und dann deinem Partner übergeben.
Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, dein Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Mit Geduld, Ruhe und viel Liebe, werdet ihr das schaffen.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 17.02.2011