Abstillen Baby verweigert Flasche (alles)

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Abstillen Baby verweigert Flasche (alles)

Hallo Frau Welter, ich habe ein großen problem meine tochter ist jetzt 6 monate alt und hat schon 2 zähne und ich stille sie noch würde jetzt aber gern wegen ihren zähnen abstillen da sie mir immer auf die brustwarzen beißt!! und das sehr schmerzt. nun zu meinen problem sie nimmt keine flaschen oder schnabeltassen auch kein schnuller habe alles probiert veschiedene sauger auch. den inhalt der flasche spuckt sie immer aus!! ich habe pre nahrung probiert, flaschennahrung mit geschmack, tee gesüsst -ungesüsst. nichts!! nun weiß ich echt nicht mehr was ich machen soll. und nun habe ich auch noch andere frage dazu muss sie denn noch flaschenmilch nehmen?? und wie viel muss sie denn überhaupt an flüssigkeit trinken am tag?? ich hoffe sie können mir helfen!

Mitglied inaktiv - 12.11.2008, 22:00



Antwort auf: Abstillen Baby verweigert Flasche (alles)

Liebe SweetMaM, ein Baby beißt nicht aus böser Absicht, sondern meist (zumindest beim ersten Mal) aus Versehen. Manche Kinder stellen allerdings mit großem Interesse fest, dass die Mama sehr interessante Töne von sich gibt, wenn sie gebissen haben und wollen ausprobieren, ob sie diese Reaktion nochmals hervorrufen können. Sobald Ihr Baby zubeißt, reißen Sie es bitte nicht von der Brust weg, sondern ziehen Sie es nahe an sich heran. Wenn Sie es nahe an sich heranziehen, muss es los lassen, weil es sonst nicht mehr atmen kann. Es ist besser für Ihre Brust, wenn das Baby loslässt, als wenn Sie es von der Brust wegreissen. Kleine Babys verstehen schon mehr als allgemein angenommen. Es gibt einige Tipps, wie man einem "bissigen" Baby das Beißen an der Brust abgewöhnen kann: das Baby ohne großes Aufheben von der Brust nehmen, damit es nicht versucht ist zu probieren, ob es die Mutter nochmals zusammenzucken lassen kann. etwas Angemessenes zum Beißen anbieten. Sobald es zu einem Biss oder einem Beinahe Biss kommt, bietest Du dem Baby einen Beißring oder ein Spielzeug an, damit es weiß, wo es seine Zähne einsetzen darf. das Baby schnell auf den Boden legen. Einige Mütter wollen auf das Beißen strenger reagieren. Nach ein paar Schrecksekunden für das Baby, die dem Ablegen folgen, sollte es beruhigt werden und die Rückmeldung bekommen, dass Beißen unangenehme Folgen hat. einen Finger in die Nähe des Mundes des Babys legen, um den Saugschluss schnell zu unterbrechen, wenn es seinen Kopf dreht. Manche Babys lieben es, die Brustwarze nicht loszulassen, wenn sie abgelenkt werden und ihren Kopf drehen. Dies kann verhindert werden, wenn die Mutter einen Finger bereit hält, um den Saugschluss zu unterbrechen. Es wird nicht lange dauern, bis das Baby gelernt hat, dass sich wegdrehen bedeutet, die Brustwarze zu verlieren. mit dem Baby reden und ihm erklären, dass Sie das Beißen nicht lustig finden (klingt vielleicht noch verfrüht bei einem Baby, aber es funktioniert vielfach tatsächlich). Um die Heilung der verletzten Brustwarze zu beschleunigen haben sich die folgenden Vorgehensweisen bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Natürlich können Sie auch abstillen. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt "Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: o die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist o das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln o den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut o den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen o verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren o verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen o versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern o geduldig bleiben und auch alternative Fütterungsmethoden in Betracht ziehen (z.B. Becher, Löffel) Die Becherfütterung ist mit der richtigen Technik keineswegs aufwändiger als die Flaschenfütterung und deshalb durchaus eine Alternative zur Flasche und gerade bei einem Kind ab sechs Monaten lässt sich der Becher gut einführen und die Flasche muss nicht mehr in jedem Fall unbedingt eingeführt werden. Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. Ihr Baby ist noch zu jung für Kuhmilch und sollte Säuglingsmilch bekommen. Muttermilch ist der Goldstandard und von allen künstlichen Säuglingsnahrungen ist diesem Goldstandard die Pre Nahrung noch am ähnlichsten. Alle weiteren Nahrungen entfernen sich immer weiter von Goldstandard, was keinerlei Vorteile für die Gesundheit des Kindes bringt. Deshalb ist es nicht sinnvoll und vom ernährungsphysiologischen Standpunkt her auch nicht notwendig, andere Nahrung als Muttermilchersatz zu geben, als eine Pre Nahrung. Wenn Sie sich die Zusammensetzung der künstlichen Säuglingsnahrungen anschauen, dann können Sie sehen, dass Pre Nahrung eindeutig zu bevorzugen ist. Spätestens bei der sogenannten Folgemilch 2 ist es dann sogar so, dass diese kaum noch an die Muttermilch angepasst ist, oft sehr süß ist und von der Zusammensetzung her so, dass sie nicht mehr als ausschließliche Nahrung für das Kind ausreicht. Sie darf deshalb auch nur in Zusammenhang mit Beikost gegeben werden. Es gibt Länder, in denen Folgenahrungen gar nicht erhältlich sind. Eltern erhoffen sich, was die Werbung ja auch deutlich suggeriert, dass ihre Kinder mit einer Folgenahrung seltener gefüttert werden müssen und länger schlafen. Das ist der Hauptgrund, warum diese Nahrungen verkauft werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter Pre, 1 oder 2 - was bedeuten die Kürzel der Säuglingsnahrung von Denise Both, IBCLC Die EU Norm unterscheidet zwischen drei verschiedenen Nahrungsarten: · Säuglingsanfangsnahrung · Folgenahrung · Antigen Reduzierte Nahrung Säuglingsanfangsnahrungen sind künstliche Säuglingsnahrungen, die den Nährstoffbedarf eines Babys in den ersten vier bis sechs Monaten als Alleinnahrung decken und zusammen mit geeigneter Beikost das gesamte erste Lebensjahr gegeben werden können. Sie tragen die Silbe "Pre" oder die Zahl "1" im Namen. Unter einer Pre Nahrung wird eine adaptierte Säuglingsnahrung verstanden, die der Muttermilch weitestgehend angeglichen ist, was ihre Zusammensetzung an Mineralstoffen, Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß betrifft. Pre Nahrungen können, wie Muttermilch, nach Bedarf (ad libitum) gegeben werden. "1" steht für teiladaptierte Nahrung. Diese Säuglingsnahrung ist zum Teil der Muttermilch angeglichen, enthält mehr Eiweiß und außer Milchzucker noch weitere Zucker sowie Stärke. 1er Nahrung ist nicht so dünnflüssig wie Pre Nahrung und hält länger vor. Teiladaptierte Nahrung sollte nicht nach Bedarf gegeben werden. Folgenahrung wird durch eine "2" gekennzeichnet. Sie ist nicht mehr als alleinige Nahrung für den Säugling gedacht, sondern sollte frühestens ab dem fünften Monat zusammen mit Beikost gegeben werden. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich grundlegend von der der Muttermilch. Für allergiegefährdete Babys, zu denen zur Zeit etwa ein Drittel aller Neugeborenen zählen, gibt es antigen reduzierte Nahrungen, die durch die Abkürzung "HA" erkennbar sind. "HA" steht für hypoallergen und es bedeutet, dass in diesen Nahrungen das Kuhmilcheiweiß in kleinere Bestandteile aufgespalten wurde. Durch die Zerlegung des Eiweißes kann das Allergierisiko verringert werden. Außer den oben aufgezählten Nahrungen gibt es noch Spezialnahrungen (zum Beispiel laktosefreie Säuglingsnahrung oder Nahrungen mit sehr geringem Phenylalaningehalt), die besonderen Situationen vorbehalten sind. So kommt es zwar sehr selten vor, aber es gibt tatsächlich Fälle, in denen ein Baby keine Muttermilch erhalten darf (bei Galaktosämie, einer sehr seltenen Stoffwechselstörung) oder nicht ausschließlich gestillt werden darf (z.B. bei Phenylketonurie (PKU), ebenfalls eine Stoffwechselstörung).

von Biggi Welter am 13.11.2008



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Wie abstillen, wenn Flasche und Beikost verweigert wird?

Liebes Stillteam, Mein kleiner ist jetzt 10,5 Monate alt und in einem Monat fange ich wieder für zwei Tage an zu arbeiten. In dieser Zeit wird er in der Krippe sein. Zur Zeit stille ich ihn noch sehr viel auch am Tag. Brei ist er selten, meist verweigert er diesen, Fingerfood nimmt er wenig, die Flasche hat er von Beginn an verweigert, weder mi...


Abstillen unumgänglich, Baby verweigert jedoch PRE-Nahrung

Liebe Biggi, unser Sohn ist 6,5 Monate alt und ich habe bisher voll gestillt. Da ich nun leider erkrankt bin und dringend Medikamente einnehmen muss ist ein abstillen nach Rücksprache mit meinem Arzt unumgänglich. Nachdem es nun über 3 Wochen gedauert hat ihn an ein Fläschchen (mit Muttermilch) zu gewöhnen stehen wir nun vor der Herausforderu...


Muss abstillen, kind verweigert aber plötzlich die Flasche

Liebes Stillberatungsteam, Ich habe folgendes Problem, mein Sohn, 4Monate alt, wird gestillt. Wir haben immer schon kombiniert und er hat 1-2 mal pro Woche eine Flasche Pre HA bekommen. Die hat er ohne Probleme getrunken. Nun muss ich aus gesundheitlichen Gründen langsam abstillen, aber seit drei Wochen nimmt er plötzlich keine Flasche mehr....


Abstillen, aber Kind verweigert Flaschenmilch

Hallo. Ich habe ein Problem mit dem Abstillen. Mein Sohn ist jetzt fast 5 Monate alt (allerdings 4 wochen zu früh geboren). Er wurde von Beginn an gestillt. Seit zwei Wochen isst er mittags Brei, er ist ganz gierig und kann kaum genug bekommen. Begonnen habe ich damit, weil er die letzten Wochen wohl recht wenig zugenommen hat. Da er wenn wir zu...


Abstillen, aber Baby 9,5 Monate alt verweigert PRE Milchnahrung

Guten Tag, ich stehe vor einem kleinen Problem. Ich hole mal ein bisschen aus :) Meine Tochter ist nun neuneinhalb Monate alt und ich habe sie bis zum sechsten Monat voll gestillt. Ab dem sechsten Monat haben wir dann Schritt für Schritt die Beikost eingeführt. Das klappt auch ganz gut, außer dass sie den Milchbrei nicht so gerne hat. Mittle...


Abstillen, verweigert PreNahrung

Hallo Biggi, meine Tochter wird am Samstag 8 Monate alt. Wir haben bereits Beikost mittags, nachmittags und Abends eingeführt. Die Beikostphase ich auch nicht immer einfach. Nun seit 1 Woche verweigert sie den Brei teilweise komplett, nimmt 3 Löffel dann hört sie auf und dreht sich weg, schlägt mir den Löffel aus der Hand. Zudem wollte ich langs...


ich möchte gerne abstillen aber meine tochter 8 monate verweigert pre nahrung

hallo, ich möchte seit meine tochter 6 monate alt ist abstillen. nun ist sie schon 8 monate und isst eigentlich alles an brei unt trinkt wasser aus der flasche aber verweigert die flaschennahrung.habe schon alles versucht von verschiedenen marken bis hin zu sauger. ich habe die pre nahrung mit muttermilch gemischt aber sie schreit schon wenn sie nu...


Abstillen 13 monate, verweigert aller art Milch

Hallo! Meine Tochter ist 13,5 Monate alt, sie wurde gestillt und Beikost, sie isst tagsüber super und gerne, nur in letzter Zeit war sie am Dauerstillen Tag und Nacht, und ich konnte es leider nicht mehr aushalten, seit Donnerstag habe ich sie "abgestillt" aber sie nimmt keine art von Milch an, keine Pre, keine Kuhmilch und keine Pflanzliche Mil...


Baby 10 Monate verweigert Flasche - "hartes abstillen" nötig

Liebe Biggi Welter, mein Sohn ist 10 Monate alt, isst Brei & Beikost und wird ansonsten noch gestillt. Er verweigert allerdings leider die Falsche. Wir haben jetzt schon sehr viele verschiedene Aufsätze und Saugstärken, sowie Tageszeitpunkte ausprobiert und ich hab niemals selbst versucht die Falsche zu geben. Da ich beruflich wieder einsteig...


Baby verweigert Flasche - Abstillen

Liebe Frau Welter, mein kleiner Mann ist 7 Monate und verweigert seit 2 Monaten die Flasche. Davor hat er sie immer genommen. Nun ersetzt er schon gut 3 Mahlzeiten mit Beikost und ich möchte gern Abstillen. Ohne Flasche gestaltet es sich schwierig. Wir haben sämtliche Trinklernbecher, Löffel, Schnapsglas, etc. getestet. Sobald Muttermilch oder P...