Abstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen

Hallo, mein Kleiner ist 10 Monate und wird nur noch nachts zum einschlafen gestillt. Leider wacht er nachts zum Teil alle 1-2 Stunden auf und schläft nur an der Brust wieder ein. Das geht schon einige Wichen so und mittlerweile kann ich nicht mehr. Haben sie einen Tip wie ich abstillen kann? Vielen lieben Dank

von rosamunde80 am 06.09.2020, 21:18



Antwort auf: Abstillen

Liebe rosamunde80, viele Babys im Alter deines Kleinen wachen nachts häufig auf, und Abstillen gewährleistet nicht, dass sie das NICHT trotzdem tun. Darum ist es wichtig, diese Entscheidung sehr bewusst zu treffen, denn viele Mütter finden es dann doch weniger anstrengend, ihr Baby nachts an die Brust zu lassen als aufzustehen und ein Fläschchen zuzubereiten. Eine Möglichkeit, in dieser Phase trotzdem genug Schlaf zu bekommen wäre, das Baby mit ins Bett zu nehmen. Wenn das z.B. an der Wand steht oder mit einem Gitter gesichert ist, so dass ein Säugling nicht herausfallen kann, brauchst du gar nicht ganz wach zu werden, wenn dein Baby nachts trinken will. Zugleich kannst du auch versuchen, das nächtliche Stillen zu reduzieren, in dem du etwa stillfreie Zeiten in der Nacht einführst. Hier kannst du die Details dazu nachlesen: https://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/Wie-abends-abstillen_178174.htm Wenn du doch lieber komplett abstillen möchtest, dann bedenke, dass für deinen Sohn das Stillen durchaus noch wichtig ist und sein Bedürfnis danach ganz natürlich und normal ist. Er tut nichts falsches, wenn er nach der Brust verlangt und er hat kein Bewusstsein darüber, dass es Mama stressen könnte. An der Brust findet er ja auch nicht nur Nahrung, sondern Nähe, Geborgenheit, Trost, Sicherheit. All das, was auch wir empfinden, wenn uns eine Person umarmt, die uns sehr liebt und der wir voll vertrauen können. Dieses Gefühl braucht jeder Säugling, damit sich sein Nervensystem gesund entwickeln kann. Die beruhigenden Hormone wirken auf die Entwicklung des Gehirns. Sehr schön erklärt ist das in dem Buch "Die neue Elternschule: Kinder richtig verstehen und liebevoll erziehen" von Margot Sunderland. Es ist also nachvollziehbar, dass ein Säugling, der von sich aus noch nicht bereit ist abzustillen, sich beschwert und protestiert mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln. Und drum ist es auch verständlich, dass das Wichtigste, was er dann braucht, liebevolle und einfühlsame Begleitung ist. Sprich: Jede Mutter hat jederzeit das Recht zu entscheiden, dass sie nicht mehr stillen mag. Sie sollte ihrem Kind aber mit viel Geduld und Liebe beistehen, bis dieses versteht, dass es sich mit Alternativen zufrieden geben muss und auch kann. Leider ist dieser Beistand in der Regel deutlich anstrengender als (in diesem Fall) dem Baby zu geben, was es benötigt, es also zu stillen. Denn einen schreienden Säugling nachts durch die Wohnung zu tragen, ihm beruhigende Laute ins Ohr zu raunen und ihm hin und wieder einen Schluck Wasser oder Ersatzmilch anzubieten (die wütend abgelehnt werden) ist kein Zuckerschlecken. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Mütter dazu, doch noch etwas länger zu stillen, sich das Leben mit dem Stillen dabei so einfach wie möglich zu machen, eben z.B. in dem sie das Kind mit zu sich ins Bett nehmen. Ich hoffe, meine Antwort hilft dir weiter. Konkrete "Anleitungen" zum Abstillen gibt es keine, weil es immer abhängig davon sein wird, wodurch sich ein Baby beruhigen oder ablenken lässt und wie die Person, die das Kleine dabei betreut, selbst so drauf ist (wie robust sind die Nerven, was macht sie selbst nervös usw.). Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 07.09.2020



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