Liebe Biggi, liebe Kristina,
meine Tochter ist bald 17 Mon. und ich möchte sie langsam abstillen. Aber wie geht man am besten vor? Zur zeit stille ich sie vom Mittagsschlaf und vom Nachtschlaf. Sie wacht dann aber nach 45 min. wieder auf und will wieder Brust zum Einschlafen. In der Nacht schläft sie mit mir und wacht
so ca. jede 1-1,5 St. auf, in Morgenstunden häufiger und beruhigt sich nur beim Nuckeln an der Brust (manchmal schnell, manchmal nuckelt sie bis 30-50min). Manchmal will die Kleine nach dem Wachwerden an die Brust, aber ich versuche sie letzte Zeit mit ihrem Lieblingskuscheltier abzulenken und es klappt häufig. Schnuller akzeptiert sie seit 4 Mon. nicht mehr.
Soll die Kleine zuerst lernen ohne Brust einzuschlafen oder zuerst ohne Brust in der Nacht auskommen?
Soll sie ein paar Nächte mit Papa oder Oma verbringen, oder ist es besser wenn ich dabei bin?
Gibt es irgendwelche Methoden den Schnuller dem Kleinkind wieder anzugewöhnen?
Darf sie nachts Milchflasche bekommen oder nur Tee/Wasser?
Vielen lieben Dank im Voraus und liebe Grüße!
Mitglied inaktiv - 14.03.2011, 11:21
Antwort auf:
Abstillen vom Kleinkind
Liebe Kisonka,
Stillen ist viel, viel mehr als nur Nahrung für den Körper und deshalb bedeutet Stillen nicht nur, dass das Kind Mahlzeiten an der Brust zu sich nimmt. Das sollte dir absolut bewusst sein, wenn Du dein Kind abstillst: Du ersetzt nicht einfach nur ein Nahrungsmittel durch etwas anderes.
Wenn Du jetzt für dich beschlossen hast, deine Tochter abzustillen, so kann ich dir nur davon abraten es auf durch "kalten Entzug" zu tun. Erstens kann dies zu einem schweren Bruch in der Beziehung zwischen dir und deinem Kind führen und zweitens gibt es keine Garantie, dass deine Tochter nach einem Wochenende oder einer Woche, die Du verschwunden warst nicht doch weiter an die Brust will.
Es ist einfacher, wenn Du mit einer Stillpause während einer gewissen Zeit in der Nacht beginnst. Du erklärst Deiner Tochter schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuchst, Signale zu definieren, die sie wiedererkennen kann (erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken) und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kannst Du jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sie sich dann darüber beschwert (was ganz sicher der Fall sein wird in den ersten 2-3 Nächten), dass sie nicht trinken darf, dann tröste ihn und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, aber bleibe konsequent und stille sie nicht, bis das vereinbarte Zeichen eintritt.
In der Regel akzeptieren Kinder in dem Alter relativ schnell die neuen "Spielregeln" - auch wenn sie zunächst protestieren.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das ich empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Ich drücke dir die Daumen, dass es klappt!
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 14.03.2011