Meine Tochter wird Anfang Maerz ein Jahr alt. Ich stille sie nur noch nachts, womit ich aber gerne aufhoeren moechte. Beim Abstillen der anderen Mahlzeiten gab es keinerlei Probleme, nur diese Letzte ist dafuer umso schwieriger. Ich muss dazu vorweg sagen, dass sie die Flasche niemals akzeptiert hat und sie ihr Trinken seit jeher aus diversen anderen Behaeltnissen bekommt. Sie nimmt ausserdem seit dem 5. LM auch keinen Schnuller mehr. Hat ihn von heut auf morgen verweigert. Diese beiden Dinge machen es daher so schwierig sie nachts anderweitig zu beruhigen, wenn sie wach wird. Ich habe schon mehrere Male versucht (mit laengeren Abstaenden dazwischen) sie wieder an den Schnuller zu gewoehnen. Jedoch wird sie jedesmal richtig boese dabei. Das Gleiche hab ich auch mit der Flasche probiert - selber Effekt. Das Problem ist, dass sie einfach nicht wieder einschlaeft ohne Stillen. Sie kaempft sich regelrecht Richtung Brust, saugt an meinem Dekolltee, weint und schimpft bis ich nachgebe. Selbst, wenn ich 30-40 Min. versuche sie auf meinem Arm in den Schlaf zu schaukeln, schlaeft sie partout nicht wieder ein. Je laenger ich es versuche, umso aufgewuehlter ist sie und umso laenger braucht sie dann an der Brust, um wieder einzuschlafen. Was kann ich denn noch tun, um sie sanft von der Brust zu entwoehnen? Vielleicht sollte ich auch erwaehnen, dass wenn immer sie muede ist oder geweint hat und ich sie dann auf den Arm nehme, sofort eine Hand Richtung Brust wandert, so als helfe ihr dieser Hautkontakt sich schneller zu beruhigen. Ich ziehe zwar die Hand dann wieder heraus(nicht grob, aber bestimmt) jedoch wiederholt sich gleich wieder alles. Mir ist dies vorallem in der Oeffentlichkeit sehr unangenehm. Was kann ich denn hier gegen tun? Ich hatte eigentlich nie vor so lange zu stillen (6 Monate waren geplant), habe jedoch die Beduerfnisse meiner Tochter akzeptiert und es dann doch als sehr schoen empfunden, diese Zweisamkeit mit ihr zu teilen. Jetzt jedoch machen mich die Naechte sehr fertig und ich moechte auch meinen Koerper wieder fuer mich haben. Es waere sehr nett, wenn sie mir einige hilfreiche Tipps geben koennten. Vielen herzlichen Dank dafuer schon mal im Voraus.
Liebe Gruesse
Mitglied inaktiv - 19.02.2009, 05:13
Antwort auf:
Abstillen
Liebe Seoulbaby,
wenn Sie nun abstillen wollen, dann sprechen Sie mit Ihrem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeigen Sie ihm, dass Sie es selbstverständlich noch genau so lieb haben wie schon immer. Sie entziehen ihm die Brust aber nicht Sie selbst und Ihre Liebe.
Dazu können Sie die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Sie können Ihr Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Eine andere Möglichkeit ist es, dass statt Ihnen, Ihr Partner die Nachtschicht bzw. das zu Bett bringen zum Teil übernimmt. Also nicht Sie wenden sich jedes Mal Ihrem Kind zu, sondern ihr wechselt euch ab und da ein Mann keine Brust zum Stillen hat, wird er euer Kind auf andere Weise beruhigen müssen. Sie können Ihr Kind ja zuerst (kurz) stillen und dann Ihrem Partner übergeben. Das Verändern von Ritualen kann helfen.
Das kann auf verschiedene Art und Weise möglich sein. Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn Ihr Partner nicht einspringen kann, bleibt es an Ihnen, Ihr Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass Ihr Kind weiterhin Ihre Liebe und Zuneigung spürt und Sie nicht gleich die Geduld verlieren, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probieren Sie es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.02.2009