Abstillen

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Abstillen

Ich wollte mal nach Tips fragen zum abstillen mein Sohn ist jetzt 1 Jahr und brauch die Brust sehr auch zum einschlafen....und langsam denk ich mit aufzuhören wie sollte ich das am besten machen?

von Mai1981 am 24.06.2011, 13:50



Antwort auf: Abstillen

Liebe Mai1981, Stillen ist viel, viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Es ist Trost, Geborgenheit, sicherer Hafen und ein Weg zur Ruhe zu kommen, wenn die Wellen des Alltags so hoch geschlagen sind, dass das Kind keinen Weg mehr weiß, um mit sich selbst und der Umgebung ins Reine zu kommen. Darum ist so manches Einjähriges noch gern an der Brust und findet dort am leichtesten den Absprung zum Einschlafen. Das ist also nichts krankhaftes oder schlimmes, und du "dürftest" dass ohne Angst gern noch weiterführen - für dein Kleines wäre es gar nicht schlecht... Wichtig ist nun, wenn du deinen kleinen Mann daran gewöhnen möchtest, dass er ohne Brust einschläft, dass Du deinem Kind klar erklärst und sagst, was Du willst und was Du nicht mehr willst. Zum Anderen muss für dein Kind deutlich erkennbar sein, wo deine Grenzen gesetzt sind. Liebevolle Konsequenz ist das Zaubermittel in der Erziehung. Hilfreich kann es sein, erst einmal eine "stillfreie Zeit" in der Nacht einzuführen. Eine detaillierte Erklärung dazu findest du in diesem posting: http://www.rund-ums-baby.de/stillberatung/beitrag.htm?id=122732&suche1 =stillfreie+Zeit&seite=1#start Ich werde dir nun auch noch ein paar Möglichkeiten aufzählen, ein älteres Stillkind von der Brust zu entwöhnen: Eine Methode, die sich beim allmählichen Abstillen bewährt hat heißt „biete nicht an, lehne nicht ab". Das bedeutet, dass Du deinem Kind die Brust nicht von dir aus anbietest, aber auch nicht ablehnst, wenn es danach verlangt. Viele Kinder wurden auf diese Weise abgestillt. Eine weitere Möglichkeit heißt Ablenkung. Durch Ablenkung abzustillen bedeutet, deine Gewohnheiten von Tag zu Tag erheblich zu verändern. Du musst die vertrauten Stillsituationen vermeiden und neue Betätigungsfelder schaffen. Für das eine Kind kann das bedeuten, dass Ihr viel häufiger Ausflüge zu Orten unternehmt, die deinem Kind gefallen und wo es viele Menschen und viel Trubel gibt. Für ein anderes Kind bedeutet dies vielleicht, das Leben erheblich ruhiger zu gestalten, um Situationen, die es als bedrohlich empfindet, zu verringern. Es kann auch ablenkend wirken, wenn Du dein übliches Verhalten in bestimmten Situationen veränderst. Wenn Du zum Beispiel sitzen bleibst anstatt dich hinzulegen, wenn Du dein Kind zum einschlafen bringst. Andere Möglichkeiten sind Vorlesen, Singen oder vielleicht ein neues Spielzeug. Manchmal bringt es dich auch weiter, wenn du das Stillen immer dann, wenn dein Kind diesen Aufschub verkraften kann, für eine Weile verschiebst. Das kannst Du flexibler handhaben als den Vorsatz eine bestimmte Stillmahlzeit ausfallen zu lassen. Du kannst auch versuchen die Stillzeiten zu verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen anbieten. Außerdem möchte ich dir das Buch „Wir stillen noch über das Leben mit gestillten Kleinkindern" von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 24.06.2011



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