Nachts stillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Nachts stillen

hallo! ich wende mich heute mit folgender frage an sie: meine tochter ist inzwischen 13 monate alt, und ich stille sie noch immer. sie ißt ganz normal, aber wenn sie müde ist, oder am abend zum einschlafen nuckelt sie noch an der brust. sie fordert das auch noch immer ein, meine persönliche theorie dafür ist, daß sie das vielleicht braucht, da ich wieder arbeiten gegangen bin, als sie erst 10 wochen alt war. trotzdem habe ich sie noch voll gestillt, bis sie 6 monate alt war. ich arbeite im schichtdienst, und wenn ich nicht zu hause bin, kommt sie sehr gut ohne brust aus. mein "problem" nun sind die nächte. wenn ich nachtdienst habe, schläft sie fast die ganze nacht durch, trinkt einmal ein bisschen wasser, oder kuschelt kurz mit ihrem papa, und schläft dann weiter. (sie schläft noch bei uns im schlafzimmer.) wenn ich nicht da bin, schläft sie in unserem zimmer in ihrem bett. wenn ich da bin (und das sind ja die meisten nächte), dann kommt sie etwa alle 1-2 stunden. sie trinkt aber nicht, sondern nuckelt nur. ich habe schon versucht, sie nur zu beruhigen, mit ihr zu kuscheln, oder ihr einen schnuller an zu bieten. den lehnt sie aber total ab, auch von ihrem papa. dadurch, daß sie so oft an die brust will, bin ich so müde, daß sie jede nacht in unserem bett schläft, da ich zu erschöpft bin, um sie immer wieder in ihr bett zu legen. ich bin wirklich so müde! ich kann sie auch sehr schlecht in ihr bett legen, wenn sie schläft. auch am tag wird sie wach, sobald ich sie ab lege. auch das klappt bei meinem mann meist problemlos. wir haben auch schon probiert, daß mein mann am abend mit ihr ins bett geht, so wie er es auch macht, wenn ich arbeite. aber dann schreit sie so lange, und weint, bis ich wieder mit ihr ins bett gehe. und da sie eh erst gegen 22:00 Uhr schlafen geht, schlafe ich dann auch mit ihr ein. vielleicht sollten wir sie in ihrem zimmer schlafen lassen, aber wie soll das funktionieren, wenn sie kaum in ihrem bett schläft? ich möchte mich auch nicht beklagen. ich liebe mein kind über alles, und ich bin sehr glücklich, daß ich sie habe. aber ich merke wirklich, daß ich von der müdigkeit her an meine grenzen stosse. vielleicht haben sie ja noch einen rat für mich! ganz herzlichen dank! jessica

von jessicaswier am 09.04.2013, 21:11



Antwort auf: Nachts stillen

Liebe Jessica, keine Bange: Jeder, der Kinder hat, weiß, dass du dich ganz sicher nicht beklagst, oder gar kein Kind nicht lieb hättest! Aber auch wir Mütter haben unsere Grenzen und du hast eben gerade deine erreicht. Realistisch betrachtet ist es sicherlich so, dass sich deine Maus in der Nacht bei dir das holt, was sie zu anderen Zeiten entbehrt hat. Sie ist sehr intelligent, denn sie weiß genau, wann es möglich wäre und wann nicht. Sie spürt, dass du da bist und dann bedeutet das für sie: Nähe tanken bei Mama, so viel wie möglich. Vielleicht spürt sie auch, dass bei dir so ein bisschen ein "schlechtes Gewissen" da ist (für das es keine Notwendigkeit gibt; Millionen Frauen müssen bald nach der Geburt wieder arbeiten, und es ist ok, die Kinder überleben das!), und dies verunsichert sie und lässt sie erst recht deine Nähe suchen, wenn du da bist? Du hast 2 Alternativen: Entweder nimmst du es hin, und versuchst es euch in deinem Bett so gemütlich wie möglich zu machen, damit dich das nächtliche Stillen weniger belastet (weil du dazu weniger wach werden musst), oder du entscheidest, dass es einfach nicht mehr geht (und es wäre dein gutes Recht, dies zu tun!), und ihr hört auf. Es bedeutet, dass ihr einige Nächte lang ziemlichen Stress haben werdet, aber es ist zu erwarten, dass sich nach 3 oder 4 Nächten eure Kleine geschlagen gibt und verinnerlicht, dass nicht mehr gestillt wird (wohl aber z.B. viel gekuschelt und weiter ganz nah bei Mami geschlafen...). Die Entscheidung kann dir/euch niemand abnehmen. Es ist möglich, dass in zwei bis 3 Monaten alles leichter klappt (wenn du jetzt denkst: Abstillen geht gar nicht, das kann ich ihr nicht antun), und so wäre eine "Schonfrist" vielleicht etwas, das euch hilft. Denn wenn du nicht mehr unter dem Druck einer Entscheidungs stehst, fällt es auch deiner Tochter vermutlich einfacher, dich loszulassen. Und dann löst sich das Problem ganz von allein. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 10.04.2013



Antwort auf: Nachts stillen

Hallo Kristina, das mit der Intelligenz hast Du toll ausgedrückt! Das wirds auch bei uns gewesen sein, denn plötzlich, als ich kurz davor war abzustillen oder wenigstens die stillfreie Nacht einzulegen (ich hatte hier auch dazu geschrieben), und ich wirklich nicht mehr konnte, da schlief unsere Kleine plötzlich lange und wollte nur noch 1 mal nachts trinken. Und ich Dösel lag erstmal die ersten zwei Nächte wach und hab mich gefragt, warum sie nun nicht mehr soviel stillen will ;-))) statt selbst zu schlafen. Naja, das mach ich jettz meist, es sei denn sie kränkelt oder die Zähne wachsen weiter, da will sie noch etwas mehr. Aaaaber: ich war so happy an dem Tag, als sie das erste Mal nach 1,5 Jahren wieder 7 Stunden durchgeschlafen hatte :-) LG Britta

von brittawirdmama am 11.04.2013, 12:08



Antwort auf: Nachts stillen

Hallo Jessica, jaaaa, es wird besser! Kopf hoch und Vertrauen haben, Du machst es richtig und sie wird es bestimmt auch merken, wenn Du wirklich nicht mehr kannst, so wie bei uns. Eine Alternative an den den Tagen, an denen Du selbst sehr, sehr müde bist, wäre vielleicht, dass Du allein woanders im Haus/in der Wohnung schläfst, und Dein Mann mit Eurer Kleinen zusammen in Eurem Bett? Dann mach Dir aber das Babyphon an, sonst machst Du Dich vielleicth noch total verrückt und schläfst trotzdem nicht..... Alles Gute Britta

von brittawirdmama am 11.04.2013, 12:10