Liebes Expertenteam,
meine Tochter (17 Wochen) hat seit einigen Wochen vermehrt mit Blähungen zu kämpfen. Sie wird voll gestillt und ich habe extra darauf geachtet, nichts blähendes zu essen. Jetzt habe ich vorhin den Tipp bekommen, keine Milchprodukte zu essen, da dass den Speiseplan doch ziemlich einschränkt, wollte ich nachfragen, was man in diesem Fall alles weglassen soll/muss oder was erlaubt ist (z.B. etwas Sahne in einer Soße oder Milchpulver in verschiedenen Speisen).
Ich hätte auch noch eine Frag zu der „Anwendung“ von Pfefferminztee. Wie lange dauert es, bis die Milchhemmende Wirkung einsetzt, ich habe bald einen Termin, der etwas länger geht und bei dem ich nicht zwischendurch abpumpen kann und wolllte deshalb Pfefferminztee trinken, um nicht „auszulaufen“
Vielen Dank und viele Grüße
von
MA80
am 04.09.2012, 22:13
Antwort auf:
Milchprodukte beim stillen weglassen?
Liebe MA80,
es kommt zwar sehr viel seltener vor als Allgemein angenommen, aber gelegentlich
gibt es ein Kind, das mit vielen Koliken reagiert, weil es etwas nicht verträgt, was die Mutter zu
sich nimmt. Relativ häufig sind bei diesen Kinder Kuhmilch und Kuhmilchprodukte die
Auslöser.
Das Herausfinden, was eventuell die Unverträglichkeitsreaktion beim Baby hervorruft ist ein
Detektivspiel. Wie bereits schon erwähnt steht Kuhmilch ganz oben auf der „Hitliste“. Du
kannst einmal den Versuch wagen und dich für einige Zeit konsequent kuhmilchfrei ernähren
und beobachten, wie dein Kind reagiert. Ehe Du jetzt jedoch alle Milchprodukte (und es gibt
wahnsinnig viele Lebensmittel, in denen Milch enthalten ist), solltest Du dich informieren, wie
Du trotz fehlender Milchprodukte genügend Kalzium usw. zu dir nimmst. Bis eine Besserung
feststellbar ist, vergeht in der Regel meist mindestens eine Woche.
Manche Babys leiden in den ersten Monaten unter Koliken, ohne dass sich eine Ursache finden
lässt und ganz gleich was die Mutter isst und trinkt. Hier bleibt nichts anderes übrig als diese
anstrengende Zeit durchzustehen, bis das Baby älter und reifer geworden und aus dem
Kolikalter herausgewachsen ist. Bis dahin, brauchen die Eltern gute Nerven, viel Geduld und
das Baby viel Körperkontakt (den ja jedes Baby bekommen sollte) und Trost.
Vielleicht findest Du in dem Buch „Das 24 Stunden Baby“ von Dr. William Sears noch
Anregungen, wie Du dir und deinem Kind das Leben leichter machen kannst. Das Buch ist im
Buchhandel, bei der La Leche Liga und bei jeder LLL Stillberaterin erhältlich.
Mit dem Pfefferminztee wirst Du ums Ausstreichen oder Abpumpen nicht herum kommen, ohne einen Milchstau zu riskieren. Am besten streichst Du zur gewohnten Stillzeit Milch aus und legst dann gleich an, wenn Du nach Hause kommst.
Ich wünsche euch ein baldiges Ende der anstrengenden Zeit.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 05.09.2012