Frage: Abstillen eines Kleinkindes

Hallo, mein Sohn, 2 Jahre alt, muss aus medizinischen Gründen abstillt werden. Hierzu habe ich bereits letzte Woche eine Frage gestellt, die ich hier nochmal wiedergebe: "Mein Sohn ist 2 Jahre alt. Er wird immer noch viel gestillt, und zwar tags und nachts. Aus medizinischen Gründen muss er nun abgestillt werden (Darmentzündung, vermutlich auch bedingt durch nicht altersgerechte Ernährung). Mein Problem ist nur, wie ich das schaffen soll. Andere Nahrungsmittel als Muttermilch interessieren meinen Sohn nicht. Nur mit viel Ablenkung isst er ein wenig Brei. Wenn mein Sohn mich sieht, will er häufig sofort "nuckeln". Darf er das nicht, gibt es Tränen und Geschrei. Auch die Stillzeiten zu verkürzen hat wenig gebracht, mein Sohn lässt das schlicht nicht zu. Als ich einen Tag lang abwesend war und sich mein Mann um unser Kind gekümmert hat, hat er auch fast nichts gegessen, er wurde nur immer quengelinger. Als ich mich dann wieder blicken ließ, hat er sich sofort den Bauch an meiner Brust voll geschlagen. Wie schaffe ich es nur, meinen Sohn ohne große Tränen vom Stillen los zu bekommen? Vielen Dank." Kristina hat geanwortet, ein Abstillen sei unsinnig. Die Antwort hier im Wortlaut "Liebe Uschi, ich verstehe die Situation nicht ganz: DIe Darmentzündung, die hat dein Sohn? Und darum soll er abgestillt werden? Das macht keinen Sinn, denn es gibt keine verträglichere Nahrung für ein Kleinkind als Muttermilch. Sie ist ganz sicher NICHT die Ursache für die Darmentzündung, und es klingt mir eher so als dass da jemand, als er hörte, dass der Bub noch gestillt wird, gleich froh war, einen "Schuldigen" gefunden zu haben. Auch führt Langzeitstillen nicht dazu, dass Kinder sich nicht "besser" ernähren. Selbstverständlich braucht ein Zweijähriger mehr als nur Muttermilch, doch wie gesagt: Schädlich wäre Muttermilch auch im Alter von 6 oder 8 Jahren niemals. Du sollst ihn nun also abstillen, damit er "endlich was ordentliches, altersgerechtes isst"? Nimmt er denn tatsächlich NICHTS anderes zu sich? Ist er ansonsten aber körperlich und geistig gesund und altersgerecht entwickelt? Du hast sicher schon einen gewissen Leidensweg hinter dir, und ich kann von hier aus natürlich kaum beurteilen, was bei euch los ist. Doch, ich wiederhole, im Stillen liegt sicher nicht die Ursache eurer Probleme. Dein Sohn scheint die intensive Nähe, die es beim Stillen gibt, wohl auch noch sehr zu brauchen, und dass ist überhaupt nichts "Abnormes". Ihm das jetzt unter Zwang zu verbieten, wird vermutlich keine positiven Folgen haben. Ich empfehle dir, eine andere ärztliche Meinung einzuholen, möglichst von einem Arzt, der viel Erfahrung mit Kindern in dieser Altersstufe hat, die unter Darmentzündung gelitten haben bzw. leiden. Es lohnt sich, dafür auch einen langen Anfahrtsweg in Kauf zu nehmen... Bitte nimm es mir nicht übel, wenn ich dir jetzt KEINE Empfehlungen gebe, wie du deinen kleinen Mann von der Brust los bekommst. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das der richtige Weg für euch ist. Wenn du ihn aber gehen willst, dann schreib mir das, und ich werde versuchen, dich so gut es geht zu unterstützen. Lieben Gruß, Kristina" Nun ist es so, dass die Meinung, die Entzündung könne durch ein Fehlen an Ballaststoffen in der Nahrung und damit (indirekt) durch das Stillen verursacht sein, nicht von irgendwem, sondern immerhin von Prof. Dr. Wirth hier im Forum stammt. Sie deckt sich auch insoweit mit meinen Erfahrungen, als dann, wenn mein Sohn mal mehr Beikost zu sich nimmt und dementsprechend weniger gestillt wird, seine Stühle weniger schlemig und vor allem auch nicht so blutig sind. Ich wäre auch froh, wenn die Ernährung die Ursache der Entzündung wäre und nicht eine ernste Erkrankung wie z.B. eine Colitis ulcerosa. Die Ärzte sagen, sie wollen erst dann eine invasive und für ein Kleinkind sehr unangenehme Darmspiegelung vornehmen, wenn ich abgestillt habe und sich die Probleme dann wider Erwarten immer noch nicht verbessert haben. Ich möchte auf jeden Fall jede Möglichkeit nutzen, um eine Darmspiegelung zu vermeiden. Deshalb bin ich entschlossen, abzustillen, weiß eben nur nicht, wie ich das machen soll ohne großes Geschrei und Tränen. Die oben geschildterten Maßnahmen (kürzere Stillzeiten, Abwesenheit) haben bislang nicht gefruchtet. Ich wäre für jede Hilfe sehr, sehr dankbar.

Mitglied inaktiv - 28.09.2009, 14:16



Antwort auf: Abstillen eines Kleinkindes

Liebe Uschi, Die Ursache für Blut im Stuhl kann eine eosinophile Colitis sein, die durch bestimmte Nahrungsmittel, die die Mutter zu sich nimmt über die Muttermilch ausgelöst werden kann. In vielen Fällen kann eine deutliche Besserung oder ein vollständiges Verschwinden der Symptome durch eine Diät der Mutter erreicht werden kann. Nur in sehr seltenen Fällen ist Abstillen wirklich notwendig. Sehr gut beschrieben inklusive einem Behandlungsschema wird das Thema in dem Artikel von Kewitz und Radke "Blut im Stuhl bei voll gestillten, reifen, gesunden Neugeborenen und Säuglingen bis 6 Monate" http://www.velb.org/docs/ls-3_2005-blut-im-stuhl.pdf Trotzdem leuchten bei mir einige Warnlampen auf, wenn ich deinen Bericht so lese und ich glaube nicht, dass eine Stillberaterin die richtige Ansprechpartnerin für dich ist. Bitte wende dich doch einmal an eine Frühförderstelle, sie können dir dort Ansprechpartner und Ärzte empfehlen. Auf alle Fälle würde ich noch eine zweite Arztmeinung anhören, denn ein abruptes Abstillen wäre für dein Kind sicherlich nicht gut zu verkraften. Es tut mir leid, wenn ich dir nicht weiterhelfen kann und dich auch nicht nur beruhige, aber ich denke, es besteht Handlungsbedarf. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 28.09.2009



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Abstillen mit 2,5

Hallo liebe Biggi, Meine Tochter wird im Oktober 3 und ist immer noch verrückt nach dem Stillen, grundsätzlich stille ich sie zum einschlafen und nachts. Sie fordert es aber gelegentlich am Tag noch ein. Ich würde gerne langsam abstillen, und meinen Körper mal wieder für mich haben .. um mal ein Glas Sekt oder Wein trinken zu können. Ihre Fi...


Abstillen Fieber event kein Milchstau?

Liebe Biggi, obwohl ich jetzt schon elnige deiner Antworten hier gelesen hab zum Thema Milchstau würde ich dich dich sehr gerne um Rat fragen. Ich muss gesundheitsbedingt zeitnah abstillen (ich muss dauerhaft Medikamente nehmen die nicht stillkompatibel sind. Mein Sohn ist 4.5 Monate und trinkt sowohl Flasche als auch Brust und sowohl Mut...


Abstillen

Hallo 🙋‍♀️  ich muss aus gesundheitlichen Gründen schweren Herzens abstillen. Meine Maus ist 8 Monate alt. Ich habe gestern versucht eine Flasche zu geben. Es wurde nur zweimal genuckelt und dann weg geschoben. Hinzu kommt, dass sie immer weniger an die Brust will. Gestern war sie in 24 h nur zweimal an der Brust. Sie hat die Brust einfach verw...


Abstillen rückgängig machen aufgrund Trauer?

Hallo Biggi, ich empfinde sehr große Trauer, nachdem ich mein 19-monatiges Kind vor 1 Woche abgestillt habe. Dabei bin ich behutsam vorgegangen, gab über Monate immer weniger Stilleinheiten und habe es erklärt. Der Grund für das Abstillen war, dass einige Stilleinheiten mich so wütend gemacht haben (z.B. extrem früh Aufstehen müssen oder Kind l...


Abstillen- wann endet die Produktion

Hallo, ich habe vor 6 Monaten abgestillt. Ich habe mein Kind fast 4 Jahre gestillt, die letzte Zeit nur noch zum abendlichen Einschlafen. Kurze Zeit nach dem Abstillen stellte ich fest, dass sich auf der Brustwarze eine Art Milchkruste in Punkteform bildete. Die bildete sich auch nach, wenn ich das in der Badewanne entfernen konnte. Der BH war nic...


Tandemstillen abstillen Geschwisterkind

Liebe Biggi,   Vielen Dank für alle hilfreichen Beiträge!   Ich stille meine Töchter (3 Jahre und 6 Monate) seit Geburt. Während der Schwangerschaft ging die Milch zurück, die Große blieb trotzdem dabei. Nach der Geburt hat sie wieder richtig mitgetrunken, sogar nachts (da habe ich unter Protest abgestillt, da es mir zu viel war). In d...


Abstillen

Hallo Frau Welter,    mein Sohn ist 1,5 Jahre und ich möchte gerne langsam abstillen, aus folgenden Gründen:  - er will am liebsten den ganzen Tag die Brust und weint immer wenn er mich sieht und es stresst ihn mittlerweile auch schon sehr  - er isst und trinkt sehr schlecht  - Stuhlgang funktioniert nur mit Laxbene ansonsten extrem...


5 Monate nach Abstillen Flüssigkeitsaustritt aus der Brust

Hallo Biggi, ich habe vor 5 Monaten abgestillt. Mein Sohn wurde davor 16 Monate lang gestillt. Nun habe ich ab und zu bemerkt (meistens nachts), dass plötzlich ein nasser kleiner Fleck auf meinem Schlafshirt ist. Ich vermute, es kommt aus der Brust. Ist es möglich, dass das noch vom Stillen kommt? Es ist farblos und wie gesagt, ganz wenig, aber...


Abstillen

Hallo , ich wahr ja mal dabei abzustillen und dann hat es ja mit dem stillen doch geklappt und ich habe ab und zu meine fast 3 Monaten alten Zwillinge gestillt und dazu die Flasche .    Ich muss dazu sagen ich habe nie wirklich lange gestillt also somit nie richtig die Brust entleert .   Muss ich Angst haben das es negativ auf die Brust ist ? Jetz...


Abstillen bei erneuter Schwangerschaft

Hallo Biggi,  und zwar planen mein Mann und ich unser zweites Kind, unsere Tochter ist aktuell 6,5 Monate alt. Sie isst tagsüber fast alle Mahlzeiten (Brei und feste Nahrung) und ich stille tagsüber sehr selten noch. Vor dem Einschlafen und nachts stille ich sie nach wie vor (nachts meistens alle 3 Stunden). Wie sieht es mit stillen aus, wen...